«Liebe auf Umwegen»: Beim zweiten Anlauf klappt's
Die erste grosse Liebe, wer kennt sie nicht? Sie trifft mitten ins Herz und bleibt dort haften als tiefste Erinnerung, auch wenn die Beziehung später zerbricht. Viele Menschen begleiten diese Gefühle ein Leben lang, und einige versuchen tatsächlich, den Faden zum ehemaligen Partner wieder aufzunehmen. Solche Geschichten gehen unter die Haut und sind bester Stoff für wahre Liebesfilme.
«Liebe auf Umwegen – Beim zweiten Anlauf klappt’s» erzählt von Paaren, die sich lieben, trennen und Jahre später merken, dass sie doch zusammen gehören. Die Dokumentation in zwei Teilen von Monika Schärer porträtiert Menschen, die ihre erste grosse Liebe nie vergessen konnten und sich später wieder suchten. Montag und Dienstag 28/29. Dezember, 21.05 Uhr, SRF 1.
Sandra und Michael
Für Sandra war Michael die erste grosse Liebe. Die beiden Teenager trafen sich 1996 an einer Samichlaus-Party in Biel. Zwei Wochen später waren sie ein Paar. Sandra konnte keine Kinder haben, sagten die Ärzte damals. Darunter litt sie sehr. Michael jedoch hatte damit kein Problem, er hatte seine Traumfrau gefunden. Doch Sandra wollte nicht den Erstbesten heiraten. Und so trennte sie sich von ihm, ging auf Reisen und verliebte sich in eine Frau. Michael litt zu Hause heftig an Liebeskummer, verbrannte alle ihre Briefe und versuchte, sich mit einer neuen Beziehung zu trösten.
Während acht Jahren treffen sich Sandra und Michael an jeder Fasnacht in Büren an der Aare. Doch dann, plötzlich an der Fasnacht 2007, fängt Sandras Herz beim Anblick von Michael plötzlich wieder ganz heftig zu klopfen an. Würde er einen zweiten Anfang wagen mit ihr und wie war das nochmals mit der Aussage der Ärzte damals, sie könne keine Kinder haben?
Jacqueline und Ueli
Eine heimliche Liebesaffäre erlebten Jacqueline und Ueli während ihrer Studienzeit an der Uni Zürich. Im Frühling 1982 nahmen beide an einem Workshop im Tessin teil. Ueli fotografierte Jacqueline und in diesem Moment traf sie Amors Pfeil. Doch der Zeitpunkt war falsch. Ueli war bereits verheiratet und Vater eines kleinen Kindes. Auch Jacqueline war in einer Beziehung. Die beiden lebten ihre zarte Liebe dennoch, aber im Versteckten. Ihre Liebe war auf Dauer nicht lebbar, das wussten beide. Trotzdem verlief ihre Trennung heftig und emotional. Er hängte ihr das Telefon auf, sie schrieb ihm einen wütenden Brief. Dann ging jeder seinen Weg alleine weiter.
Beide leben in Zürich ihr eigenes Leben, auch Jacqueline heiratet. In dreissig Jahren laufen sie sich zufällig nur dreimal über den Weg. Diese Begegnungen sind peinlich und belanglos. Dann sieht sie ihn zufälligerweise im Fernsehen und er schickt ihr ein Mail mit dem Titel «Lost and Found». Die Voraussetzungen sind jetzt besser, doch so einfach ist es nicht, sich nach all den Jahren wiederzufinden. Und warum bellt Jacquelines Hund im falschen Moment beim ersten Wiedersehen?
Sonja und Beat
Er fand sie sexy, sie ihn attraktiv. Sonja und Beat waren von Anfang an sehr angetan voneinander, als sie sich 1991 auf einer Weltumseglung kennenlernten. Auf der Karibikinsel St. Lucia verbrachten sie zehn Wochen in Harmonie. Sonja merkte, dass Beat andere Vorstellungen hatte vom Leben. Ihre Wege trennten sich. Sonja kehrte zurück in die Schweiz und wurde kurze Zeit später Mutter von zwei Mädchen. Beat landete in den USA und heiratete dort. Beruflich war er erfolgreich, privat war das Leben mit seiner amerikanischen Frau für ihn eine Qual, aber wegen ihres gemeinsamen Sohnes blieb er bei ihr.
Siebzehn Jahre später in einer Lebenskrise denkt Beat zurück an die glücklichste Zeit seines Lebens. Er beginnt Sonja im Internet zu suchen. Es folgen erste Mails, nächtelange Telefongespräche. Sonja hat sich eben erst vom Vater ihrer Kinder getrennt und Beat lebt mit Frau und Sohn in den USA. Wird er seine Zelte abbrechen und zu ihr zurücksegeln?
Claudia und Roger
Mädchen sind doof, fand Roger. Buben sind blöd, meinte Claudia. Und dann gab es da Roger, der war ein bisschen weniger blöd, weil er am selben Tag Geburtstag hat wie Claudia. Die beiden Primarschüler sassen 1968 in Riehen zusammen im gleichen Schulzimmer. Roger, ein Kind mit Waisenhauserfahrung. Claudia, ein Mädchen mit unbeschwerter Kindheit. Weil sie am selben Tag Geburtstag hatten, durfte er als einziger Bub in ihr Poesiealbum schreiben. Mit einem Schoggi-Stängeli gab er es ihr verspätet zurück. Das war’s.
Vierzig Jahre später bringt ein geplantes Klassentreffen Claudia und Roger wieder in Kontakt. Schon beim ersten Treffen merken sie, wie ähnlich ihre Leben verlaufen sind. Von einer Beziehung sind sie noch weit entfernt. Sie möchte nie mehr fremde Socken waschen und er kümmert sich fürsorglich um seine viel ältere Lebenspartnerin, die an Demenz erkrankt ist. Gibt es unter diesen schwierigen Umständen Platz für eine neue Liebe?
Die Sendung «Liebe auf Umwegen» wird am Montag und Dienstag, 28./29. Dezember 2015 um 21.05 Uhr auf SRF 1 ausgestrahlt.
Sendung verpasst? Dann können Sie sie auch online ansehen. Beachten Sie aber: Gewisse Sendungen können aus rechtlichen Gründen nur sieben Tage nach Ausstrahlungsdatum online abgerufen werden.
Text: SRF DOK
Zusammenfassung: SRG.D / lz
Bilder: SRF
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