«Ich wünsche mir neue Aktionäre für Admeira» – Roger de Weck am Swiss Media Forum

Roger de Weck wiederholt am Swiss Media Forum sein Angebot, welches er bereits an der Service-Public-Tagung in Bern geäussert hatte: Die Werbevermarktungsfirma ist offen für zusätzliche Besitzer.

Bislang gehört die umstrittene Werbeallianz zu je einem Drittel der SRG, Swisscom und Ringier. Während lange nur die Rede davon war, dass sich die anderen Verlage als Kunden an der Admeira beteiligen können, sind nun neue Töne zu hören. Anlässlich eines Podiums am Swiss Media Forum in Luzern vom Donnerstag sagte Roger de Weck: «Ich wünsche mir neue Aktionäre für Admeira». Ähnliches hat der SRG-Generaldirektor an der Service-Public-Konferenz in Bern angetönt. «Wir suchen neue Partnerschaften und sind offen für neue Aktionäre», sagte er Anfang September.

De Weck betonte nochmals, wie sehr er sich Kooperationen wünsche. Elf Vorschläge lägen auf dem Tisch und es würden auch sehr kooperative Gespräche laufen. Zum Beispiel auch in der Romandie.

Konfrontation statt Kooperation

Angesprochen von Diskussionsleiter Patrik Müller auf den Sinneswandel in Sachen Admeira sagt Marc Walder: «Wir waren nie ein geschlossener Club. Wir hatten immer den Gedanken, möglichst viel Inventar zu haben mit viel und guten Daten. Statt auf unsere Kooperationsvorschläge einzugehen, hat der Verband auf Konfrontation gemacht, ja auf Konfrontation!». Während Walder lautstark diese Worte spricht, blickt er nicht zu Supino, der neben ihm auf dem Podium sitzt, sondern er redet zum Publikum gewandt.

Für Tamedia ist Datamanagement interessant

Wäre es für Tamedia oder die NZZ tatsächlich eine Option, Ringier, Swisscom und der SRG Aktien abzukaufen? Supino betrachtet Admeira immer noch mit grosser Skepsis. Seine Haltung differenziert er in drei Punkten: Erstens versuche die SRG durch die Hintertüre an Onlinewerbung heranzukommen und zweitens gebe es diese gemeinsame Vermarktungsorganisation. In der dritten Dimension, beim Datenmanagement, sieht Supino Potential für Kooperation.

Sollte Admeira für ihn eine echte Option werden, müsste das Unternehmen offen sein und sich stark an den Bedürfnissen der Kunden orientieren. Zudem sollte das Vorhaben nicht gewinnorientiert, sondern als Verein oder Genossenschaft organisiert sein, fordert der Tamedia-Verwaltungsratspräsident.

Dengler möchte «nichts ausschliessen»

Veit Dengler hatte sich ebenfalls schon mehrfach negativ zu Admeira geäussert. «Wir haben einige medienpolitische Bedenken », sagte er NZZ-CEO auf dem Podium in Luzern. Aber nun sei Admeira eine Tatsache und die NZZ müsse schauen, wie sich der Markt entwickle.

«Ich möchte nichts ausschliessen. Doch wir haben ja erst vor zwei Jahren die Werbevermarkung wieder selber übernommen. Damals haben wir realisiert, dass es keine gute Entscheidung gewesen war diese extern zu geben». Die NZZ-Gruppe hatte 2013 entschieden, die vorher von Publicitas betreuten Printtitel wieder zu verkaufen.

Text: persoenlich.com/Edith Hollenstein

Bild: Swiss Media Forum

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