«Kassensturz»-Beitrag über Palmöl beanstandet

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Mit e-Mail vom 9. Februar 2016 sandten Sie meinem Vorgänger Achille Casanova den Mailverkehr zwischen dem Schweizer Fernsehen und der Migros zum Beitrag „Palmöl in unseren Lebensmitteln - der versteckte Klimakiller“, der am 19. Januar in der Sendung „Kassensturz“ ausgestrahlt worden war. Sie hatten bereits telefonischen Kontakt mit Chefredaktor Tristan Brenn und erhielten die Stellungnahme von Herrn Wolfgang Wettstein, Redaktionsleiter von „Kassensturz“. Da dieses Antwortschreiben für Sie und die Migros sehr unbefriedigend war, baten Sie die Ombudsstelle, die Angelegenheit als Beanstandung zu prüfen. Den Erhalt Ihrer Eingabe hat Achille Casanova mit einem Brief vom 9. Februar bereits bestätigt. Da ich die Ombudsstelle am 1. April 2016 übernommen habe, hat mir Achille Casanova den Fall zur weiteren Bearbeitung übergeben.

A. Sie begründeten Ihre Beanstandung wie folgt:

„Es gibt wohl kaum ein anderes Unternehmen wie die Migros, das sich derart ernsthaft mit den katastrophalen Folgen des Anbaus von Palmöl auseinandersetzt.

Es gibt wohl kaum ein anderes Unternehmen, das seit bald zwanzig Jahren Massnahmen zur nachhaltigen Gewinnung von Palmöl so konsequent und wirkungsvoll umsetzt und deshalb weltweit eine Pionierrolle einnimmt.

Konkret bedeutet das:

  1. 2004 gründet die Migros zusammen mit dem WWF den Roundtable on Sustainable Palm Oil (RSPO).
  2. Seit 2008 unterstützt die Migros mit dem Kauf von Zertifikaten die Produktion von nachhaltigem Palmöl.
  3. Seit 2013 geht die Migros einen entscheidenden Schritt weiter und stellt schrittweise auf physisch nachhaltiges Palmöl aus RSPO-zertifizierten Palmölplantagen um. Der Stand der Umsetzung liegt bei 98%!
  4. Die Plantagen werden von der unabhängigen Organisation The Forest Trust (TFT) regelmässig überprüft. Unter anderem auch darauf, dass es keinen Anbau auf Torfböden gibt und keine Pestizide verwendet werden, gemäss Rotterdam- und Stockholm-Konventionen !
  5. Die Migros engagiert sich innerhalb von RSPO für die Verschärfung der Kriterien.
  6. Die Migros hat zusammen mit dem WWF und Greenpeace als Supporter in der POIG („Palm Oil Innovation Group“) die Retail Charta entwickelt.

Daran haben viele Migros-Mitarbeitende während Jahren hartnäckig und mit Herzblut gearbeitet. Sie haben vor allem in Kambodscha und Solomon Island Plantagen gefunden, die bereit waren, gemeinsam mit der Migros die strengen Vorgaben umzusetzen.

  • Aufgrund dieser Anstrengungen hat die Migros vor vier Jahren im Rahmen unserer Nachhaltigkeits-Kommunikation ‚Generation M‘ das Versprechen abgegeben, bis 2015 nur noch Palmöl zu verarbeiten, das nachhaltig produziert wurde und bis auf die einzelne Plantage zurückverfolgt werden kann (siehe Punkt 3 und 4)!
  • Dieses ehrgeizige Ziel wurde letztes Jahr zu 98 (achtundneunzig!) Prozent erreicht!
  • Mit diesem Engagement bekommt die Migros seit Jahren Bestnoten in den renommierten WWF-Palmölratings!

Das sind alles bekannte Tatsachen. Auch Adrian Zehnder kennt diese Fakten. Die Anstrengungen der Migros sind vermutlich auch der Grund, weshalb Babtiste Laville im Beitrag sagt: ‚Es gäbe auch andere Möglichkeiten‘.

Trotzdem strahlt das Schweizer Fernsehen einen 17minütigen Beitrag aus, in dem es um die dramatischen Folgen des Palmölanbaus in Malaysia geht, in dem die Migros angeschuldigt wird, in dem Migros-Produkte gezeigt werden, in dem die Migros zwar zwei Sätze zu der von Greenpeace geäusserten Kritik an RSPO absondern darf, aber alle unsere Anstrengungen unterschlagen werden. Adrian Zehnder und Ueli Schmezer suggerieren vorsätzlich, die Migros sei an diesem Drama massgeblich beteiligt, nehme es in Kauf, tue diesbezüglich nichts, ausser sich hinter einem betrügerischen Programm namens RSPO zu verstecken.

