Von Wahlen, «Hallo SRF!» und Gegenwind beim Speerwerfen

Auch dieses Jahr nahmen viele Mitglieder, Delegierte sowie Genossenschafterinnen und Genossenschafter an den jährlichen ordentlichen Jahresversammlungen der Mitgliedgesellschaften ihr Recht wahr, die SRG.D aktiv mitzugestalten. Und erhielten als Dank ein attraktives Rahmenprogramm.

SRG Ostschweiz

Neue Vorstandsmitglieder der SRG.O (v. l.): René Rohner, Corina Caluori und Lukas Reichle. Bild: Marco Hartmann

Im Mittelpunkt der Mitgliederversammlung der SRG Ostschweiz am 23. April stand «Hallo SRF!»: Kompetent, dossiersicher und humorvoll beantwortete SRF-Direktor Ruedi Matter die Fragen der Mitglieder, so zu «Müslüm Television», zu spät ausgestrahlten Diskussionsrunden oder zu einer Teilung von «Die grössten Schweizer Talente» in einen Musik- und einen Akrobatikblock. Er äusserte sich zum Verhältnis zwischen Gebühren und kommerziellen Einnahmen («Mit jeder Sekunde Werbung sparen Sie Geld.»), zu Lautstärkenunterschieden zwischen Musik und gesprochener Sprache, zur Werbung und zu verspätetem Sendebeginn sowie zur internationalen Norm, den Start von Sendungen auf fünf Minuten genau anzugeben. Er kündigte an, dass die erneute Sparrunde bei SRF das Regionaljournal nicht betrifft und dass in der «Arena» inskünftig Zuschauerinnen und Zuschauer eingeladen werden, die bewusst mitreden wollen. Daneben wurden drei neue Vorstandsmitglieder, nämlich Corina Caluori, René Rohner und Lukas Reichle, sowie eine neue Publikumsrätin, Hildegard Jutz, gewählt. Erich Niederer wurde als Präsident bestätigt. Arthur Oehler erhielt für sein langjähriges Engagement für die SRG die Ehrenmitgliedschaft.

SRG Bern Freiburg Wallis

Der Unternehmer Léander Jaggi aus Brig wurde zum neuen Präsidenten der SRG Bern Freiburg Wallis gewählt. Bild: Imagopress / Patrick Lüthy

Mit einer Rundfahrt auf dem Thunersee feierte die SRG Bern Freiburg Wallis am Samstag, 30. April, ihr 90-jähriges Bestehen. Fast 300 Mitglieder nutzten die Gelegenheit, um den abtretenden Präsidenten Andreas Schefer mit Applaus zu verabschieden. Als neuer Präsident der SRG Deutschschweiz – und damit von Amtes wegen Mitglied des Verwaltungsrats der SRG SSR – wird Andreas Schefer die Zukunft des Medienunternehmens in einer neuen Rolle mitgestalten. Zu ihrem neuen Präsidenten für die vierjährige Amtsperiode 2016–2020 wählten die Genossenschafterinnen und Genossenschafter der SRG Bern Freiburg Wallis den Unternehmer Léander Jaggi aus Brig. Der 64-Jährige ist Inhaber einer Postautounternehmung und als GL-Mitglied der Berner City Broker in einem breiten Berufsfeld tätig. Er ist seit 22 Jahren Präsident der Sektion SRG Wallis und seit über 24 Jahren im Vorstand der Genossenschaft SRG Bern Freiburg Wallis, wo er das Ressort Finanzen verantwortet. Der Bestand der SRG Bern Freiburg Wallis wuchs im Jahr 2015 um fast fünf Prozent auf 2207 Mitglieder.

