Die Tour de Suisse aus der Vogelperspektive – Arbeitsplatz auf 8000 Metern

Eine Landung bei 70 km/h Seitenwind ist nicht jedermanns Sache. Für tpc Videoelektroniker Sandro Radamonti gehört dies bei der Tour de Suisse schon fast zum Job-Profil. Er ist einer der High Frequency (HF)-Spezialisten, die bis zu 8000 Meter über Meer dafür sorgen, dass die Signale der mobilen Kameras im Reportagewagen ankommen.

Sein Arbeitsplatz wackelt, rüttelt und schüttelt auch ihn regelmässig durch. Im Relais-Flugzeug auf bis zu 8000 Metern über Meer lässt Sandro Radamonti die farbigen Punkte auf dem GPS nicht aus den Augen. «Hier oben empfangen wir die Signale der mit Kameras ausgerüsteten vier Motorräder und zwei Helikopter und übermitteln sie direkt zum Reportagewagen ans Etappenziel weiter», schildert er. Das gemietete Kleinflugzeug ist bis oben rappelvoll mit Technik gespickt.

Mittelsmann zwischen Kameramotos und Repowagen

Ausser den Bild- und Tonsignalen überwacht der tpc HF-Spezialist auch die Funk- und Trackingdaten der mobilen Produktion – und die Flugroute der beiden Piloten. Eine konstante Funk-Verbindung ist zwingend, da auf 8000 Metern die Sicht auf die mobilen Mittel selten möglich ist. «Einerseits arbeiten wir mit leistungsstarken Richtungsantennen, die über Funk- und GPS-Daten die Mittel tracken. Die Antennen sind sowohl am Flugzeug, als auch an den Kameramotos befestigt und sorgen für den notwendigen Kontakt zwischen uns», schildert Sandro Radamonti (Bild). «Zudem ist via Funk mit GPS Daten für alle ersichtlich, wo Flugzeug, Heli und die Kameramotos sind.»

Innenraum Relaisflugzeug

Beim aktuellen Sommerwetter kann es den Kleinflieger schon mal gewaltig durchschütten. «Das macht mir nix aus», sagt der HF-Spezialist. «Und ausserdem vertraue ich voll auf die Piloten. Die machen beruflich sehr viele Relais-Flüge und haben ihren Flieger im Griff.» Die Zusammenarbeit zwischen Technikern und Piloten ist eng. «Es macht Spass, gemeinsam diese anspruchsvolle Produktion zu stemmen, gemeinsam durch die Technik gefordert zu sein.»

Hohe Professionalität in der Luft

Aus Kostengründen geht das Relais-Flugzeug erst 30 Minuten vor der Live-Übertragung in die Luft. Nach dem viertelstündigen Anflug bis zur jeweiligen Etappe bleiben dem HF-Spezialisten nur weitere 15 Minuten, in denen er die Übertragungstechnik zum Laufen bringen muss. Technische Probleme lassen sich fast nur in der Luft lösen. «Die Geräte brauchen Strom. Den gibt's auf einem Flugplatz nur im Hangar. Und bis dahin können wir das Flugi nicht jedes Mal ziehen.» Funktioniert etwas nicht, heisst das für den HF-Spezialisten «schnell umdenken: Was sind die Möglichkeiten, was ist wichtig, worauf können wir verzichten, was kann ich umbauen?»

Ersatzteile hat er aus Gewichtsgründen nur wenige auf dem Flieger. «Viele Komponenten und Geräte sind jährlich ohnehin nur bei den vier bis fünf Produktionen dieser Art im Einsatz», sagt er. «Doch das Setup funktioniert. Sobald es im Test läuft, passt es auch für die Sendung.»

Die tpc HF-Spezialisten im Relais-Flugzeug an der Tour de Suisse: Sandro Radamonti, Manuel Nyffenegger, Marco Biner

Die 80. Tour de Suisse 2016 auf SRF (Schlussetappe am 19. Juni 2016):
SRF info 15:50 – 17:35 Uhr
SRF zwei: zwischen den Fussball EM-Spielen

Zum Etappenplan der Tour de Suisse

8 Zahlen zur Produktion der Tour de Suisse auf SRG Insider

Text: tpc

Bild: tpc

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