Damit verletzen sie ihre journalistische Pflicht aufs Gröbste. Infam ist übrigens auch das Vorgehen von Adrian Zehnder. Er hat mit seinen Recherchen im November begonnen, ruft dann am letzten Freitagabend bei uns an, um mitzuteilen, dass er aus Gründen der ‚journalistischen Fairness‘ am Montag doch noch ein Statement von der Migros brauche. Meine Kollegin, Y, hat ihn dann mehrfach darauf aufmerksam gemacht, dass das Engagement der Migros zwingend erwähnt werden muss. Sie hat sich vor laufender Kamera auch dazu geäussert. Adrian Zehnder hat jedoch ihr ohnehin schon knappes Statement mit der Begründung gekürzt, in seinem (17 Minuten dauernden und übrigens ziemlich langatmigen) Beitrag habe es leider nicht mehr Platz für Migros-Erklärungen“.

Ihre Kritik lässt sich so zusammenfassen, dass Fernsehen SRF die Anstrengungen der Migros zugunsten von nachhaltigem Palmöl unerwähnt lässt und stattdessen ihr vorwirft, sie sei an einem betrügerischen Programm beteiligt. Dadurch werde das Publikum irregeführt.

B. Herr Wolfgang Wettstein, damals Redaktionsleiter „Kassensturz/Espresso“, nahm zu Ihrer Beanstandung wie folgt Stellung:

„Der ‚Kassensturz‘-Schwerpunkt war in zwei Beiträge aufgeteilt: eine längere Reportage aus Borneo über die grundsätzliche Problematik von Palmöl-Plantagen und ein kürzerer Bericht über Palmöl in unseren Lebensmitteln.

In der Reportage zeigten wir, dass Palmöl-Plantagen für die Umwelt ein Problem darstellen: Zerstörung von Regenwäldern, Torfböden und Lebensräumen von Tieren, hoher Düngemittel- und Pestizideinsatz, Zerstörung der Biodiversität durch kilometerlange Monokulturen. Immer mehr Natur muss den riesigen Monokulturen weichen. ‚Eine Massenproduktion ist schlecht‘, sagte Geograf Baptiste Laville vom Bruno Manser Fonds im Beitrag, ‚sie geht auf Kosten von Umwelt, Klima und Menschen.‘ Er sprach von einer Ölpalmenwüste. Das durch Rodung freigesetzte CO2 heizt das globale Klima zusätzlich an. Der massenhafte Einsatz von Palmöl in der Lebensmittelproduktion ist deshalb grundsätzlich fragwürdig, egal woher das Öl bezogen wird.

Den zweiten Beitrag zeigten wir aus aktuellem Anlass, weil seit dem 1. Januar 2016 Hersteller auf der Verpackung deklarieren müssen, wenn sie in ihren Lebensmitteln Palmöl verarbeitet haben. Der Gesetzgeber hält also das Öl für so problematisch, dass er der Meinung ist, die Konsumenten müssten wissen, in welchen Lebensmitteln Palmöl enthalten ist. Denn das Palmöl steckt in erstaunlich vielen Produkten. Das haben wir gezeigt. Die Ölraffinerie Nutrisuisse, Markenhersteller und Detailhändler versicherten uns unisono, sie würden nachhaltiges Palmöl aus RSPO-zertifizierten Plantagen verwenden. Auch die Migros wirbt mit RSPO, einige ihrer Produkte sind sogar mit einem entsprechenden Logo versehen. Greenpeace kritisierte im Beitrag das RSPO-Label als ungenügend. Beide Detailhändler, Coop und Migros, erwiderten daraufhin, dass RSPO ein Mindeststandard sei, sie würden sich für verschärfte Kriterien einsetzen. Sie räumten also ein, dass das Label ein erster Schritt sei, es aber noch Verbesserungsbedarf gebe. Für uns war dies das beste Argument auf die Kritik von Greenpeace, weil es zeigt, dass die Detailhändler mit dem Erreichten noch nicht zufrieden sind, sie aber einen Anfang gemacht haben.

Coop nahm schriftlich Stellung, die Migros kam vor der Kamera zu Wort, weil sie Gründungsmitglied vom RSPO ist und sich für dieses Label einsetzt. Als Gründungsmitglied trägt sie Mitverantwortung für die Qualität des Labels. Das im ‚Kassensturz‘ verwendete Statement wurde der Migros-Sprecherin vor der Sendung vorgelegt und von ihr mit einem ‚Herzlichen Dank Herr Zehnder‘ quittiert.

Die beiden Berichte mündeten im Wunsch von Ueli Schmezer in der Abmoderation, dass nicht noch mehr Palmöl gebraucht wird, die Plantagen nicht noch mehr wachsen. Die Produktion ‚runterfahren ist angesagt‘, forderte er die Industrie auf. Denn alle Plantagen seien problematisch, ‚weil sie eben Monokulturen sind, auch wenn dafür nicht unbedingt Regenwald oder wertvoller Torfboden hat weichen müssen.‘ Das war unser Fazit.