SRG Zentralschweiz

Die neue Publikumsrätin aus der SRG Zentralschweiz, Marianne Noser, mit Publikumsrat Emil Mahnig (l.) und SRG.Z-Präsident Niklaus Zeier. Bild: SRG.Z

Es war nicht einfach, in der feuchtwarmen Luft im Tropenhaus Wolhusen einen kühlen Kopf zu bewahren. Doch SRG Zentralschweiz -Präsident Niklaus Zeier führte so zügig durch die trockene Traktandenliste, dass die Statutenrevision einstimmig angenommen wurde. Damit ist der Verein mit knapp 4000 Mitgliedern gewappnet für künftige Herausforderungen wie den Service-public-Bericht oder die «No-Billag»-Initiative: «Dank klar zugeordneten Ressorts und temporären Arbeitsgruppen können wir flexibler, zeitgerechter und thematisch besser reagieren», so Zeier. Dabei werden die SRG-Mitglieder eine grosse Rolle spielen, betonte der Luzerner Regierungspräsident Reto Wyss: «Sie sind wichtige Botschafter. Andere Branchen wären froh, sie hätten ein so ausgeklügeltes System.» Damit nicht nur Form, sondern auch Inhalt stimmt, dafür wird sich künftig Marianne Noser im Publikumsrat der SRG Deutschschweiz stark machen. Die Chefredaktorin des Magazins «Zeitlupe» folgt auf die zurückgetretene Petra Meier Marbacher. Zum Abschluss gewährte die Abteilungsleiterin Kultur SRF Nathalie Wappler den 59 Delegierten einen exklusiven Einblick in den Historienfilm «Gotthard» und stellte das Programm rund um den Themenschwerpunkt der Tunneleröffnung vor.

SRG Zürich Schaffhausen

An der GV der SRG Zürich Schaffhausen erläuterte SRF-Kulturchefin Nathalie Wappler das trimediale Gotthardprojekt. Bild: Thomas Züger

Knapp 300 Mitglieder und Gäste durfte Präsidentin Barbara Meili am 11. Mai an der Generalversammlung der SRG Zürich Schaffhausen begrüssen. Vor den eigentlichen statutarischen Geschäften skizzierte Andreas Schefer, neuer Präsident der SRG.D, in seinem Grusswort das aktuelle medienpolitische Umfeld, in dem es «für die SRG knüppeldick kommen» könnte – und appellierte umso mehr an die Genossenschafterinnen und Genossenschafter, diese Herausforderungen «als Chance zu begreifen» und «den Gegenwind wie beim Speerwerfen für Aufwind zu nutzen ». Anschliessend berichtete Nathalie Wappler, Abteilungsleiterin Kultur SRF, über den grossen trimedialen Themenschwerpunkt «Gotthard», der sich von der Eröffnung des Basistunnels Anfang Juni mit verschiedensten Sendungen, Live-Berichten und Dokumentationen bis Ende Jahr hinziehen wird. Das Publikum zeigte sich von dieser «grossen Kiste» und den gezeigten ersten Filmausschnitten tief beeindruckt. Nach diesem attraktiven Rahmenprogramm wurden Präsidentin Barbara Meili (Zürich) und ihre Vorstandsmitglieder Werner Marti (Herrliberg), Mirjam Hassler (Teufen), Iris Kuster (Winterthur), Riccardo Pozzi (Meisterschwanden), Vinzenz Wyss (Männedorf) und Heinz Gantenbein (Nänikon) für eine weitere Amtszeit von vier Jahren gewählt. Dazu ersetzen Susanne Sorg (Tagelswangen) und Urs Ramer (Schlieren) die zurücktretenden Jana Kaufmann und Andi Melchior, die mit einer schönen Würdigung, Geschenken und warmem Applaus verabschiedet wurden.

