Die Solothurner Filmtage und die SRG: Eine Symbiose

Die diesjährigen 51. Solothurner Filmtage zeigen in der Werkschau «Panorama Schweiz» vom 21. bis 28. Januar 2016 insgesamt 187 Kurz- und Langfilme. Die SRG SSR ist mit 85 Produktionen und Koproduktionen vertreten. Damit ist sie also bei knapp der Hälfte des Festivalangebots mitbeteiligt. Mit SRG.D Aktuell sprach Sven Wälti, Leiter Film bei der SRG, über die symbiotische Beziehung der beiden Institutionen.

Sven Wälti, welche Bedeutung haben die Solothurner Filmtage für die SRG generell und für Sie ganz persönlich?

Sven Wälti: Für die SRG ist es ein sehr wichtiges Festival, die ganze Filmbranche trifft sich in Solothurn und nebst den Filmpremieren gibt es zahlreiche Gelegenheiten für einen regen Austausch. Ich persönlich liebe auch die Stimmung in den engen Gassen und den vollen Beizen.

«Die ganze Filmbranche trifft sich in Solothurn und ich liebe die Stimmung in den engen Gassen und vollen Beizen.»

Und umgekehrt: Wie wichtig ist die SRG als Förderinstitution für die Solothurner Filmtage?
Unser Engagement ist für die Filmtage nicht wegzudenken. Wir sind für sie ein langjähriger und verlässlicher Partner.

Bei den von der SRG unterstützten Produktionen dominieren Spiel- und Dokumentarfilme. Einige Animationsfilme und ein paar wenige Experimentalfilme sind ebenfalls dabei. Wie ist das Verhältnis Kino-Produktionen und TV-Produktionen? Sind auch Multimedia-Produktionen im Angebot?
Wir fördern zwar mehr TV- als Kino-Produktionen, in Solothurn werden aber mehr Kinofilme gezeigt. Im Programm finden sich dennoch zahlreiche TV-Produktionen, was uns sehr freut. Wir sind auch mit unseren Web-Serien wie «Bipèdes» oder «Roiber und Poli» dabei und präsentieren als Vorpremiere unsere interaktive Webdokumentation « Dada-Data », die am 5. Februar 2016 aufgeschaltet wird.

Zeigt die SRG in Solothurn sämtliche im Jahr 2015 geförderten Filmproduktionen oder nur eine Auswahl?
Es ist eine Auswahl, wir hätten noch viel mehr im Angebot. In Solothurn findet einerseits eine Werkschau statt, es werden aber auch zahlreiche Premieren gefeiert.

Im Festivalangebot hat es neben deutschsprachigen Produktionen auch Filme aus der französisch- und italienischsprachigen Schweiz. Gibt es bei der SRG-Filmförderung einen Verteilschlüssel zur Berücksichtigung von Projekten aus allen Landesteilen?
Ja, es gibt diesen Schlüssel. Rund 50% unserer Mittel aus dem «Pacte de l’audiovisuel» fliessen in die Deutschschweiz, 30% in die Romandie und knapp 20% in die italienische Schweiz. Dazu gibt es einen reservierten Anteil für rätoromanische Filme.

«Ich freue mich über jeden Film, der Emotionen, Unterhaltung, Spannung, Aufklärung und Erweiterung unseres Horizonts bewirkt.»

Bei 20 Filmproduktionen hat es eine internationale Zusammenarbeit gegeben. Wie wichtig sind solche internationalen Koproduktionen für die SRG? Und für das Schweizer Filmschaffen überhaupt?
Eminent wichtig, da sich bestimmte Filme nur finanzieren lassen, wenn es ausländische Partner gibt. Auch für die Vernetzung und die Sichtbarkeit des Schweizer Films im Ausland braucht es solche Koproduktionen.

Welches sind für Sie die Highlights unter den SRG-(Ko-)Produktionen?
Ich freue mich für jeden Film, der sein Publikum findet und das bewirkt, was wir uns alle erhoffen: Emotionen, Unterhaltung, Spannung, Aufklärung und Erweiterung unseres Horizonts.

Interview: SRG.D Aktuell, Christa Arnet
Titelbild: SRF/Jiri Reiner
Portrait: SRG Insider/Nina Müller

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