Stellungnahme zur Kritik:

Migros kritisiert, wir hätten ihr zusätzliches Engagement für das Palmöl, das sie für ihre eigenen Lebensmittelfabriken verwendet, nicht gewürdigt. Meiner Meinung nach war es jedoch nicht zwingend, dies zu erwähnen, denn:

- Im Beitrag hatten wir nicht die Migros im Fokus, sondern die gesamte Lebensmittelbranche, die immer mehr Palmöl in ihren Produkten verarbeitet und auf das Label RSPO verweist. Wir nannten auch Coop und zeigten Produkte von Markenherstellern. Den Zuschauern war klar, dass die gesamte Branche im Zentrum stand und nicht die Migros. Die Migros sprach als Gründungsmitglied von RSPO für die Lebensmittelindustrie. Sie räumte selbst ein, dass das Label lediglich ein Mindeststandard sei und sie sich für strengere Kriterien einsetzen würde. Für uns war dies die zentrale Aussage.

- Die Migros verkauft neben Eigenmarken, die sie selbst herstellt, auch Eigenmarken, die sie von externen Produzenten bezieht. Und sie verkauft Markenprodukte ausländischer Hersteller. Rund jedes dritte Produkt, das die Migros verkauft, stellt sie nicht selbst her. Das Palmöl, das in diesen Lebensmitteln enthalten ist, ist also im besten Falle nur RSPO-zertifiziert ohne weiterführende Kriterien. Für diese Produkte trifft die Kritik von Greenpeace auf jeden Fall zu.

Noch ein paar kritische Anmerkungen zur Aussage der Migros, für ihre eigene Industrie würde sie nur physisch nachhaltiges Palmöl verwenden, das von einer unabhängigen Organisation kontrolliert wird. Damit erweckt sie den Eindruck, als sei jetzt alles in Ordnung. Doch das stimmt nicht. Gründe:

- Die Migros braucht zusätzlich zu den 6000 Tonnen pro Jahr für Lebensmittel auch Palmöl für Kosmetikartikel und Waschmittel, die sie in ihren eigenen Fabriken der Mibelle Group herstellt. Die genaue Zahl hat Migros nicht bekannt gegeben, es dürften aber ebenfalls mehrere tausend Tonnen sein, da die Mibelle Group der drittgrösste Hersteller für Eigenmarken in Europa ist. Dieses Palmöl ist kein nachhaltiges Palmöl. Das Öl stammt nicht aus Kambodscha, sondern aus irgendwelchen dubiosen Quellen, von Plantagen aus Malaysia oder Indonesien, welche nach wie vor die Umwelt zerstören durch Rodung von Urwäldern und Entwässerung von Torfböden.

- Die Migros hat jahrelang Palmöl von einem zweifelhaften Lieferanten bezogen. Das Unternehmen IOI betreibt auf Borneo (Salawak) Plantagen und hat dafür Regenwald abgeholzt. Diese Monokulturen stehen heute noch. Das sind Altasten, die auch die Migros mitverschuldet hat.

- Das heutige Engagement der Migros für Palmöl, das sie in ihren Lebensmittelfabriken verwendet, bedeutet nicht, dass damit die Probleme, welche die riesigen Palmölplantagen verursachen, gelöst wären. Da hilft es wenig, dass die Migros mithilfe von «The Forest Trust» nachweisen kann, dass ihr Öl von einer Plantage in Kambodscha stammt. Denn auch die Plantage in Kambodscha ist eine höchst problematische Monokultur mit hohem Düngemittel- und Pestizideinsatz.

Die Biodiversität leidet ebenso. ‚Es ist eine Umweltkatastrophe, diese Biodiversität in eine Monokultur umzuwandeln‘, sagt Umweltexperte Baptiste Laville grundsätzlich zur Anpflanzung von Plantagen. Die immense Nachfrage nach Palmöl geht immer auf Kosten der Nachhaltigkeit.

- Für die Erweiterung der Plantage des Migros-Lieferanten MRICOP in Kambodscha wurde in den letzten Jahren tropischer Sekundärwald (Regenwald) gerodet, was ebenfalls problematisch ist. Nach Informationen des Bruno Manser Fonds wird die Plantage zurzeit erweitert und dazu über 2000 Hektaren Wald abgeholzt. In der Umweltverträglichkeitsprüfung steht, dass die Plantage an einen Nationalpark grenzt. Aus einer Studie geht hervor, wonach bedrohte Gibbons in einem zur Neupflanzung vorgesehenen Gebiet vorkommen sollen, die jetzt um ihren Lebensraum gebracht werden. In kaum einem Land wird so viel Wald abgeholzt wie in Kambodscha, auch in geschützten Gebieten.

