40. Solothurner Literaturtage bei Radio SRF

Sei es die Kraft der Literatur im Krieg Syriens, die Bedeutung der Wörter im heutigen Zeitalter, Schreiben über das Unergründliche oder Mundart als Literatursprache: Auch dieses Jahr wird an den Solothurner Literaturtagen wieder viel gelesen, vorgetragen und ausgetauscht. Radio SRF sendet vom 11. bis 13. Mai 2018 live von den Solothurner Literaturtagen – aus der Cantina del Vino. Interessierte Hörerinnen und Hörer können die Sendung live mitverfolgen.

«Schnabelweid»: Mundart für Bühne, Gedicht und Roman, Donnerstag, 17. Mai 2018, 21.03 Uhr, Radio SRF 1
Mundartautoren treten an den Solothurner Literaturtagen nur selten auf. Dabei vermag die Alltagssprache in literarischen Texten Authentizität und Nähe zu schaffen. Aber ist das überhaupt erwünscht? Mundart-Altstar Ernst Burren, der Mundart-Rapper und Standarddeutsch-Schreiber Pino Dietiker sowie Daniela Dill, die in beiden Schubladen sitzt, sprechen über das ständige Hin und Her beim Texten. Wann oder für welche Zwecke wählen sie das Register Hochdeutsch, wann Mundart? Hat sich das über die Jahrzehnte verändert? Und denken die Autoren beim Schreiben bereits an eine Präsentation auf der Bühne? Eine Gesprächsrunde mit Lesungs- und Showelementen. Monika Schärer und Christian Schmutz moderieren die Sendung.

«Kontext»: Die Tragödie in Syrien – Und die Rolle der Literatur (live), Freitag, 11. Mai 2018, 09.02 Uhr, Radio SRF 2 Kultur
Die Bilder aus Syrien verstören. Bomben und Granaten, Giftgas, schutzlose Opfer. Frieden ist nicht in Sicht. Kann die Literatur einen Beitrag zum Frieden leisten? Und was braucht es darüber hinaus, um die Tragödie in Syrien endlich zu stoppen? In der «Kontext»-Debatte diskutiert der irakischstämmige Schriftsteller Najem Wali live mit den beiden Fachleuten für die islamische Welt Amira Hafner-Al Jabaji und Reinhard Schulze.

«Tagesgespräch»: Franz Hohler (live), Freitag, 11. Mai 2018, 13.00 Uhr, Radio SRF 1 und Radio SRF 4 News
Franz Hohler gehört zu den Gründungsmitgliedern der Solothurner Literaturtage und ist auch dieses Jahr beim 40-Jahre-Jubiläum in Solothurn dabei. Er ist zu Gast bei Barbara Peter im «Tagesgespräch», live von den Solothurner Literaturtagen. Im Gespräch diskutieren sie, mit welchen Ideen und Vorstellungen die Literaturtage damals gegründet wurden, wie sich der Anlass über die Jahre entwickelt hat und was der Austausch zwischen Autoren und Publikum bringt. 1978 ins Leben gerufen, sollten die Solothurner Literaturtage ein Forum für aktuelles Literaturschaffen in der Schweiz sein. Ein Ort, wo sich Autoren, Publikum und Verlage austauschen können. Zu den Gründungsmitgliedern gehören Autoren wie Peter Bichsel, Rolf Niederhauser und Franz Hohler.

«Kultur-Aktualität»: Eine Debütantin trifft einen arrivierten Autor (live), Freitag, 11. Mai 2018, 17.08 Uhr, Radio SRF 2 Kultur
Regula Portillo erzählt in ihrem Erstling «Schwirrflug» von zwei Schwestern, die den Spuren ihrer Eltern in Nicaragua folgen. Christian Haller blickt auf eine lange schriftstellerische Karriere zurück und erzählt in seinem aktuellen Roman «Das unaufhaltsame Fliessen» von seiner eigenen Suche nach dem Sinn des Lebens. In Solothurn tauschen Regula Portillo und Christian Haller sich unter anderem darüber aus, wie es ist, beziehungsweise war, das erste eigene Buch in den Händen zu halten – und damit an den Literaturtagen zu sein. Und was es braucht, damit man dem ersten auch ein zweites Werk folgen lassen kann.

Hörspiellounge: «Der Tag, an dem es 499 Franz Klammers regnete», Freitag, 11. Mai 2018, ab 18.00 Uhr, Stadttheater
Der Autor Gion Mathias Cavelty präsentiert in Solothurn seinen neuen Roman «Der Tag, an dem es 449 Franz Klammers regnete» in der Hörspiellounge im Stadttheater, Studio Arici. SRF präsentiert das Hörspiel, das dem Roman vorausging. Im Anschluss unterhält sich SRF-Redaktor Reto Ott mit Cavelty und dem Regisseur Martin Bezzola.

