«Treffpunkt» auf Radio SRF 1 über Dinosaurier beanstandet

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Mit E-Mail vom 25. April 2015 beanstanden Sie die Sendung „Treffpunkt“ vom 17. April. Den Erhalt Ihrer Beanstandung habe ich mit meinem Brief vom 4. Mai bereits bestätigt.

Wie üblich, habe ich die Verantwortlichen von SRF gebeten, zu Ihren Kritiken Stellung zu beziehen. Dies ist erfolgt und in der Zwischenzeit habe ich die von Ihnen kritisierte Sendung analysieren können. Ich bin somit in der Lage, Ihnen heute meinen Schlussbericht zu senden.

1. Sie begründen Ihre Unzufriedenheit wortwörtlich wie folgt:

„Ich entrüste mich darüber, wie leichtsinnig die Moderation mit Natur & Geschichte umgeht. Aus purer Sensationslust werden die Flunkereien eines kommerziell interessierten Museumdirektors auf's Publikum losgelassen, als ob es sich beim mit ‚Natur & Geschichte sind so wie sie sind’-Thema um Science Fiction Fantasien, & nicht vielmehr um beobachtete Wahrheiten handle. Ich habe (weil wohl etwas verspätet natürlich ohne Erfolg) folgenden Kommentar ans Studio@srf1.ch geschickt (leicht verdeutlichend korrigiert):

Die Info, die Sie da über Dinosaurier verteilen ist absolut schwach- & widersinnig. Unter der heutigen Gravitation könnte diese Menschen- (‚Riesen’-) & Tier- (‚Dinosaurier’-) Welt infolge viel zu hohen Eigengewichts überhaupt nicht existieren. Sie lebten also bis zur Saturn- (‚Sintflut’-) Katastrophe, die noch historisch berichtet wird, & wurden auf einen Schlag durch plötzlich erhöhte Gravitation vernichtet (indem die Erde auf einen weiter von der Sonne entfernten Orbit geriet).

Diese Natur & Geschichte verfälschenden Sensationen, die Sie als öffentliches Medium verbreiten, sind unverzeihbar, auch wenn sie vorgeblich ‚wissenschaftlich’ sind. Sehen Sie die wahrhaftige Sachlage in 2 Seiten www.sources.li/ErsteWelt.pdf.

Es ist unbedingt erforderlich, dass Sie in der Sendung betonen, dass alle Angaben nicht allein rein theoretisch, sondern Tatsachen-(gleichsam ‚Holocaust’-), nämlich Katastrophen-leugnend sind.

Angesichts der leicht nachweisbaren Tatsache, dass Irrationales Verhalten des Kollektivs (in Wissensklitterung, Holokaust, Krieg, Heilsplänen, Terrorismus, zerstörerischer Technologie & Ökonometrie ) der www.sources.li/KollektiveVerdrängung.pdf resp. dem Leugnen von Natur- & Geschichtskunde geschuldet ist, darf ein (ausgewogener & ethischer Berichterstattung verpflichteter!) Moderator nicht begeisterte Zustimmung zu nicht nur un-, sondern recht eigentlich blödsinnigsten Behauptungen zu erkennen geben.

In 3 Sachlagen wurde diese Verpflichtung schwer verletzt:

  1. Bezüglich Grösse & Gewicht wird verschwiegen, dass diese Fauna unter der heutigen Gravitation nicht existenzfähig wäre, dass somit die Gravitation sehr viel geringer war, dass aber (da die Wissenschaft die Ursache nicht zu erklären weiss) deshalb sämtliche Aussagen rein hypothetisch & total unglaubwürdig seien.
  2. Trotzdem wurden in der Sendung in ähnlicher Weise vorbehaltlos gerade vom Experten Behauptungen über das Alter der Dinosaurier von Hunderten[!] Millionen[!!] Jahren aufgestellt: ein derartiger, sachlich unvorstellbarer Schmarren, entspricht übler Rekord- & Sensationshascherei sogar angesichts der Tatsache, dass der Museumsinhaber selbst Exponate aus oberflächennahen (daher viel jüngeren, relativ gegenwartsnahen) Schichten präsentiert, die allenfalls zwischen 10 & 20 Tausend Jahre alt sein können.
  3. Sehen Sie sich allein schon in den CH-Sendungen über Saurier um, geschweige denn in den jetzt etwa durch Google & YouTube zugänglich gewordenen Quellen, wird Morgensterns ‚Was-nicht-sein-kann,-nicht-sein-darf’ am Saurier besonders deutlich: denn die Lösung des Gravitationsproblems stellt nicht nur die quantifizierenden Naturwissenschaften vollkommen auf den Kopf, sondern unser durch Philosophien, Religionen & Wissenschaften geprägtes Weltbild insgesamt (bis hin zu UFO & Ausserirdischen).

