«Eco» über Ärzte-Boni war sachgerecht
In der Sendung vom 3. Oktober 2016 beleuchtet das Wirtschaftsmagazin «Eco» Boni und Umsatzbeteiligungen etc. von Ärzten in Spitälern. Ein Beanstander findet, der Beitrag erwecke den falschen Eindruck, dass alle Spitalärzte hohe Boni bekämen. Es hätte genauer definiert werden müssen, um welche Ärzte es sich handle und dass nur die Minderheit der Spitalärzte von solchen Entschädigungen profitiere. Gemäss Ombudsmann Roger Blum war der Beitrag sachgerecht.
Der monierte Beitrag stehe im Kontext steigender Gesundheitskosten, erklären Reto Gerber, Redaktionsleiter sowie Jean-François Tanda und Bruno Bonometti, Redaktoren von «Eco». «Eco» verfolge im Bericht die These, dass vermehrt ausbezahlte Boni einen falschen Anreiz schaffen und auch zu nicht zwingend notwendigen Operationen verleiten könnten, stellt Ombudsmann Roger Blum fest. Diese These werde im Beitrag durch verschiedene Studien, Fachpersonen und die FMH gestützt.
Auch Oberärzte zählen dazu
Die hohen Boni würden hauptsächlich an leitende Ärzte und Chefärzte ausgeschüttet, wendet der Beanstander ein. Oberärzte erhielten kaum relevante Boni. Insgesamt seien 25 % der Spitalärzte – ungeachtet ihrer Position – von variablen, leistungsabhängigen Lohnkomponenten betroffen, zitieren die SRF-Verantwortlichen aus einer FMH-Erhebung. Diese kam in «Eco» ebenfalls zur Sprache. Auch wenn Oberärzte anteilmässig weniger variable Lohnkomponenten erhielten als leitende Ärzte oder Chefärzte, würden immerhin noch 17 % von ihnen von Boni oder leistungsabhängigen Lohnkomponenten profitieren. Deshalb sei es korrekt, dass diese im Beitrag mitgemeint worden seien.
«Journalismus muss differenzieren und relativieren – gewiss. Aber ein Fernseh-Beitrag darf das Fuder umgekehrt nicht derart überladen, dass niemand mehr folgen kann.» Ombudsmann Roger Blum
Ombudsmann Roger Blum fände es zwar wünschenswert, wenn der beanstandete Beitrag die verschiedenen Ärzte-Kategorien ausdifferenziert hätte. Allerdings sei dies nicht zwingend gewesen. Das Publikum habe sich frei eine eigene Meinung bilden können:
«Journalismus muss differenzieren und relativieren – gewiss. Aber ein Fernseh-Beitrag darf das Fuder umgekehrt nicht derart überladen, dass niemand mehr folgen kann.»
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