Mehr Einfluss für die Mitglieder
Professioneller und zeitgerechter auf neue Herausforderungen reagieren, um den Dialog mit der Politik und der Zivilgesellschaft verstärkt führen zu können, das will die SRG Zentralschweiz. Die Delegierten haben die neue Arbeitsstruktur gutgeheissen.
– Von Patricia Diermeier
Medien und Medienlandschaft befinden sich in einem grundlegenden Wandel. Die heutige Gremien- und Arbeitsstruktur der SRG Zentralschweiz (SRG.Z) mit ihren sechs Kantonalsektionen genügt nicht mehr, um die wichtigen Aufgaben wie «Mitgestaltung Programmkonzept», «Medienbewusstsein», «zivilgesellschaftliche Rolle» effizient und zeitgerecht wahrnehmen zu können. An zwei «Landsgemeinden» und in einer Arbeitsgruppe haben Gremienmitglieder ein neues Arbeitsmodell und eine angepasste Vereinsorganisation entwickelt. Die Ergebnisse wurden in mehreren Vernehmlassungen getestet und geschärft.
Personalpool
Nebst der Reorganisation des Leitenden Ausschusses (jedes Mitglied hat neu ein fixes Ressort) fällt das neue Instrument des Personalpools auf. Dieser Pool besteht aus interessierten und motivierten Mitgliedern der sechs Kantonalsektionen, die sich vermehrt für die Trägerschaft engagieren möchten.
Je nach Jahresprogramm werden aus den Poolmitgliedern Arbeitsgruppen zusammengestellt. Die beiden ständigen Kommissionen, «Programmkommission» (PK) und «Kommission für Öffentlichkeitsarbeit» (KÖA), werden aufgelöst. Im Pool verbleibt aber eine Gruppe, die sich je nach Schwergewicht mit der Programmbeobachtung befasst. Die temporären Arbeitsgruppen sind primär nicht mehr nach föderalistischen (je eine Vertretung aus allen sechs Kantonalsektionen), sondern nach thematischen Gesichtspunkten zusammengesetzt.
Der Pool ermöglicht mehr Mitgliedern, Einfluss auf das Jahresprogramm der SRG.Z zu nehmen. «In der heutigen Zeit sind die Leute eher bereit, sich in einem klar umschriebenen Zeitraum für eine konkrete Aufgabe zu engagieren, als sich über einen längeren Zeitraum für ein Vereinsamt zu verpflichten», ist Niklaus Zeier, Präsident SRG.Z, überzeugt. Gleichzeitig werden die Arbeitsgruppen professioneller, denn je nach Thema werden auch externe Fachleute hinzugezogen.
Statutenänderung nächstes Jahr
Die Delegierten der sechs Kantone haben diese neue Struktur an ihrer Versammlung Ende Mai angenommen. Nun macht sich der Leitende Ausschuss an die Detailplanung, sodass das Modell an der DV 2016 zusammen mit der notwendigen Statutenänderung verabschiedet werden kann. Einer der wichtigsten Punkte dabei: Das neue Modell darf nicht mehr kosten – trotz wachsender Aufgaben der Trägerschaft.
Bild: Dany Schulthess
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