«Eco» über die Probleme der AHV war sachgerecht
Thema des Wirtschaftsmagazins «Eco» vom 21. März 2016 war die AHV und ihre Herausforderungen. Ein Fernsehzuschauer beanstandete den Beitrag als einseitig, tendenziös und polemisch. Zudem sei im darauffolgenden Interview Studiogast Paul Rechsteiner immer wieder unterbrochen worden und kaum zu Wort gekommen. Ombudsmann Roger Blum ist anderer Meinung und sieht keine programmrechtlichen Bestimmungen verletzt.
Gemäss Reto Gerber, Redaktionsleiter und Marcel Sigrist, Redaktor von «Eco», sind der beanstandete «Eco»-Beitrag sowie das Interview mit Paul Rechsteiner, Präsident des Schweizerischen Gewerkschaftsbundes (SGB), als Einheit zu betrachten. Während der Beitrag die eine Seite des Meinungsspektrums aufzeige, habe sich im darauffolgenden Interview Paul Rechsteiner als Vertreter der kritisierten politischen Linke äussern können.
Die Zweiteilung in einen kritischen Beitrag und ein anschliessendes Studiogespräch sei journalistisch gebräuchlich und bei SRF Alltag, so Gerber und Sigrist. Gemäss Ombudsmann Roger Blum kämen durch diese Aufteilung einerseits die Sorgen der Bürgerlichen und anderseits der Optimismus der Linken zum Ausdruck.
«Insofern macht ‹Eco› genau das, was der Auftrag der Medien ist: Fakten auf den Tisch legen, Hintergründe aufzeigen, Kontroversen sichtbar machen.» Ombudsmann Roger Blum
Polemik kann Blum im Filmbericht keine erkennen. Im darauffolgenden Interview habe Moderator Reto Lipp seinen Studiogast nicht unhöflich behandelt, finden Gerber und Sigrist. Es sei Aufgabe des Interviewers, mehrmals nachzuhaken und sicherzustellen, dass der Gast den zentralen Fragen nicht ausweiche. Roger Blum räumt zwar ein, dass Paul Rechsteiner im Interview häufig unterbrochen worden sei. Allerdings habe sich dieser nicht beirren lassen und seine Kernbotschaften mit beharrlicher Ruhe platzieren können. Blum betont, wie wichtig das kritische Nachfragen eines Interviewers sei. In einer Demokratie gehöre es zur Aufgabe der Medien, die Machthabenden zu kontrollieren und kritisieren, unabhängig davon, ob sie zur Linken oder Rechten gehörten.
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