Last-Minute Voting: Per Mausklick zum Wunschkandidaten

Am 18. Oktober wird gewählt. Dann heisst es wieder Listen kumulieren und panaschieren. Im Internet gibt es nützliche Tools, um die Kandidierenden trotz Plakatwald im Überblick zu behalten. Gerade Wähler mit jüngerem Jahrgang will man zum aktiven Wählen verleiten. Doch auch alle anderen, welche nun noch nicht wissen, wen sie wählen sollen, werden mit diesen Tools angesprochen. Was passt da besser, als über einen Onlinefragebogen zum Wunschkandidaten zu finden? Gerade in der heutigen Zeit, in der jeder online ist und im Zug nach Feierabend sein Smartphone zückt.

Ein Beispiel für so ein Tool ist «smartvote.ch». Hier kann man mit wenigen Klicks die Kandidaten finden, welche am besten zur eigenen politischen Einstellung passen. Auswählen kann man zwischen den National- und Ständeratswahlen, wobei auch die Gewichtung der Fragen angepasst werden kann. Nach erfolgreichem Ausfüllen eines kleinen Fragebogens (mit 30 Fragen) oder des grösseren (mit 75 Fragen) kann man sich die in seinem Kanton zur Verfügung stehenden Kandidaten anzeigen lassen.

Dabei haben die Kandidierenden vorgängig einen Fragebogen ausgefüllt, mit welchem deren politisches Profil in einer Datenbank gespeichert wurde. Durch Ausfüllen des Fragebogens durch die Wählerinnen und Wähler wird auf «smartvote.ch» mit den Fragebögen der Kandidierenden verglichen und eine Auswahl generiert.

Smartvote auf srf.ch beim Ombudsmann beanstandet
Bei «smartvore.ch» handelt es sich um ein SRF/SRG unabhängiges Projekt des nicht gewinnorientierten Vereins «politools.ch», welches auf «srf.ch» unter der Wahlhilfe eingebettet wurde.
Smartvote erreicht eine nahezu vollständige Abdeckung bei den Kandidierenden. Dass diese allerdings bei Wahlerfolg einen Geldbetrag zwischen 300 und 400 Franken zu entrichten haben, ist nicht auf den ersten Blick ersichtlich. Die fehlende Information im Disclaimer auf «srf.ch» wurde daher beim Ombudsmann Achille Casanova beanstandet. Die Beanstandung konnte Casanova nur in einer Vermittlerrolle beurteilen, musste diese aber soweit er darauf eingehen konnte, ablehnen.

Um den administrativen Aufwand sowie weitere Kosten zu decken, erhebt «smartvote.ch» eine Gebühr von 300 bis 400 Franken von den Kandidierenden. Allerdings nur dann, wenn diese auch gewählt werden. Die Parteien und Kandidierenden sichern so für den Fall ihrer Wahl die Zahlung eines Geldbetrages pro erzielten Sitz zu. Trotz dem kostenpflichtigen Angebot, sind fast alle Kandidierenden auf der Plattform vertreten. Eine 100%-Abdeckung der Kandidierenden kann aber trotzdem nicht gewährleistet werden, worauf SRF auch aufmerksam macht.

Seit dem Aufschalten der Wählerseite am 5. August sind bis heute rund 813‘000 Wahlempfehlungen für die Nationalratswahlen sowie rund 153‘000 Wahlempfehlungen für die Ständeratswahlen ausgestellt worden.

Zur Wahlhilfe von SRF

Text: SRG.D / Lorenz Zahler
Bild: SRG.D / lz

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