Unter diesem gewaltigen Gewissensdruck kann zwar von keinem Moderator eine seine Karriere schädigende Diskussion mit (ggf. zwar auch gutgläubigen) Lügnern verlangt werden (vgl. www.sources.li/SGRkonsequenzen.pdf), aber eine angemessene Relativierung aufgrund gründlicher Recherche des als wissenschaftlich vorgebrachten, jeglicher Vernunft widersprechenden Unsinns ist trotzdem einzufordern. Die beobachtete Wahrheit in dieser Art Sendungen darf nicht unterdrückt werden, sondern ist dem Konsumenten in geeigneter Weise vorzustellen.“

2. Wie bereits erwähnt, habe ich die Verantwortlichen von SRF eingeladen, zu Ihrer Kritik Stellung zu nehmen. Dies ist erfolgt. Ich möchte Ihnen das Schreiben von Frau Heidi Ungerer, Publizistische Leiterin Radio SRF 1, nicht vorenthalten. Sie argumentiert wie folgt:

„Mit E-Mail vom 25. April 2015 beanstandet Herr X die Sendung Treffpunkt zum Thema ‚Max der Urweltgigant’ vom 17. April 2015, 10.03-11.00 Uhr.

Er begründet seine Beanstandung generell wie folgt:

‚Ich entrüste mich darüber, wie leichtsinnig die Moderation mit Natur & Geschichte umgeht. Aus purer Sensationslust werden die Flunkereien eines kommerziell interessierten Museumdirektors auf's Publikum losgelassen, als ob es sich beim mit ‚Natur & Geschichte sind so wie sie sind’-Thema um Science Fiction Fantasien, & nicht vielmehr um beobachtete Wahrheiten handle...’

Im Weiteren greift Herr X (auch in der Sendung geäusserte) wissenschaftliche Erkenntnisse der Saurierforschung an und gibt Teile einer eigenen/anderen Auffassung wieder, die mit Gravitationsveränderungen zu tun haben. Zu einem grossen Teil verweist Herr X auf Internet-Seiten, die diese Theorie erklären sollen.

Soweit für uns nachvollziehbar, kritisiert Herr X drei Sachlagen besonders:

  1. Bezüglich Grösse & Gewicht wird verschwiegen, dass diese Fauna unter der heutigen Gravitation nicht existenzfähig wäre, dass somit die Gravitation sehr viel geringer war, dass aber [....] deshalb sämtliche Aussagen rein hypothetisch & total unglaubwürdig seien.’
  2. ‚Trotzdem wurden in der Sendung in ähnlicher Weise vorbehaltlos gerade vom Experten Behauptungen über das Alter der Dinosaurier von Hunderten[!] Millionen[!!] Jahren aufgestellt: ein derartiger, sachlich unvorstellbarer Schmarren, entspricht übler Rekord- & Sensationshascherei ...’
  3. ‚Sehen Sie sich allein schon in den CH-Sendungen über Saurier um, geschweige denn in den jetzt etwa durch Google & YouTube zugänglich gewordenen Quellen, wird Morgensterns ‚Was-nicht-sein-kann,-nicht-sein-darf’ am Saurier besonders deutlich: denn die Lösung des Gravitationsproblems stellt nicht nur die quantifizierenden Naturwissenschaften vollkommen auf den Kopf, sondern unser durch Philosophien, Religionen & Wissenschaften geprägtes Weltbild insgesamt (bis hin zu UFO & Ausserirdischen).’