Kambodscha ist eines der korruptesten Länder, laut «Transparency International» auf Platz 150 von 168, das die Menschenrechte mit Füssen tritt. Landraub und die Vertreibung der Kleinbauern und Waldbewohner ist dort sehr verbreitet. Deswegen hat die deutsche Regierung entschieden, sich als Partner aus Kambodscha zurückzuziehen. Es ist also äusserst fragwürdig, dass die Migros ausgerechnet von dort Palmöl bezieht.

Fazit:

Es wäre möglich gewesen, das Engagement der Migros in Kambodscha wie oben beschrieben kritisch zu hinterfragen. Dann hätten wir alle diese Fragezeichen hinter das Bemühen des Detailhändlers setzen müssen, um sachgerecht zu berichten. Umweltorganisationen wie Greenpeace, Bruno Manser Fonds oder «Rettet den Regenwald» halten dieses Engagement keineswegs für ausreichend, sondern für sehr zweifelhaft.

Doch ‚Kassensturz‘ kritisierte nicht die Migros, sondern grundsätzlich den immensen und problematischen Einsatz von Palmöl der gesamten Industrie. ‚Kassensturz‘ hat nicht die Labels miteinander verglichen oder untersucht, welcher Detailhändler oder Hersteller das nachhaltigste Palmöl einsetzt. Sondern gezeigt, dass die Industrie die Verwendung von Palmöl der Natur zuliebe reduzieren muss. Die Migros tat sich bisher nicht dadurch hervor, dass sie grosse Anstrengungen unternommen hat, auf Palmöl möglichst zu verzichten.

Zusammenfassung:

‚Kassensturz‘ hat die gesamte Branche kritisiert und nicht auf die Migros fokussiert. Migros sagt selbst, dass das RSPO-Label noch verbesserungsfähig sei und sie sich für strengere Kriterien einsetzten würde. Für uns war dies die wichtigste Stellungnahme. Auch die Migros wirbt mit RSPO. Migros sprach für RSPO und für die Branche, weil sie Gründungsmitglied ist. Migros verkauft auch Markenprodukte und Eigenmarken anderer Hersteller. Jedes dritte Produkt, in dem Palmöl aus RSPO-zertifizierten Plantagen ohne weiterführende Kriterien verarbeitet wird, ist davon betroffen. Für Kosmetika und Waschmittel verwendet die Migros kein nachhaltiges Palmöl. Die Bemühungen der Migros für ihren eigenen Palmölbedarf, den sie für Lebensmittel braucht, entschärfen das Problem nur ungenügend: weiterhin gibt es Monokulturen, Rückgang der Biodiversität, Waldrodungen, Landraub, Vertreibung der Bauern, Korruption in Kambodscha usw. ‚Kassensturz‘ hat die Monokulturen und abnehmende Biodiversität zum Thema gemacht und gesagt, dass die Verwendung von Palmöl grundsätzlich reduziert werden müsse, unabhängig davon, ob physisch nachgewiesen werden kann, aus welcher Plantage das Öl stammt.

Der Gesamteindruck der Zuschauer war, dass die Verarbeitung von Palmöl in Lebensmitteln problematisch ist, dass sich die Branche aber bemüht, einigermassen nachhaltiges Palmöl zu verwenden. Deshalb kam meiner Meinung nach die Migros gar nicht schlecht weg.

Aus oben genannten Gründen bitte ich Sie, die Beanstandung als unbegründet zurückzuweisen“.

C. Aufgrund der beiden Stellungnahmen, die mir beide sehr sachkompetent schienen, aber beide weit auseinander lagen, sah ich mich außerstande, ein gerechtes Fazit zu ziehen. Ich beschloss daher, eine zweite Runde zu drehen, und ich stellte Ihnen, Frau X, ein paar zusätzliche Fragen. Sie beantworteten sie am 14. April 2016 wie folgt:

  1. Stimmt es, dass die durch die Migros verkauften Produkte mit Palmöl etwa zu einem Drittel externe Marken sind, die weniger nachhaltiges Palmöl enthalten?
    „Nein, das stimmt nicht.
    Die Menge des von Drittlieferanten und Lieferanten von Fremdmarken verarbeiteten Palmöls lässt sich zwar nicht exakt quantifizieren. Im Vergleich zum Gesamtverbrauch der Eigenindustrie liegt er in der Grössenordnung von fünf Prozent. Auch dieses Palmöl ist grossmehrheitlich nach den RSPO-Richtlinien produziert.
    Wichtig ist: Der allergrösste Anteil (also +/- 95 %) verarbeitet die Migros-Industrie. Dieses Palmöl ist zu 98% physisch nachhaltig produziert.
    Das heisst: Die Plantagen werden von der unabhängigen Organisation The Forest Trust (TFT) regelmässig überprüft. Unter anderem auch darauf, dass es keinen Anbau auf Torfböden gibt und keine Pestizide verwendet werden, gemäss Rotterdam und Stockholm-Konventionen!
    Die restlichen 2% sind auch RSPO-zertifiziert (B&C und Mass-Balance Balance).“

