Qualität und Regionalität – Service Public 2017
Die SRG ist, gestützt auf das Bundesgesetz über Radio und Fernsehen, zu bestimmten Leistungen verpflichtet. Im Auftrag des Bundesamts für Kommunikation wird regelmässig überprüft, ob dieser Auftrag erfüllt wird – für 2017 mit einem differenzierten, positiven Resultat.
Überprüft werden in regelmässigen Abständen sowohl Online (letztmals 2015) als auch Radio und Fernsehen. Das Forschungsbüro GöfaK GmbH in Potsdam (Deutschland) untersucht das Fernsehprogramm der SRG 2017. Die Radioprogramme vom vergangenen Jahr wurden vom Forschungsbüro Publicom AG in Kilchberg analysiert.
Diverses Radioprogramm
Die Programmanalyse der SRG SSR-Radios 2017 berücksichtigt die sechs Vollprogramme der deutschen Schweiz: SRF 1, SRF 2 Kultur, SRF 3, SRF 4 News, SRF Musikwelle und SRF Virus. Untersucht wurden die Programme einer künstlichen Woche mit zufällig ausgewählten Stichtagen von 5 Uhr bis 24 Uhr. Die Musikanalyse basiert auf einem Mittwoch-Stichtag für das Tagesprogramm (5 Uhr bis 20 Uhr) und dem Abendprogramm der ganzen Woche von 20 Uhr bis 24 Uhr.
Information gehört zu den Kernkompetenzen von Radio SRF. Dies drückt sich nicht nur im Umstand aus, dass eines der Programme (SRF 4 News) fast ausschliesslich Informationen ausstrahlt und dass weitere SRF-Programme (SRF 1, SRF 2 Kultur) der Information ein sehr hohes Gewicht einräumen. Es zeigt sich auch im Aufwand, der für die formale Aufbereitung dieser Informationen betrieben wird.
Sinnvolle Mehrfachverwendung
Diese qualitativ hochstehenden Informationsprodukte werden zudem meistens mehrfach für verschiedene Kanäle verwendet. Dies kommt vor allem in den wortstarken Programmen zum Ausdruck. SRF 1, SRF 2 Kultur und insbesondere SRF 4 News vermitteln nicht bloss Fakten, sondern ordnen diese in Zusammenhänge ein und leuchten Hintergründe aus. Sie setzen dabei – häufiger als die anderen Programme der SRF-Familie – auch auf anspruchsvolle journalistische Formen, Korrespondentenberichte, Kommentare, Experteninterviews oder Reportagen vor Ort. Die vielfältige und ab-wechslungsreiche Aufbereitung trägt zum einen zur Publikumsattraktivität der Informationsleistung bei, andererseits verbessert sie die Verständlichkeit für Hörerinnen und Hörer.
Dennoch gibt es Unterschiede zwischen den Programmen. So erreicht diese bei den beiden Programmen mit dem geringsten Informationsanteil (SRF 3 und SRF Virus) nicht das Niveau der formal vielfältigsten SRF-Programme, was auch damit zusammenhängt, dass die beiden auf ein jüngeres Publikum ausgerichteten Sender Informationen vermehrt auf Nachrichtenbulletins konzentrieren, in denen primär blosse Fakten vermittelt werden.
Wichtige Regionalität
Regelmässig werden alle Fernsehprogramme der SRG mittels quantitativen Inhaltsanalysen untersucht. Als Stichprobe dienen zwei natürliche Wochen pro Jahr, eine im Frühling und eine im Herbst; damit können saisonale Schwankungen aufgefangen werden. Untersucht wird das gesamte ausgestrahlte Tagesprogramm.
Beim Vergleich der Programme innerhalb und zwischen den Sprachregionen zeigte sich eine doppelte und nur auf den ersten Blick gegenläufige Strategie. Während die frankophonen und italienischsprachigen Schwesterprogramme erneut starke strukturelle Ähnlichkeiten aufweisen und diese zum Teil weiterentwickeln (etwa was das Verhältnis von Unterhaltung zu fernsehpublizistischer Information betrifft), setzt das deutschsprachige Programmpaar weiterhin auf strukturelle Komplementarität. Mit anderen Worten: SRF 1 kommt für die Zuschauerinnen und Zuschauer nach wie vor mit einem ganz anderen, klar von SRF zwei unterscheidbaren, stärker auf Information ausgerichteten Angebot daher. In der Summe der sprachregionalen Veranstalter jedoch, und das zeigen unsere Analysen sehr deutlich, gleichen sich die Programmleistungen auf der strukturellen Ebene eher an.
Dieser Stabilitätsbefund gilt auch für die (gegenseitige) regionale Thematisierung. Regionale Themen sind in allen Programmen wichtige Programmbestandteile -einen substanziellen Zuwachs der journalistischen Bezugnahmen auf die jeweils anderen Regionen der Schweiz konnten für die zwei Untersuchungszeiträume im Jahr 2017 jedoch nicht festgestellt werden.
Die ausführlichen Berichte zu den Programmanalysen TV, Radio und Online finden sich auf der Webseite der Bundesamts für Kommunikation .
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