tpc führt regelmässig Führungen für die SRG.D durch. Am Donnerstagabend, 15. September 2016 schauten knapp 30 Mitglieder der SRG Aargau Solothurn den Profis über die Schulter.

«Dank tpc können wir unseren Mitgliedern erstmals auch eine technische TV-Führung anbieten», freut sich Isabelle Bechtel, Geschäftsführerin der Geschäftsstelle SRG Aargau/Solothurn. «Entsprechend gross war das Interesse innerhalb unserer Trägerschaft.» In vier Gruppen werden die SRG.D-Mitglieder durch ENG/Postproduction geführt.

Twilight Zone im Grading

Im Dämmerlicht der Grading Suite von Videoeditor Martin Krattiger leuchtet Moderatorin Kiki Mäder grünstichig von den Monitoren – und wechselt ihre Wangenfarbe auf Knopfdruck in Zart-Rosé. Auf die subtile Verwandlung folgen plakativere Beispiele, die auch Fragen nach den Grenzen der Gestaltung aufwerfen. Die sind für die meisten erreicht, als Martin die Pulloverfarbe von Nicola Spirig von rot auf blau wechselt. «Was man bildtechnisch bereits mit einer nuancierten Farbkorrektur herausholen kann und muss, ist beeindruckend», bringt es eine Teilnehmerin auf den Punkt. «Ich werde ab jetzt ganz anders fernsehen.»

Tipps und Tricks im Audio

Vom Bild geht's in die Audiosuite. Kaum sitzen alle, scheint einen der aufbrausende Surround-Klang in die Mitte des Raums zu pressen. Audio Editor Manfred Gysi lässt hören, was Audio alles kann – und können muss: Töne bearbeiten, unterlegen, eliminieren, produzieren und imitieren. Zum Beispiel das Geräusch von Knirsch-Schnee, das der Audiotechniker mit einem Spezialinstrument erzeugt. Zwei junge Männer sind sich einig: «Wir hätten nicht erwartet, dass uns heute technisch etwas überrascht. Aber so eine Führung haben wir noch nie erlebt. Im Audio war einiges Neuland, zum Beispiel, dass Unterlegen von Naturgeräuschen.»

Herzblut im Studio 2

Selbst in die Hand nehmen und selbst Ausprobieren ist die Devise von Kameramann Philippe Schnyder, an der nächsten Station im Studio 2. Er hat ein ENG-Fahrzeug inklusive Kameras, Licht und Ton aufgebaut, erklärt Technik, Signalabgabe und das abwechslungsreiche Arbeitsleben eines Kameramanns. «Ich bin fasziniert», sagt eine Teilnehmerin. «In meiner Jugend wollte ich sehnlichst Kamerafrau werden. Damals war das undenkbar. Deshalb habe ich Fotografin gelernt und später privat angefangen zu filmen und zu schneiden. Heute zu sehen, wie perfekte Bilder entstehen ist für mich unheimlich spannend.» Eine andere Teilnehmerin ergänzt: «Am Fernsehen sieht man nur die Leute vor der Kamera. Heute sehen wir, wer und was an Knochenarbeit dahinter steckt.»

Unter Strom für News und Sport

Marcel Scaramuzza demonstriert in einer Edit Suite, was bei der Bearbeitung von News- und Sportbeiträgen möglich und unerlässlich ist.. «Das Tempo, in dem gearbeitet wird, hat mich sehr beeindruckt. Ebenso, wie sich die verschiedenen Bereiche mit viel Herzblut zuarbeiten», sagt ein Teilnehmer. «Ab sofort zahle ich meine Billag-Rechnung sehr gerne!»