Wie werden Unterhaltungsformate in Zukunft aussehen?

Eingekauft oder ausgedacht: In welche Richtung entwickelt sich die Fernsehunterhaltung in der Schweiz? SRG Insider hat bei Stefano Semeria, Programmleiter TV bei SRF, nachgefragt.

– Von Viviane Aubert

LINK: Eingekauft oder ausgedacht: Wovon ­werden wir in Zukunft mehr sehen?
Stefano Semeria: Bei SRF streben wir eine gute Balance zwischen den beiden Formen an. Wenn man bereits weiss, dass ein Format in anderen Ländern funktioniert, kann das ein Qualitätsurteil sein. Hinzu kommt, dass das Publikum bei Bewährtem schon weiss, was es erwarten kann.

Und was ist mit eigenen Ideen?
Viele unserer Unterhaltungsformate werden intern entwickelt. Zum Beispiel ist der neue Herbstevent «Kampf der Orchester» eine hundertprozentige Eigenentwicklung. Der Erfolg eines eigenen Formats lässt sich aber im Voraus schwerer abschätzen als der einer Formatadaption.

Das Publikum möchte sich mit einer Figur identifizieren und mit ihr mitfühlen. Darum kommen lokale Dramen wie «Der Bestatter» sehr gut an.

Welche Formate funktionieren denn in der Schweiz besonders gut?
In der Unterhaltung spielt der kulturelle Kontext eine grosse Rolle. Das Publikum möchte sich mit einer Figur identifizieren und mit ihr mitfühlen. Darum kommen lokale Dramen wie «Der Bestatter» sehr gut an. Zudem ist es auch in der Unterhaltung entscheidend, dass Schweizer Protagonisten vorkommen.

Welche Trends zeichnen sich aktuell in der TV-Unterhaltung ab?
Schon seit einiger Zeit werden Genres ­hybridisiert. Das heisst, zwei oder mehr Genres kommen in einem neuen Format zusammen. Solche Kombinationen sind inspirierend und entwickeln das Fernsehen weiter.

Schon seit einiger Zeit werden Genres ­hybridisiert. Das heisst, zwei oder mehr Genres kommen in einem neuen Format zusammen. Solche Kombinationen sind inspirierend und entwickeln das Fernsehen weiter.

Wie wird die Unterhaltung bei SRF in Zukunft aussehen?
Live-Events, welche die Leute zusammenbringen, stossen auf ein grosses Interesse. Davon profitiert auch die TV-Übertragung. Verschiedene Formen von Castingshows wird es ebenfalls noch eine Weile geben. Und auch Sendungen wie das neue SRF Street Game «Sherlock hol’s», bei denen eine Aufgabe innert Zeitvorgabe erfüllt werden muss, bleiben ein Thema.

Das sind alles Formate, die es bereits gibt. Kommt auch etwas völlig Neues?
Ich könnte mir vorstellen, dass weitere Entwicklungen im Bereich Sport und Unterhaltung interessant werden. Die Kombination der beiden Genres bietet noch viel Spielraum für Innovationen.

Interview: Viviane Aubert

Stefano Semeria, SRF-Programmleiter TV. Bild: SRF / Oscar Alessio

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