SRG organisiert Produktion neu und bildet digitales Kompetenzzentrum

Per 1. Januar 2020 beabsichtigt der Verwaltungsrat SRG das Personal und die Produktionsmittel der tpc AG in die Unternehmenseinheit SRF zu überführen. Zudem soll unter der Leitung der Tochtergesellschaft Swiss TXT AG ein Kompetenzzentrum für IT-Infrastruktur und IT-Services, Digitalproduktion und Distribution entstehen.

Die SRG realisiert zurzeit ein Effizienzsteigerungs- und Reinvestitionsprogramm in der Höhe von 100 Millionen Franken. Der Grund: veränderte Rahmenbedingungen wie Reduktion und Plafonierung des Gebührenanteils, rückläufiger Werbemarkt, Einschränkungen im digitalen Werbemarkt sowie Investitionen in die Zukunft.

Um das Programmangebot möglichst zu schonen, prüft die SRG primär Sparmassnahmen in den Bereichen Immobilien, Infrastruktur, Technik, Produktionsprozesse und Verwaltung. Erste Massnahmen sind bereits in Umsetzung. Der Verwaltungsrat SRG hat an seiner gestrigen Sitzung nun weitere Schritte beschlossen.

Technisches Produktionszentrum tpc neu bei SRF

Der Verwaltungsrat SRG hat auf Empfehlung der Geschäftsleitung SRG entschieden, das Technische Produktionszentrum tpc neu bei SRF zu integrieren. Damit sollen die Organisation und Koordination der Produktion zwischen den Unternehmenseinheiten vereinfacht werden. Durch die Restrukturierung lassen sich vor allem auf Managementstufe Kosten sparen. Der Verwaltungsrat hat die Geschäftsleitung der SRG mit der Ausarbeitung eines Detailkonzepts beauftragt. Vorbehältlich des gesetzlich vorgeschriebenen Konsultationsverfahrens strebt die SRG eine Umsetzung der neuen Struktur per 1. Januar 2020 an. Die Neuorganisation dieser zentralen Dienste bringt zusammen mit anderen Massnahmen Einsparungen von zehn Millionen Franken pro Jahr.

Die nationalen Business Services werden spätestens per 1. Januar 2020 ebenfalls bei SRF angesiedelt. Diese spezialisierten Services umfassen rund 70 Vollzeitstellen in der Koordination, der Auftragsplanung und in den Solution Desks sowie in der operativen Ton-, Bild- und Datenübermittlung.

Neues Kompetenzzentrum bei Swiss TXT

Der Verwaltungsrat hat zudem die Bildung eines Kompetenzzentrums für IT-Infrastruktur und IT-Services, Digitalproduktion und Distribution beschlossen. Dieses Kompetenzzentrum soll die Tochtergesellschaft Swiss TXT AG (179 Mitarbeitende) mit Sitz in Biel sowie die SRG-interne IT- und Infrastruktureinheit INIT (100 Mitarbeitende) umfassen. Weiter ist und bleibt Swiss TXT AG das Kompetenzzentrum für Access Services der SRG. Vorbehältlich des gesetzlich vorgeschriebenen Konsultationsverfahrens soll auch diese Umsetzung per 1. Januar 2020erfolgen.

Auswirkungen auf das Personal

Die beschlossenen Massnahmen sollen Einsparungen von gesamthaft zehn Millionen Franken pro Jahr einbringen. Es ist mit einer Reduktion von etwa 40 Vollzeitstellen zu rechnen, davon werden rund 20 Stellen durch Kündigungen und vorzeitige Pensionierungen abgebaut. Für die Betroffenen gibt es einen Sozialplan, der verschiedene Abfederungsmassnahmen vorsieht.

Generaldirektion konzentriert sich auf strategische Führungsfunktion

Im Rahmen der Reformen genehmigte der Verwaltungsrat eine Reihe weiterer Massnahmen, die der Generaldirektion zusätzliche Einsparungen ermöglichen.

SRG-Generaldirektor Gilles Marchand dazu: «Wir reformieren die SRG weiterhin grundlegend, um die Flexibilität und Effizienz zu optimieren und gleichzeitig das Programmangebot zu maximieren. Mit der laufenden Umstrukturierung senkt die SRG ihre Kosten, optimiert ihre Produktionsprozesse und verkleinert die Generaldirektion, um sich ganz auf die strategische Führungsfunktion konzentrieren zu können.»

SRG-Verwaltungsratspräsident Jean-Michel Cina: «Wir gehen mit diesen Beschlüssen konsequent den Weg der am 4. März 2018 angekündigten Reformen.»

Detailkonzepte und Konsultationsverfahren

In einem nächsten Schritt werden nun die Detailkonzepte ausgearbeitet. Für die Betriebsübergänge von tpc und INIT kommen die Regeln von Art. 333 ff OR zur Anwendung. Bis im Sommer diskutiert die SRG die geplanten Veränderungen mit dem Sozialpartner. Nach den Sommerferien wird sie die betroffenen Mitarbeitenden über die konkreten Auswirkungen informieren und ab Mitte August ein dreiwöchiges Konsultationsverfahren durchführen. Im Anschluss daran werden die definitiven Entscheide gefällt.

Text: SRG SSR

Bild: SRF/Oscar Alessio

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