  2. Stimmt es, dass das für Kosmetika und Waschmittel (die durch die Mibelle Group hergestellt werden) ebenfalls weniger nachhaltiges Palmöl verwendet wird?
    „Keines der Mibelle-Produkte enthält Palmöl als Hauptbestandteil. Es gibt allerdings Produkte, die Stoffe (sogenannte Derivate) enthalten, die aus Palmöl oder Palmkernöl hergestellt wurden. Diese Stoffe werden bereits in verarbeiteter Form zugekauft. Die Migros ist bestrebt, auch bei diesen Derivaten die Herkunft des Palmöls über alle Verarbeitungsstufen zurückverfolgen zu können.
  3. Trifft es zu, dass auch die nach RSPO-Prinzipien errichteten Plantagen nur möglich waren, indem Regenwald gerodet wurde?
    Die Kriterien des RSPO sind sehr streng. Jede Plantage, die zertifiziert wird, muss acht Prinzipien und 32 Kriterien des RSPO-Standards erfüllen.
    Nachhaltiger Anbau gemäss den RSPO-Prinzipien und -Kriterien bedeutet, dass für die Plantagen ab 2005 kein Tropenwald mehr brandgerodet worden ist, dass die Gesetze eingehalten werden und gerechte sowie sichere Arbeitsbedingungen vorherrschen. Auch Forderungen nach Erhalt der Artenvielfalt, minimalem Einsatz von Chemikalien oder nach Landrecht müssen erfüllt sein.
    Verschiedenste Experten aus Forst- und Landwirtschaft, Umwelt- und Sozial-NGOs prüfen, ob die Voraussetzungen für eine Zertifizierung erfüllt werden.“

  4. Hat die Migros übersehen, dass „Kassensturz“ die Palmöl-Produktion generell im Fokus hatte und nicht spezifisch die Rolle, die die Migros dabei spielt?
    „Nein, das haben wir nicht übersehen. Es gehört jedoch zur journalistischen Sorgfaltspflicht, keine wichtigen Informationen zu unterschlagen. Wenn nun der schweizweit grösste Händler und Produzent von Lebensmitteln in den Kontext der dramatischen Folgen der Palmöl-Produktion gestellt wird, gehört zur Informationspflicht, dass dessen Engagement während der letzten 20 Jahre und die damit erzielten Erfolge erwähnt werden.

D. Diese Antworten legte ich wiederum der „Kassensturz“-Redaktion zur Stellungnahme vor. Herr Wolfgang Wettstein äußerte sich am 17. April 2016 wie folgt:

„1. Die Aussage von Frau X, dass die Migros-Industrie 95 Prozent des Palmöls verarbeitet, die in den Migros-Lebensmitteln enthalten sind und Drittlieferanten nur 5 Prozent, steht im Widerspruch zu früheren Aussagen der Migros. Erst jetzt, fast drei Monate nach unserem Beitrag, stellt Frau X erstmals diese Behauptung auf. Auch mir gegenüber hat sie das nie erwähnt.

Bisher hat die Migros Folgendes gesagt: 80 Prozent der in der Migros verkauften Produkte sind Eigenmarken. 20 Prozent hingegen sind Markenprodukte externer Hersteller. Das ist allgemein bekannt und wird auch nicht bestritten. So hat Migros-Chef Herbert Bolliger in einem Interview vom 7. April 2015 im Migros-Magazin gesagt: ‚Wir verkaufen 80 Prozent Eigenmarken.‘ Auch X schrieb uns in einer Mail nach der Sendung, dass die Migros 80 Prozent Eigenmarken verkauft.

20 Prozent sind also Produkte anderer Hersteller. Viele dieser Markenprodukte enthalten Palmöl, die im besten Falle lediglich RSPO-gelabelt sind. So enthalten Verkaufsrenner wie Nutella, M&M, Kinderschokolade, Ferrero Roger, Merci, Raffaello, Toffifee usw. allesamt Palmöl, das nicht oder wenig nachhaltig ist. Und alle diese bekannten Markenprodukte verkauft die Migros.

