«Echo der Zeit» gewinnt Qualitätsrating

Wie gut sind unsere Medien? Am Montag veröffentlichte der Stifterverein Medienqualität sein erstes Medienqualitätsrating. Klarer Gewinner des Gesamtratings: «Echo der Zeit» von Radio SRF 1. Bei den Tages- und Onlinezeitungen steht NZZ/nzz.ch zuoberst auf dem Podest, bei den Sonntagszeitungen die «NZZ am Sonntag» und bei den Boulevard- und Pendlerzeitungen 20minuten.ch.

Die SRF-Radiosendung «Echo der Zeit» gewinnt das erste Medienqualitätsrating des Vereins Medienqualität. Das «Echo» lege den Fokus auf wichtige Ereignisse und relevante Zusammenhänge und pflege gleichzeitig eine vielfältige, einordnende, sachliche und unabhängige Berichterstattung, wie kein anderer Medientitel, heisst es in den Ergebnissen des Medienqualitätsratings, die am Montag in Zürich vorgestellt wurden.

Die Sendung erzielt sowohl in der Dimension der Berichterstattungsqualität (Inhaltsanalyse) als auch bei der Qualitätswahrnehmung (Befragung) die besten Ergebnisse und gewinnt nicht nur in seiner Kategorie, sondern schwingt auch im Vergleich mit allen anderen Medien oben aus.

In einem Interview mit persönlich.com zeigt sich die «Echo»-Leiterin Isabelle Jacobi hoch erfreut: «Der Titel bedeutet für uns sehr viel. Es bedeutet, dass wir dem Ruf, ein Leuchtturm des Qualitätsjournalismus zu sein, gerecht werden.» Die Redaktion umfasst gerade mal 7.1 Vollzeitstellen.

Neben «Echo der Zeit» in der Vergleichsgruppe «Radio- und Fernsehsendungen» erhalten das «goldene Q» weitere Medien, die Qualitätsleader ihrer Gruppe sind. Im 2016 sind dies:

  1. «Neue Zürcher Zeitung» (Vergleichsgruppe «Tages- und Onlinezeitungen»)
  2. «NZZ am Sonntag» (Vergleichsgruppe «Sonntagszeitungen und Magazine»)
  3. 20minuten.ch (Vergleichsgruppe «Boulevard- und Pendlerzeitungen»)
Blau = Tages- und Onlinezeitungen, Orange = Sonntagszeitungen und Magazine, Rot = Boulevard- und Pendlerzeitungen, Grün = Radio- und Fernsehsendungen

Ergebnisse und Publikumswahrnehmung übereinstimmend

Mit Blick auf die gesamten Ergebnisse ist laut den Forschern auffällig, wie stark die Wahrnehmung des Publikums mit den Ergebnissen der wissenschaftlichen Inhaltsanalyse übereinstimmen. Fast alle Medientitel, deren Berichterstattung inhaltlich nach demokratie-relevanten Kriterien eine hohe Qualität aufweisen, würden auch von den Befragten als qualitativ hochwertig eingestuft.

Beim Medienqualitätsrating handelt es sich nicht um das «Jahrbuch» der Gesellschaft für Öffentlichkeit (fög), sondern um ein komplementäres Projekt, welches vom Stifterverein Medienqualität initiiert wurde. Massgeblich beteiligt sind Markus Notter, Andreas Durisch, Sylvia Egli von Matt und Bruno Gehrig sowie auch von der Forschung Diana Ingenhoff, Mark Eisenegger und Vinzenz Wyss.

Methodik

Zur Beurteilung der Berichterstattungsqualität wurden die Gesamtausgaben der jeweiligen Medientitel für das Untersuchungsjahr 2015 untersucht. Aus der Gesamtberichterstattung der Medientitel im Untersuchungsjahr wurde eine repräsentative Stichprobe von 18'365 Beiträgen gezogen, wobei jeder Beitrag von geschulten Codierern nach wissenschaftlichen Konventionen codiert wird (keine automatisierte Qualitätsbewertung).

Die Qualitätswahrnehmung wurde mittels zweier Online-Befragungen gemessen, mit deren Durchführung die GfK Switzerland beauftragt wurde. Repräsentativ ausgewählte 1'613 Personen aus der Deutsch- und der Westschweiz sowie 59 ausgewählte Medienexperten (aus Wirtschaft, Politik und Medien, von Agenturen, Verbänden und Non-Profit-Organisationen) wurden befragt, wie sie die 43 Medientitel in Bezug auf Qualität und Vertrauen einschätzen. Der Erhebungszeitraum war Februar und März 2016 (Befragung des Publikums) bzw. Februar bis April 2016 (Befragung der Expertinnen und Experten).

Der dritte Teil – die interne Qualitätssicherung – konnte bis heute nicht durchgeführt werden, wie es aus einem Interview mit Andreas Durisch, Stifterverein Medienqualität, auf persönlich.com hervorgeht.

Ausführlichere Erläuterungen zur Methodik finden Sie im Anhang des Medienqualitätsratings.

Text: persönlich.com; srgd/pb

Bild: Verein Medienqualität

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