Einstehen für die mediale Zukunft

Die Schweizer Medienlandschaft befindet sich im Umbruch und unter starkem finanziellen und teilweise auch politischen Druck – darin sind sich alle einig. Aus verschiedenen Lagern formieren sich nun Interessengruppen, die sich für den Erhalt, die Stärkung sowie die Neuausrichtung des Medienstandorts Schweiz stark machen. Eine Übersicht:

«Nein zum Sendeschluss»

Der neu gegründete Verein «Nein zum Sendeschluss» setzt sich für ein unabhängiges Radio- und Fernsehangebot in der Schweiz ein, weshalb er sich explizit gegen die No-Billag-Abstimmung richtet. Ein Ja-Entscheid würde das Ende der SRG bedeuten und eine erhebliche «Schwächung des Medienplatzes Schweiz» nach sich ziehen. Der Verein verpflichtet sich den Werten «Unabhängigkeit, Vielfalt und der Demokratie» und setzt sich für den Erhalt eines starken öffentlichen Radios und Fernsehens in der Schweiz ein. Konkret will der Verein finanzielle Mittel sammeln und in der Gesellschaft sowie in der Politik Personen mobilisieren, die sich gegen den drohenden «Sendeschluss der SRG und der weiteren gebührenunterstützten Radio- und Fernsehstationen einsetzen».

Webseite «Nein zum Sendeschluss»

«media FORTI»

«media FORTI» lanciert einen Aufruf für eine neue Medienpolitik. Gefordert wird eine neue Infrastruktur für modernen Journalismus, auf der private Anbieter untereinander im Wettbewerb stehen. Gemeint ist eine digitale Open-Source-Plattform, die mit öffentlichen Mitteln aufgebaut wird. Alle, die sich zur Erklärung der Pflichten und Rechte der Journalistinnen und Journalisten bekennen, sollen einen Zugang dazu erhalten.

Ausserdem fordert «media FORTI» für alle diese Stakeholder den Zugang zu einer direkten Medienförderung, die unabhängig vom Staat funktioniert und ohne Eingriff in die redaktionelle Freiheit umgesetzt wird. So soll die «Grundlage zur Erneuerung von Geschäftsmodellen für die nächste Etappe der Medienentwicklung in der Schweiz» geschaffen werden.

Ein weiteres Anliegen sei eine starke SRG, die einen Service-public-Auftrag erfüllt und «ausreichend öffentlich finanziert wird» mit gleichzeitigem Rückzug aus der Werbung, was mit einem «sorgfältig gesteuerten Abbau kommerzieller Einnahmen» umrissen wird. Ohne Werbung würden der SRG dadurch 300 bis 400 Millionen CHF jährlich wegfallen.

Webseite «media FORTI»

«Medien für Alle»

Das Projekt «Medien für alle» wurde 2016 ins Leben gerufen und setzt sich für den «Erhalt und für die Stärkung eines qualitativ hochstehenden, unabhängigen und nachhaltigen medialen Angebots in den Bereichen Information, Kultur, Unterhaltung und Sport, für alle Regionen in der Schweiz» ein. Betont wird, dass «ohne einen Service Public in seiner heutigen Form (...) auch ein Teil der Angebote in den Bereichen Sport und Unterhaltung kaum mehr zugänglich» wäre. «Medien für Alle» positioniert sich gegen die No-Billag-Initiative ebenso wie gegen andere Versuche, die SRG finanziell zu schwächen. Die Bewegung erfährt Unterstützung aus der Filmbranche und der Westschweiz.

Webseite «Medien für Alle»

Text: sda/SRG.D

Bild: «Nein zum Sendeschluss»/Keyvisual

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