Preise für Walter Andreas Müller und Pierre Kretz an Zonser Hörspieltagen
Im Rahmen der diesjährigen Tage des Regionalen Hörspiels in Zons bei Köln erhält der Schauspieler Walter Andreas Müller den Preis als Bester Darsteller in einem Mundarthörspiel aus dem deutschsprachigen Raum.
Am Donnerstag, 11. Mai 2017, wurde Walter Andreas Müller mit der Auszeichnung für seine Leistung im SRF-Hörspiel «Warte uf Bodo» aus dem Jahre 2015 von Fritz Sauter gewürdigt. Ausserdem wurde Pierre Kretz für das Hörspiel «Ich bi n ä beesi Fräü», ausgezeichnet, das SRF 2017 unter Regie von Margret Nonhoff produziert hat.
Walter Andreas Müller ist seit über 40 Jahren im Radio zu hören. Zu seinem 70. Geburtstag im August 2015 entwickelte der Hörspielregisseur Reto Ott zusammen mit dem Autor Fritz Sauter ein Hörspiel mit einem besonderen Clou: In «Warte uf Bodo» werden alle drei Rollen vom Jubilaren Walter Andreas Müller verkörpert.
Das Hörspiel «Warte uf Bodo» basiert auf der Erkenntnis des irischen Schriftstellers Samuel Beckett, dass am meisten passiert, wenn nichts passiert. So handelt auch das Hörspiel «Warte uf Bodo» von zwei Persönlichkeiten, welche auf eine dritte warten, von welcher nur der Name bekannt ist: Bodo. Sie träumen und phantasieren, provozieren und resignieren, bis Bodo schliesslich seinen lang erwarteten Auftritt hat. Mit Fritz Sauters skurrilem Humor wird Walter Andreas Müller die passende Vorlage für ein schauspielerisches Kabinettstück geliefert. Mit poetisch-verspielten Dialogen wechselt er im Sekundentakt zwischen den Figuren hin und her: einem Berner, einem Ostschweizer und dem Zürcher Bodo.
Pierre Kretz war bis zu seinem 50. Geburtstag Anwalt und arbeitet seither als freier Schriftsteller. Mit der elsässischen Fassung von «Ich bi n ä beesi Fräü» war er erstmals zu Gast in der Mundart-Sendung «Schnabelweid» von Radio SRF 1. 2017 wurde das Hörspiel von SRF unter Regie von Margret Nonhoff produziert.
Das Hörspiel «Ich bi n ä beesi Fräü» handelt von einer schönen und lebenslustigen jungen Frau namens Theres. Sie lebt in Sicherheit, bis sie eines Tages vergewaltigt wird und aufgrund ihrer darauffolgenden Schwangerschaft ihren Vergewaltiger sogar heiraten muss. Ihren Sohn Hans verliert sie früh an Aids, und ihren Mann, Emil, ein reicher und brutaler Säufer, stösst sie eines Nachts die Kellertreppe hinunter. Seitdem wird sie im Dorf als «Schadenfreud-Theres» gefürchtet.
Die Preisverleihung ist der Höhepunkt der Zonser Hörspieltage, zu der jedes Jahr das Internationale Mundartarchiv «Ludwig Soumagne» des Rhein-Kreises Neuss einlädt.
Kommentar