Wir möchten zu den drei oben erwähnten, konkreten Kritikpunkten festhalten, dass

ad 1). die von Herrn X behauptete Theorie der Gravitationsveränderung bis jetzt in der weltweiten Forschung keinen relevanten Niederschlag gefunden hat und dass die Behauptung, dass die Dinosaurier in der jetzigen Gravitation nicht existenzfähig sind, nirgends ernsthaft unter professionellen Forschenden diskutiert wird.

ad 2). Die bestehenden Diskussionen – insbesondere z.B. zur Altersbestimmung von Knochenfunden o.ä. – basieren auf heute üblichen wissenschaftlichen Methoden zur Altersbestimmung. Die Behauptung von Herrn X, dass die in der Sendung erwähnten Saurierfunde höchstens 10‘000-20‘000 Jahre alt seien, darf mit dem heutigen Kenntnisstand als unhaltbar bezeichnet werden.

ad 3). Die von Herrn X angenommene Verschwörung der ganzen Wissenschaften, Philosophien und Religionen gegenüber den Erkenntnissen, wie er sie in seinem Schreiben vertritt, sehen wir als kaum belegbar an. Jedenfalls haben wir in seiner Kritik und in den von ihm zur Verfügung gestellten Internetunterlagen nichts für uns wirklich Nachvollziehbares dazu vorgefunden.

Zusammenfassend möchten wir festhalten: Unser Gast in der Sendung, Hans-Jakob Siber, Direktor des Sauriermuseums in Aathal, ist ausgewiesener* und anerkannter** Saurierforscher. Was er in unserer Sendung über das Aussterben der Saurier und die Datierung seiner Funde erzählte, deckt sich mit der aktuellen Saurierforschung, die weltweit betrieben wird. Die Aussagen des Beschwerdeführers, wonach die veränderte Gravitation zum Aussterben geführt haben soll, lassen sich gemäss dem heutigen Stand nicht erhärten. Auch dass die Funde von Herrn Siber nur mehrere zehntausend Jahre alt sein können, ist eine Behauptung, die nicht standhält. Die Datierungstechniken von Siber und Forscherkollegen sind wissenschaftlich erprobt und werden in der Archäologie ebenso eingesetzt.“

3. Soweit die Stellungnahme der publizistischen Leiterin Radio SRF 1. Frau Heidi Ungerer argumentiert ausführlich und plausibel, warum Ihre Beanstandung ihrer Mei-nung nach abgewiesen werden sollte.

Geht es um meine eigene Beurteilung, so muss ich um Verständnis dafür bitten, dass es mir nicht möglich ist, darüber zu befinden, wer über die Gründe des Aussterbens der Dinosaurier Recht hat. Mir fehlt das entsprechende Fachwissen.

Ich bin aber nicht allein. Ich habe versucht, mich im Internet darüber zu informieren und stelle fest, dass der Grund, weshalb die Dinosaurier am Ende des Erdmittelalters relativ schnell komplett ausstarben, bis heute nicht geklärt ist. Es wurden die verschiedensten Hypothesen aufgestellt, um die Ursachen dieses Massensterbens zu klären. Die meisten aktuellen Theorien sehen die Ursache in einem Meteoriteneinschlag vor 65 Millionen Jahren oder in einem gesteigerten Vulkanismus, einige schliessen beide Ereignisse mit ein. Das rapide Absinken des Meeresspiegels könnte gleichfalls zum Massensterben beigetragen haben, da die grossen Flachmeere verschwanden und sich Landbrücken bildeten.

Sie vertreten die Auffassung, wonach die Dinosaurier unter der heutigen Gravitation nicht existenzfähig wären und werfen „Treffpunkt“ vor, dies verschwiegen zu haben. Auch kritisieren Sie in ziemlich forscher Manier, dass in der Sendung in ähnlicher Weise vorbehaltlos über das Alter der Dinosaurier von Hunderten Millionen Jahren gesprochen wurde, was sachlich ein „unvorstellbarer Schmarren“ sei.