Kommt dazu: Von den 80 Prozent Eigenmarken der Migros werden ca. 10 Prozent nicht von der Migros-Industrie hergestellt, sondern von Drittlieferanten. Das bestätigte die Migros-Mediensprecherin Y am 14. Januar 2016 in einem Mail an Adrian Zehnder, der die Palmölgeschichte gemacht hat. Zum Palmöl in ihren Eigenmarken schreibt sie: ‚Die Drittlieferanten machen jedoch nur einen geringen Anteil an der von Migros benötigten Mengen an Palmöl/Palmkernöl aus (ca. 90% Migros-Industrie – der Rest Drittlieferanten).‘ Also: Alleine die Drittlieferanten von Migros-Eigenmarken benötigen nach Angaben der Migros-Mediensprecherin 10 Prozent des Palmöls, das in den Migros-Eigenmarken enthalten ist. Die Aussage von Frau X, alle Drittlieferanten und Fremdmarken würden nur 5 Prozent des Palmöls verarbeiten, das in sämtlichen Migros-Produkten enthalten ist, steht dazu im Widerspruch.

Zudem stammen 2,5 Prozent des Palmöls, das die Migros-Industrie verarbeitet, nach eigenen Angaben aus nichtzertifizierten Plantagen. Das schreibt Frau Y in einem weiteren Mail.

Fazit: 20 Prozent Markenprodukte externer Produzenten plus ca. 10 Prozent Eigenmarken, die von Drittlieferanten hergestellt werden, plus 2,5 Prozent nicht nachhaltiges Palmöl, das die Migros in ihren Fabriken verarbeitet, ergeben zusammen rund 30 Prozent. Etwa jedes dritte Produkt, das die Migros verkauft, hat nicht die Migros-Industrie hergestellt. Das in diesen Produkten enthaltene Palmöl ist nicht oder nur wenig nachhaltig.

Sollte mit der Aussage von Frau X gemeint sein, dass die 30 Prozent externen Markenhersteller und Drittlieferanten nur 5 Prozent des Palmöls verarbeiten würden, das insgesamt in den Migros-Lebensmitteln enthalten ist, stimmt sie nicht. Das würde ja bedeuten, dass Markenhersteller und Drittlieferanten weitgehend auf das problematische Palmöl verzichten. Ganz im Gegensatz zur Migros. Das ist aber nicht der Fall.

Im Übrigen: Das Migros-Tochterunternehmen Denner, drittgrösster Detailhändler in der Schweiz, verkauft hauptsächlich Markenprodukte externer Hersteller, die kaum nachhaltiges Palmöl verwenden. Bei Denner steht die Migros ebenso in der Verantwortung.

Frau X schreibt, auch das Palmöl, das die Markenproduzenten und Drittlieferanten verarbeiten, sei ‚grossmehrheitlich nach den RSPO-Richtlinien produziert.‘ Das mag stimmen. Im Kassensturz-Bericht haben wir ja auch gesagt, dass sich die gesamte Branche, auch Markenproduzenten, auf das RSPO-Label beruft. Nur: Die Richtlinien für RSPO sind eben sehr schwach. Das hat die Migros im Beitrag selbst gesagt: die Kriterien seien Minimalstandards, die verbessert werden müssten. Das wird neben Greenpeace, Rettet den Regenwald und Bruno Manser Fonds auch vom WWF bestätigt, der wie die Migros RSPO-Gründungsmitglied ist.

Dazu muss man wissen, dass es vier Varianten des RSPO-zertifizierten Palmöls gibt. Die schlechteste Variante Book and Claim enthält überhaupt kein nachhaltiges Palmöl im Produkt. In der zweitschlechtesten Variante Mass Balance enthält das Produkt nachhaltiges, aber auch nicht nachhaltiges Palmöl. Trotzdem dürfen diese Hersteller mit dem RSPO-Label werben. Auch die Migros verarbeitet kein Palmöl der höchsten Variante.

Wie problematisch das RSPO-zertifizierte Palmöl aus Kambodscha ist, das die Migros in ihrer eigenen Industrie verwendet, habe ich in meiner ersten Stellungnahme dargelegt.

2. Es ist richtig, dass Kosmetika, Wasch- und Putzmittel der Mibelle Group kein Palmöl als Hauptbestandteil enthalten. Aber für die Produktion benötigt die Mibelle-Group verarbeitete Palmölprodukte, für die grosse Mengen an Palmöl gebraucht werden. Die Migros hat uns verschwiegen, wie viel Palmöl oder Palmölprodukte die Mibelle Group für Kosmetika und Waschmittel verwendet, obwohl sie uns vor Wochen zugesagt hat, die Menge zu nennen. Es dürften aber mehrere tausend Tonnen Palmöl sein, die für die Produktion von Mibelle-Produkten benötigt werden, denn die Mibelle Group ist nach eigenen Angaben der drittgrösste Eigenmarkenhersteller in Europa und exportiert grosse Mengen ins Ausland. Das Palmöl, das für die Mibelle-Produkte gebraucht wird, ist nicht nachhaltig, wie die Migros selber zugibt. In einem Artikel des Migros-Magazins von 2012, der auf der Migros-Onlineseite abrufbar ist und am 1. März 2016 aktualisiert wurde, steht über das Palmöl, das die Migros im Non-Food-Bereich z. Bsp. für Kosmetika braucht: ‚Diese Mengen werden übergangsweise vollständig über die RSPO Variante Book and Claim abgedeckt.‘ Und weiter: Es ist ‚kein physisch nachhaltiges Palmöl im Endprodukt enthalten.‘ Das Palmöl, das die Mibelle Group als verarbeitetes Zwischenprodukt in Kosmetika, Wasch- und Putzmitteln in grossen Mengen einsetzt, ist also nicht nachhaltig. Trotzdem sind es RSPO-Produkte.

