Teletext: Der kultige Newsdienst geht mit der Zeit
Der Teletext ist längst nicht mehr nur auf Fernsehgeräten, sondern auch im Internet und auf mobilen Geräten verfügbar. Die SRG Deutschschweiz hat mit Julien Kurt, Leiter Communication & PR von SWISS TXT, über die Entwicklung des kultigen News-Mediums gesprochen.
Sei es wegen der Sportresultate, der Börsenkurse oder wegen der Verkehrs- und Wetterinformationen – für viele ist der Teletext die Quelle für News in Kürze und aus dem Alltag nicht wegzudenken. Viele, das heisst konkret eine Million Leserinnen und Leser im Durchschnitt pro Tag. Ursprünglich nur auf Fernsehgeräten verfügbar, hat der Teletext längst seinen Weg ins Internet und auf mobile Geräte gefunden. Im Gespräch schildert Julien Kurt, Leiter Communication & PR von SWISS TXT, die Entwicklung des kultigen News-Mediums Teletext.
SRG Deutschschweiz: Der Start von Teletext lässt sich ins Jahr 1984 zurückdatieren. Welche Funktion sollte der Teletext ursprünglich erfüllen?
Julien Kurt: Der Urgedanke von Teletext bestand darin, dem breiten Publikum News und Informationen auch ausserhalb der Programmsendezeiten anzubieten. Zusätzlich konnte mit dieser Technologie die Untertitelung der Fernsehbeiträge ausgestrahlt werden.
Der Urgedanke: Dem breiten Publikum News und Informationen auch ausserhalb der Programmsendezeiten anzubieten.
Seither hat sich vieles verändert. Welches waren die grössten Meilensteine in der Entwicklung des Teletexts?
Im Jahr 1995 wurde der News-Service für Pager eingeführt. Der Grundstein für die Transformation war damit gelegt: Bereits ein Jahr später folgte der erste Auftritt des Teletexts im Internet auf teletext.ch. Ein weiterer Meilenstein ist die Einführung eines SMS-News-Dienstes, diesen gibt es seit 1999. Zehn Jahre später, im Jahr 2009, kam schliesslich die Teletext-App hinzu.
Wie reagierten die Nutzerinnen und Nutzer auf die neuen digitalen Teletext-Angebote?
Diese neuen Angebote wurden von den Nutzerinnen und Nutzern sehr gut aufgenommen. Obwohl der grösste Teil der Nutzung weiterhin am TV stattfindet, sind die Online- und Mobile-Angebote sehr gefragt. Gerade die Teletext-App ist heute immer noch eine der wichtigsten und meistgefragten Newsquellen in der Schweiz. Das Redesign vom Sommer 2013 kam bei den Userinnen und Usern besonders gut an: Die Page Views hatten sich mehr als versiebenfacht, von über 4 Millionen auf rund 29,5 Millionen pro Monat.
Ist der klassische Teletext heute überhaupt noch zeitgemäss?
Dies ist definitiv der Fall. Zwar kommt das Design von Teletext eher altbacken daher, doch hat sich Teletext über die Jahrzehnte hinweg durch folgende Stärken als das wichtigste Newsportal der Schweiz etablieren können: kurze, relevante, schnell auffindbare, vertrauenswürdige News und Informationen.
Teletext bietet seit Jahrzehnten kurze, relevante, schnell auffindbare, vertrauenswürdige News und Informationen.
Wird der Teletext heute anders genutzt als früher?
Der Teletext wird heute viel stärker über die mobilen Kanäle genutzt. Ein Eishockeyfan kann heute zum Beispiel die Spielergebnisse der Konkurrenten bereits im Stadion über sein Smartphone abrufen.
Über SWISS TXT
Das Unternehmen SWISS TXT wurde 1983 auf Basis der vom Schweizer Bundesrat erteilten Teletext-Konzession gegründet. Als Tochter und Multimedia-Kompetenzzentrum der SRG SSR begleitet es die Schweiz seit 1983 auf dem Weg in eine zunehmend komplexe digitale Zukunft. So bietet sie für Unternehmen sowie für das Schweizer Radio und Fernsehen Beratung und Lösungen für digitale Medien, Video-Streaming und Access Services an. Die SWISS TXT untertitelt zudem die Fernsehprogramme der SRG in allen Landesteilen.
Julien Kurt ist seit Anfang 2013 Leiter Communication & PR bei SWISS TXT AG in Biel. Der 33-Jährige hat eine Ausbildung als eidgenössisch diplomierter Marketingfachmann abgeschlossen und war vor seiner Anstellung bei SWISS TXT als Kommunikationsleiter bei der NOTZ Group in Brügg tätig.
Hier finden Sie mehr zur Geschichte der digitalen Transformation von Teletext .
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