«Kultur-Stammtisch» mit Pedro Lenz und Raphael Urweider, Samstag, 12. Mai 2018, 13.33 Uhr, SRF 4 News
Was bedeuten Wörter heute noch? Warum ändern diese plötzlich leicht den Inhalt oder verkehren sich zum reinen Gegenteil? Ist etwa das Wort «Opfer» als Schimpfwort ein harmloses Beispiel für Jugendkultur? Über diese Themenfelder spricht Eric Facon am Kulturstammtisch mit dem Lyriker Raphael Urweider und dem Schriftsteller Pedro Lenz.

Hörspiellounge: «Die Andouillette-Trilogie», Samstag, 12. Mai 2018, 20.00 Uhr, Die Grüne Fee
SRF stellt an den Literaturtagen in der Absinth-Bar «Die Grüne Fee», exklusiv die spektakuläre Hörspiel-Trilogie von Gion Mathias Cavelty vor. Zum ersten Mal können alle drei Teile integral und hintereinander an einem Ort gehört werden: «Die Andouillette», «Die letztesten Dinge» und «Der Tag, an dem es 449 Franz Klammers regnete». Ob zum Durch- oder nur zum Reinhören, die Solothurner Absinth-Bar steht bei freiem Eintritt allen offen, die sich auf eine irrwitzige und vergnügliche Reise begeben möchten. Anwesend sind der Autor und der SRF-Hörspiel-Produzent Reto Ott.

«52 Beste Bücher»: «Circolare» von Anna Felder (live), Sonntag, 13. Mai 2018, 11.03 Uhr, Radio SRF 2 Kultur
Anna Felder, Trägerin des Grand Prix Literatur 2018, versteht es meisterhaft, in kurzen Prosaskizzen den Zauber des Moments einzufangen. Sie ist mit ihrem aktuellen Buch «Circolare» zu Gast bei Felix Münger, live von den Solothurner Literaturtagen. «Circolare» versammelt gut zwei Dutzend kurze Erzählungen. Bei den überraschenden Momentaufnahmen aus dem Alltag geht es um Liebesbeziehungen, die zur Routine geworden sind. Oder um Einsamkeit. Oder um die Kunst, dennoch das kleine Glück zu finden. Dabei kommt Anna Felders Sprache ohne jede Geschwätzigkeit aus. Gerade im Ungesagten erschliesst sich die Doppelbödigkeit einer Szenerie.

«Musik für einen Gast»: Röbi Koller im Gepräch mit Bänz Friedli, Autor und Kabrettist (live), Sonntag, 13. Mai 2018, 12:38 Uhr, Radio SRF 2 Kultur
Mit 20 wurde er in Wohlen bei Bern zum jüngsten Gemeinderat der Schweiz gewählt. Bänz Friedli blieb aber nicht Politiker, sondern schlüpfte stets lustvoll in neue Rollen. Man kennt ihn inzwischen als Musikjournalisten, Kabarettisten und Autor: Seine Kolumnen «Pendlerregeln» und «Der Hausmann» fanden grosse Beachtung. Die Jury des Salzburger Stiers würdigte ihn 2015 als «kritisch heimatverbunden, sympathisch philosophisch und stets verlässlich witzig». 2017 schrieb er sein erstes Kinderbuch, «Machs wie Abby, Sascha!». Nun folgt mit «Es ist verboten, übers Wasser zu gehen» ein neuer Band für Erwachsene. Röbi Koller empfängt Bänz Friedli zu einer Liveausgabe von «Musik für einen Gast» an den Solothurner Literaturtagen in der Cantina del Vino in Solothurn.

«BuchZeichen»: Wann begegnen einem die Figuren, über die man schreibt? Arno Camenisch und Yael Inokai im Gespräch (live), Sonntag, 13. Mai 2018, 14.03 Uhr, Radio SRF 1
Arno Camenischs Roman «Der letzte Schnee» steht seit Wochen ganz vorne auf der Schweizer Bestsellerliste und wurde gerade zum diesjährigen Lieblingsbuch des Deutschschweizer Buchhandels gewählt. Yael Inokai hat für ihren Roman «Mahlstrom» den Schweizer Literaturpreis 2018 gewonnen. Beide Romane erzählen eindrücklich und in einer eigenen Sprache von den Menschen in einem Dorf, suchen Ansätze für das Unergründliche. Wie schreibt man über Dinge, die man eigentlich nicht erklären kann? Wie findet man die Menschen, die dann im Zentrum eines Romans stehen? Und stimmt Arno Camenischs Aussage, schreiben sei viel einfacher als man meine, tatsächlich? Über diese und andere Fragen unterhalten sich Yael Inokai und Arno Camenisch in der Sendung «BuchZeichen».

Austrahlung: Ab Freitag, 11. Mai 2018

Text: SRF

Bild: SRF/Matthias Willi

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