Das gravierende Problem herunterzuspielen, indem Frau X schreibt, keines der Mibelle-Produkte enthalte Palmöl als Hauptbestandteil, sondern nur Stoffe in verarbeiteter Form, ist so, wie wenn ein Eierteigwaren-Hersteller sagen würde, er verwende keine Käfighaltungseier in seiner Produktion, sondern lediglich Trockenei, das er von einem Lieferanten bezieht. Und er damit verwedeln will, dass das Trockenei von Hühnern aus Käfighaltung stammt.

3. Entgegen dem, was Frau X schreibt, sind die Kriterien des RSPO eben nicht sehr streng. Das bemängeln ja die Umweltverbände. Tatsache ist, wie ich in meiner ersten Stellungnahme geschrieben habe und die ich belegen kann, dass für diese neue Plantage zwar kein Tropenwald brandgerodet (nicht nach 2005, davor schon!), aber Sekundärwald (Regenwald) abgeholzt wurde. Das ist ebenfalls höchst problematisch (Zerstörung der Biodiversität, Bedrohung des Lebensraums von Gibbons usw.). Eine riesige Monokultur ist entstanden. Die Artenvielfalt wird reduziert. Landraub ist in Kambodscha Realität. Und ohne den Einsatz von Pestiziden in einer Monokultur geht es nicht. Diese kilometerlange Plantage in Kambodscha wird stetig erweitert. 2342 Hektar Regenwald wurden kürzlich gerodet, und zwar ohne Kompensationsmassnahmen, steht im Umweltbericht. Geplant ist die Erweiterung auf bis zu 30'000 Hektar. Dafür werden weitere Regenwälder gerodet werden müssen. Mit dem Kauf des Palmöls aus dieser Plantage unterstützt die Migros direkt diese problematische Erweiterung.

4. Wir hatten nicht die Migros im Fokus, sondern ganz allgemein die Problematik der riesigen Palmölplantagen und die Umweltprobleme, die Monokulturen hervorrufen. Unser Fazit hiess, dass die Industrie den Einsatz von Palmöl der Umwelt zuliebe einschränken sollte. Migros kam zu Wort, um die Kritik von Greenpeace gegen das Label RSPO zu kontern, dessen Gründungsmitglied sie ist, und auf die sich die gesamte Branche beruft, auch die Migros. Meiner Meinung nach war es den Zuschauern klar, dass die gesamte Branche im Fokus stand und nicht die Migros.

Wenn wir das Engagement der Migros für Palmöl kritisch hinterfragt hätten, wäre ersichtlich gewesen, dass unserer Meinung nach ihr Engagement aus Konsumenten- und Umweltschutzsicht ungenügend ist. Aber das haben wir nicht, das war nicht unsere Geschichte.“

E. Damit komme ich zu meiner eigenen Einschätzung des Falls. Ich kann sehr gut verstehen, dass Sie, Frau X, enttäuscht waren, dass die Anstrengungen der Migros, möglichst nur nachhaltiges Palmöl zu verwenden, im Film des „Kassensturz“ nicht eingehender gewürdigt wurden. Allerdings: Ihre Vorkenntnisse haben der Normalzuschauer und die Normalzuschauerin nicht. Sie wissen nicht, was noch alles hätte gesagt werden können. Sie vermissen diese Informationen nicht. Und dieses Nichtwissen wäre nur ein Problem, wenn dem Publikum wesentliche, unabdingbare Informationen vorenthalten worden wären, die es zum Verständnis des Themas unbedingt bräuchte. Wurden ihm solche wesentlichen Informationen vorenthalten? Wurde es desinformiert?

Wer sich den Beitrag ansieht, erlebt zunächst eine beeindruckende Dokumentation über die Zerstörung des Regenwaldes in riesigen Gebieten Indonesiens und Malaysias mit dem Ziel, Palmenplantagen zu errichten, die das begehrte Palmöl liefern. Dem Regenwald kommt eine zentrale Funktion für Mensch, Tier und Umwelt zu, und wenn er zerstört wird, werden wichtige Kreisläufe unterbunden. Der Beitrag zeigt dann, in welcher Form und mit welchen Standards die Lebensmittelbranche das Palmöl in der Schweiz einsetzt. Dabei ist von vielen Unternehmen die Rede, unter anderem von Coop, Migros und Nestlé.

