Fragen und Antworten zu 5G

Das neue Mobilnetz 5G verspricht noch bessere drahtlose Kommunikation – ununterbrochen, ultraschnell und überall. Die SRG ist zwar nicht in die Umstellung auf das neue Mobilnetz involviert, und hat keinen Einfluss darauf, ob und wann 5G für die Programmverbreitung eingesetzt wird; immer mehr Menschen nutzen aber ihr Programm auf mobilen Geräten und sind somit vom guten Empfang abhängig. Hier die wichtigsten Fragen und Antworten zum vieldiskutierten 5G-Thema.

Inwiefern ist 5G ein Anliegen für die SRG?
Mit 5G werden die Nutzer des SRG-Angebots noch schneller und mit höherer Qualität streamen können. Die SRG ist aber nicht in die Umstellung auf das neue Mobilnetz involviert, das ist Sache der Telekommunikationsfirmen.
Für Liveproduktionen und Aussenübertragungen nutzt die SRG heute zunehmend 4G, respektive 4G Plus. 5G wird diese Entwicklung weiter beschleunigen: So wird die Effizienz nochmal stark zunehmen, wenn die SRG statt über Satellit per 5G-Rucksack ins Studio senden können. Laut Niklaus Kühne, Leiter Fachkommunikation der SRG Generaldirektion wird das Unternehmen 5G «sicher nutzen, sobald die Technologie zuverlässig verfügbar ist, und das Kosten/Nutzenverhältnis für uns stimmt».

5G, Mobilfunkstandard, Hochleistungs-Breitbandinternet, ist das alles dasselbe?
5G heisst der neue Mobilfunkstandard, also die neue Verbreitungsart, durch die schnelleres Internet, also Hochleistungs-Breitbandinternet, empfangen werden kann.

Weshalb braucht es 5G überhaupt?
Da wir immer mehr Daten über das Mobilfunknetz versenden, kommen die aktuellen Mobilfunkantennen an ihre Grenze. Der mobile Datenstrom verdoppelt sich in der Schweiz aktuell von Jahr zu Jahr. Um diese Daten-Mengen künftig noch verarbeiten zu können, braucht es eine neue Technologie. 5G ist ausserdem für den Ausbau des sogenannten Internet der Dinge wichtig. Beispiel selbstfahrende Autos: Sie sind auf einen zuverlässigen, unterbrechungsfreien und schnellen Datenstrom angewiesen. Die neue Technologie liefert das.

Wie wird 5G empfangen?
Statt ein Kabel in jedes Haus zu ziehen, wie dies für das Glasfasernetz notwendig war, kommt der schnelle Datenfluss per 5G durch die Luft.

Wie schnell ist 5G?
Die Swisscom plant Download-Geschwindigkeiten von bis zu 3 Gigabit pro Sekunde, das ist etwa zwanzigmal so schnell wie die tatsächliche Geschwindigkeit des aktuellen 4G+-Netzes. Smartphone-User können mit der neuen Technologie einen hochaufgelösten Spielfilm in nur wenigen Sekunden herunterladen und Live-Übertragungen ruckelfrei streamen.

Was sind also genau die Vorteile von 5G?
Mit 5G erhalten Nutzer einen zuverlässigen und unterbrechungsfreien Datenfluss. Und mit den neuen 5G-Antennen könnten in Zukunft auch Alphütten, Bergrestaurants oder abgelegene Höfe von superschnellem Internet profitieren, so die Telekommunikationsfirmen.

Wer stellt das Netz zur Verfügung?
Sunrise hat 5G bereits Anfang April aufgeschaltet, Swisscom zog Mitte April nach. Salt, der dritte grosse Anbieter, will in der zweiten Jahreshälfte 2019 nachziehen.

Welche Ortschaften empfangen das Netz?
Bereits mehrere Hundert in der Schweiz. Mit dabei die grössten Städte wie Basel, Bern, Chur, Davos, Genf, Lausanne und Zürich.
SRF hat eine Liste der bereit empfangenden Orte zusammengestellt.
Bis Ende Jahr sollen über 90 Prozent der Schweizer Bevölkerung vom neuen Netz profitieren können. Ob es tatsächlich so schnell gehen wird, ist fraglich. Einsprachen und aktuell geltende Strahlen-Grenzwerte könnten das Tempo bremsen. Der Ständerat hat letzten März beschlossen, den Strahlenschutz nicht zu lockern. Das Bundesamt für Umwelt bereitet nun eine Revision der Verordnung vor. Sie tritt frühestens Mitte Jahr in Kraft, vorausgesetzt Bundesrat und Parlament heissen sie gut.

Wann profitiere ich von 5G?
Von den Smartphones, die es aktuell zu kaufen gibt, ist noch keines bereit für die neue Technologie. Erste Modelle sollen in den nächsten Monaten auf den Markt kommen. Es werden Android-Geräte von Motorola, Huawei oder LG sein. Apple-Kunden müssen sich noch gedulden, laut Gerüchten kommt das erste 5G-iPhone im Jahr 2020.

Schadet 5G der Gesundheit?
Es ist unklar, ob Handystrahlen Krebs verursachen können. Es gibt Studien, bei denen Ratten, die elektromagnetischer Strahlung ausgesetzt wurden, vermehrt Tumore entwickelten. Die Tiere waren jedoch einer viel grösseren Strahlung ausgesetzt, als wir es sind.
Viel gefährlicher als die Handyantennen sind die Handys selbst. Ein Mobiltelefon am Ohr bestrahle den Körper bei schlechter Verbindung bis zu 100'000 Mal mehr als Antennen, sagte Umweltepidemiologe Martin Röösli von der Universität Basel. Die Krebsliga empfiehlt, mit Freisprechanlage zu telefonieren, die Gespräche kurz zu halten oder SMS zu schreiben.
Worin sich 5G unterscheiden wird, sind die Frequenzen – diese werden künftig höher. Solche Strahlung dringt laut Experten weniger stark in den Körper ein, was eigentlich positiv ist. Es könnte jedoch sein, dass sie sich deshalb stärker auf die Haut auswirkt. Studien dazu gibt es kaum. Das Bundesamt für Umwelt (Bafu) will allerdings im Sommer erste Studienergebnisse vorlegen.
Weitere Informationen und Studien zum Mobilfunk hat SRF News zusammengestellt.
Warum stoppen einige Kantone den Bau von neuen Antennen?
Die Kantone Genf, Jura und Waadt wollen den Bau von 5G-Antennen erst wieder aufnehmen, wenn wissenschaftliche Erkenntnisse über mögliche Gesundheitsschäden von 5G vorhanden sind. Dies betrifft allerdings nicht die bereits gebauten oder bewilligten Antennen, sagt Annina Merk, Mediensprecherin von Swisscom. Demnächst erscheint ein Expertenbericht des Bundes, der erste Informationen zu Gesundheitsschäden beinhalten soll. Allerdings liegt die Befugnis, generelle Moratorien gegen 5G-Antennen auszusprechen, nicht bei den Kantonen, sondern beim Bund. Die Mobilfunk-Anbieter können dagegen eine Beschwerde einreichen.

Warum braucht es überhaupt zusätzliche Antennen?
Weil 5G-Antennen mit kürzeren Wellenlängen senden, beschränkt sich deren Reichweite auf einige hundert Meter. Es sind deshalb viele kleine Antennen nötig, um einen Ort abzudecken. Der Telekomverband Asut spricht von mindestens 15'000 neuen Antennen.

Kann man über 5G auch Witze machen?
Ja, man kann! 

Text: SRF/SRG.D

Bild: Colourbox/Thampapon

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