«Helvetia»: Neue Folgen mit Kiko, Gülsha Adilji und Naomi Lareine

Die Schweiz hat sie geprägt – und sie prägen mit ihren Geschichten die Identität der jungen Schweiz. Comedian Kiko, Sängerin Ta’Shan, Journalistin Gülsha Adilji, Musiker James Ketelby und Sängerin Naomi Lareine erzählen Anekdoten aus ihrer Jugend und reden über Integration, ihre Herkunft und über Vorurteile.

Den Auftakt der fünfteiligen Webserie macht Kiko. Frank Cabrera Hernandez, wie der Comedian mit richtigem Namen heisst, hat dominikanische Wurzeln und ist im thurgauischen Hefenhofen aufgewachsen. «Wir haben keine anderen Schwarzen gekannt. Den ersten Schwarzen habe ich in der Stadt St.Gallen gesehen», erzählt Kiko und führt die Zuschauerinnen und Zuschauer zum Primarschulhaus. Hier habe er zum ersten Mal «Schwarzer Mann» gespielt und die Frau seines Lehrers habe ihm damals am Küchentisch Deutsch-Einzelunterricht gegeben. Per Zufall trifft er auf dem Schulhausplatz auf einen ehemaligen Lehrer. Erinnerungen kommen hoch: «Ihr habt im wahrsten Sinne des Wortes Farbe reingebracht», sagt er und meint damit Kiko und seine Geschwister. Kiko hat einen Weg gefunden, wie er mit den Vorurteilen und den schlechten Erlebnissen umgehen kann: Er münzt sie in Positives um und macht Komik daraus.

Sängerin Ta’Shan heisst Shanta Azalea Venkatesh. Ihr Vater ist Inder, ihre Mutter Schweizerin. Obwohl ihr Vater ihr geraten hat, den Namen ihrer Mutter anzunehmen, blieb sie bei Venkatesh. Das kostete sie – so vermutet Ta’Shan – einen Praktikumsplatz. «Bis alle beige, alle mixed sind, wird das eine Realität bleiben.»

Ketelby James, Musiker und Mitglied der Jas Crw, ist in St.Gallen geboren und aufgewachsen, seine Wurzeln hat er in Portugal und Mosambik. Er fühlt sich aber voll und ganz Schweizer: «Für mich ist es nicht ein Integrieren. Ich bin von hier. Das ist meine Sprache. Ich denke in dieser Sprache. Der einzige Unterschied ist die Hautfarbe, that’s it.»

Moderatorin und Journalistin Gülsha Adilji hat kosovarische Wurzeln und ist in Niederuzwil SG aufgewachsen. Sie zeigt SRF Virus dort den Kebabladen, den ihre Mutter geführt und in dem sie viel Zeit verbracht hat.

Die Sängerin Naomi Lareine ist in der Schweiz geboren und hat senegalesische und mauretanische Wurzeln: «Ich habe noch nie einen Kampf verloren. Glaub mir, es sagte mir ein einziges Mal jemand ‹Mohrenkopf›, und danach nie mehr.» Sie erzählt aus der Schulzeit, als sie wegen ihrer Interessen und ihres bubenhaften Aussehens gemobbt wurde, und sie zeigt ihre verletzliche Seite.

Ausstrahlung: Wöchentlich ab Freitag, 10. April 2020, 17.00 Uhr auf dem YouTube-, Facebook und Instagram-Kanal von SRF Virus.

Text: SRF

Bild: SRF

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