Der Film hat einen anwaltschaftlichen Touch. Er nimmt Partei für den Verzicht auf die weitere Zerstörung von Regenwäldern, für die zurückhaltende Verwendung von Palmöl in Lebensmitteln, und für hohe Standards der Nachhaltigkeit. Das ist nicht verboten. Journalismus darf anwaltschaftlich sein, wenn diejenigen, die allenfalls ins Visier genommen werden, sich äußern und verteidigen können. Dabei ist nicht verlangt, dass beide Seiten in einem Konflikt exakt gleichgewichtig zum Wort kommen müssen. Es reicht, wenn sich Betroffene oder Angeschuldigte mit ihren besten Argumenten wehren können.

Die von Greenpeace erhobene Hauptanschuldigung in dem Film ist, dass die Kriterien des vom WWF und der Migros gegründeten Roundtable on Sustainable Palm Oil (RSPO) zu schwach und ein Etikettenschwindel seien. Darauf kann Migros-Sprecherin Y entgegnen, dass es sich bei den Kriterien zwar um Minimalstandards handle, an deren Verschärfung man arbeite, aber dass sie sicher kein Etikettenschwindel seien. Dabei muss man sich immer bewusst sein: Hauptfokus des Films war nicht die Migros und ihr Umgang mit der Palmöl-Produktion; Hauptfokus war die Errichtung von Palmenplantagen in Südostasien und die Art der Palmöl-Verwendung durch die Schweizer Lebensmittel-Industrie.

Erst durch die Beanstandung vor der Ombudsstelle ist das Verhalten der Migros stärker in den Fokus geraten. Dabei hoben Sie, Frau X, die Pionierrolle hervor, die die Migros bei der Gewinnung von nachhaltigem Palmöl spielte und spielt, während Herr Wettstein darauf hinwies, dass bei der Migros durchaus auch nicht-nachhaltiges Palmöl im Spiel sei, beispielsweise bei den Produkten, die sie verkauft, aber nicht selber herstellt, und bei den Kosmetika und Waschmittel ihrer Mibelle Group. Und während Herr Wettstein darauf beharrte, dass auch die Migros in Kambodscha weiterhin Regenwald abholze, hielten Sie fest, dass kein Tropenwald mehr brandgerodet worden sei und dass jede Plantage äußerst strenge Standards erfüllen müsse. Dabei kommen zwei verschiedene Sichtweisen zum Ausdruck: Während Sie sagen, in Bezug auf nachhaltiges Palmöl sei das Glas der Migros halbvoll, sagt der „Kassensturz“, das Glas der Migros sei halbleer.

In zwei Punkten war indes nicht nur die Perspektive unterschiedlich, da widersprachen sich die Aussagen inhaltlich:

Sie sagten, nur etwa fünf Prozent des von der Migros verbrauchten Palmöls sei in Produkten von Drittlieferanten enthalten, und auch dieses entspreche mehrheitlich den RSPO-Richtlinien. Her Wettstein sagte, etwa 30 Prozent der Produkte mit Palmöl stelle die Migros nicht selber her, und das darin enthaltene Palmöl sei eher problematisch.

Sie sagten, keines der Produkte der Mibelle Group enthalte Palmöl als Hauptbestandteil. Herr Wettstein sagte, für die Produktion dieser Kosmetika, Wasch- und Putzmittel brauche die Mibelle Group verarbeitete Palmöl-Produkte, für die grosse Mengen an Palmöl benötigt werden.

Wer hier Recht hat, kann ich nicht entscheiden. Insgesamt bleibt aber festzuhalten, dass dem „Kassensturz“ kein Stein aus der Krone gefallen wäre, wenn er die Pionierrolle der Migros bei der nachhaltigen Gewinnung von Palmöl mit einem anerkennenden Satz gewürdigt hätte. Aber er musste es nicht tun. Und so, wie die Geschichte angelegt war, fehlten dem Publikum keine wesentlichen Wissensbestandteile, um sich frei eine eigene Meinung über das Palmöl in Lebensmitteln zu bilden. Es wurde nicht desinformiert. Und es gibt keinen Hinweis darauf, dass die journalistische Sorgfaltspflicht verletzt worden wäre.

F. Diese Stellungnahme ist mein Schlussbericht gemäß Art. 93 Abs. 3 des Radio- und Fernsehgesetzes. Über die Möglichkeit einer Beschwerde an die Unabhängige Beschwerdeinstanz für Radio- und Fernsehen (UBI) orientiert die beigelegte Rechtsbelehrung. Für Nachfragen stehe ich gerne zur Verfügung.

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