Hörspielpremiere «TKO» von David Zane Mairowitz
Paris während des Zweiten Weltkriegs: Emmanuel Zerbib stammt aus einer jüdischen Familie mit Wurzeln in Tunesien. Seine Leidenschaft gehört dem Boxen. Im Ring fühlt sich Zerbib zu Hause, bis die Mafia und die deutschen Besatzer auf ihn aufmerksam werden.
«TKO» ist die Abkürzung für «Technischer Knockout» und bedeutet, dass ein Kämpfer vom Ringrichter ohne Anzählen aus dem Kampf genommen wird. Das Hörspiel «TKO» erzählt zwei Geschichten: jene des Boxers Emmanuel Zerbib, der sich während des Zweiten Weltkriegs trotz seiner doppelten Stigmatisierung – er ist Jude und ein «pied-noir» – nicht vom Boxen abhalten lässt. 1943 wird er französischer Champion im Fliegengewicht und Europameister. Doch nach seinem letzten Kampf 1944, im Pariser Palais des Sports, verschwindet er spurlos.
Eng verbunden mit der Geschichte des Boxers Zerbib ist jene seiner Grossnichte Edith, die sich Jahrzehnte später auf Spurensuche begibt. Edith Zerbib, Anfang zwanzig und mit ihrer eigenen Identität am Ringen, will wissen, was ihren Grossonkel, dessen Geschichte in der Familie zum grossen Tabu geworden ist, dazu gebracht hat, mit der eigenen Familie und dem jüdischen Glauben zu brechen.
Edith recherchiert in Archiven und Bibliotheken – und sie macht zwei alte, gebrochene Menschen ausfindig, die im Leben ihres Grossonkels eine zentrale Rolle gespielt haben: seinen letzten Gegner im Ring, den amerikanischen Boxer Al James, und Zerbibs grosse Liebe, die französische Filmschauspielerin Armèle Dulin.
Ausstrahlung: Freitag, 11. Oktober 2019, 20.10 Uhr, Radio SRF 1
Das Audio ist bereits online verfügbar .
Nach «Hornissengedächtnis» und «Züge in Gegenrichtung» bildet «TKO» den Endpunkt der Trilogie des Regisseurs und Autors David Zane Mairowitz, die sich mit Identitätsfragen und der Spurensuche im Zusammenhang mit dem Zweiten Weltkrieg und dem Holocaust beschäftigt.
Kommentar