SRG Region Basel

Ursula Hartenstein und Matthias Zehnder wurden in den Vorstand der SRG Region Basel gewählt. Bild: Imagopress / Patrick Lüthy

In rekordverdächtiger Kulisse – rund 360 Mitglieder und prominente Gäste fanden sich im Theater-Foyer zur Jubiläums-GV ein – feierte die SRG Region Basel ihr 90-jähriges Bestehen. Regierungsrat Hans-Peter Wessels und SRG-Generaldirektor Roger de Weck betonten beide die Rolle der SRG als Garantin der Medienvielfalt in den Regionen. Der Basler Regierungsrat Hans-Peter Wessels unterstrich in seinem Grusswort die Bedeutung gut informierter Bürgerinnen und Bürger für die Politik. In diesem Sinne begrüsse die Regierung das neue Studioprojekt im Gundeli und freue sich über das klare Bekenntnis der SRG für den Standort Basel. Dadurch schaffe sie nicht nur wichtige qualifizierte (Medien-) Arbeitsplätze, sondern sei auch eine wichtige Stütze für die Medienvielfalt in der Region. Mit ihrem auftragsbestimmten Angebot leiste die SRG einen grundlegenden Beitrag zur Meinungsbildung. Wenn diese beschädigt werde und der aufgeklärte Zugang zu Informationen und Analysen nicht mehr gewährt sei, bleibe der Prozess der Entscheidungsfindung auf der Strecke. Hierfür werde sich die SRG – auch mit Blick auf die anstehenden medien-politischen Debatten − dezidiert einbringen. Der Wille, Kultur im Dienste des Programms zu fördern, sei ein weiterer wichtiger Anspruch eines «öffentlichen Medienhauses». Dies manifestiere sich u. a. im Entscheid für den neuen SRG-Kulturstandort in Basel. Im Rahmen der Ersatzwahlen für die laufende Amtsperiode 2016 bis 2019 wurden Ursula Hartenstein, Leiterin des Swisslos-Fonds Basel-Stadt, und Journalist Matthias Zehnder mit grossem Mehr in den Vorstand gewählt. Die SRG Region Basel freut sich über die kompetente Verstärkung und gratuliert zur Wahl.

SRG Aargau Solothurn

Peter Moor-Trevisan, Präsident der SRG Aargau Solothurn (l.), und Casper Selg, ehemaliger Redaktor und Leiter «Echo der Zeit» und Auslandkorrespondent SRF. Bild: Daniel Desborough

Am 24. Mai fand die 36. Generalversammlung der SRG Aargau Solothurn (SRG AG SO) in Brugg-Windisch statt. Eröffnet wurde die Versammlung durch den Präsidenten der SRG AG SO, Peter Moor-Trevisan. Regierungssprecher Peter Buri begrüsste die Anwesenden im Namen der Aargauer Regierung («Das Programm des Abends hat unseren vorgängigen, regierungsinternen Service-public-Check zu 100% bestanden»). Weiter resümierte Maurice Velati, Leiter der Regionalredaktion AG SO, das Jahr 2015 mit Erfolgsbilanzen («Nicht immer erhielten jene Inhalte die grösste Beachtung, die die Reaktion als bedeutsam für die Gesellschaft und die Demokratie erachtet.»). Hauptreferent des Abends war Casper Selg, ehemaliger Redaktor und Leiter von «Echo der Zeit» und Auslandkorrespondent. 36 Jahre arbeitete er für SRF, seit 2015 ist er in Pension. Selg nahm die Anwesenden mit auf eine kleine Zeitreise und schilderte eindrücklich – anschaulich dokumentiert mit Bildmaterial – die wandelnden Arbeitsverhältnisse während seiner beruflichen Laufbahn. Selgs wichtigste Botschaft an diesem Abend war aber sein klares Bekenntnis zum Service public und der Institution SRG: «Wer meint, es gehe ohne Gebühren und ohne SRG, liegt ganz einfach falsch.» Auch an der GV SRG Aargau Solothurn erläuterte SRF-Kulturchefin Nathalie Wappler eindrücklich den SRG-Themenschwerpunkt «Gotthard 2016». Neben den üblichen Geschäften galt es beim statutarischen Teil des Abends die zwei Publikumsrätinnen Susanne Hasler und Stefania Stefanelli für weitere vier Jahre zu delegieren. Sie wurden mit Applaus bestätigt.

Text: Geschäftsstellen der Mitgliedgesellschaften

Bild: Imagopress/Patrick Lüthy

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