Wie gesagt: Auch wenn ich nirgends etwas über Ihre Theorie gefunden habe, bin ich nicht in der Lage, diese zu widerlegen. Dies ist aber eigentlich auch nicht nötig. Denn in der Sendung ging es nicht primär um die Gründe für das Aussterben der Dinosaurier, sondern um „Max der Urweltgigant“, ein 17 Meter langer Langhalsdinosaurier, dessen Skelett neu im Sauriermuseum Aathal ausgestellt ist. Museumsdirektor Hans-Jakob Siber entdeckte die Knochen im Norden der USA. Auf einer privaten Ranch in Wyoming grub man 20 Jahre lang. Knochen für Knochen wurde freigelegt und präpariert.

Im „Treffpunkt“ berichtet Siber von den Grabungen: „Wenn man etwas findet, hat man keine Ahnung, ob da noch mehr kommt oder ob man vergebens weitergräbt. Gefühle wie auf einer Achterbahn.“ Auch bezüglich des Alters von 150 Millionen Jahren ist Herr Siber vorsichtig. Dies wurde von Geologen auf Grund des Alters der Schicht, wo sich die Knochen befanden, bestimmt.

Ich gelange deshalb zur Überzeugung, dass die Sendung sachgerecht war. Ihre Beanstandung, soweit ich darauf eintreten konnte, erachte ich deshalb als unberechtigt.

4. Ich bitte Sie, das vorliegende Schreiben als meinen Schlussbericht gemäss Art. 93 Abs. 3 des Radio- und Fernsehgesetzes RTVG entgegenzunehmen. Über die Mög­lichkeit einer Beschwerde an die Unabhängige Beschwerdeinstanz für Radio und Fernsehen UBI (Monbijoustrasse 54A, Postfach 8547, 3001 Bern) orientiert Sie der beiliegende Auszug aus dem Bundesgesetz über Radio und Fernsehen.

Hans-Jakob Siber, Direktor des Sauriermuseums in Aathal und Veranstalter internationaler Forscher-Symposien, entdeckte u.a. auch die Knochen im Norden der USA, die er heute ausstellt.

** Herr Siber erhielt für seine wissenschaftlichen und edukativen Leistungen 2010 den Ehrendoktor der Mathematisch-naturwissenschaftlichen Fakultät der Universität Zürich. Zitat aus der Promotionsbegründung:

Getrieben von einer kühnen Vision, mit unermüdlichem Einsatz und ohne öffentliche Gelder baute H.J. Siber in einem stillgelegten Fabrikgebäude in Aathal ein Museum auf, in welchem unter anderem achtzehn lebensgrosse Saurierskelette und -modelle gezeigt werden. Das Museum ist nicht nur bei der Bevölkerung populär (über eine Million Besucher seit der Eröffnung 1992; jährlich hunderte von Führungen für Schulklassen), sondern findet auch in der Fachwelt grosse Beachtung. Im Laufe der letzten zehn Jahre hatte das Museum Besuch von über vierzig Forschern, die anhand des Fundmaterials aus Wyoming ihre Studien durchführten und die Ergebnisse in zahlreichen wissenschaftlichen Publikationen verbreiteten. Im Jahr 2005 fand in Aathal die Tagung der Forschergemeinschaft von Sauropoden (DFG Research Unit FOR 533) statt, an der an die vierzig Forschende aus Europa und Übersee teilnahmen, Thema: «Biology of the Sauropod Dinosaurs: The Evolution of Gigantism». Zudem organisierte H.J. Siber mehrere Spezial-Ausstellungen und war 2009 der Initiant und Sponsor eines wissenschaftlichen Symposiums zu Stegosauriern.“

„Mit der Ehrenpromotion wird ein erfolgreicher Selfmademan und Wissenschaftler geehrt, dem es ein Anliegen ist, die Resultate der Urzeitforschung allgemein zugänglich zu machen.“

Quelle: http://www.uzh.ch/about/portrait/awards/hc/2010/mnf-2.html

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