Der Publikumsrat im Lockdown

Der Publikumsrat der SRG Deutschschweiz blieb während der Covid-19-Pandemie nicht untätig. In den letzten Wochen beschäftigte sich das Qualitätssicherungsorgan mit dem neuen Format «Gredig direkt», der Webserie «Nr. 47», der DOK-Serie «Schweizer Helden der Lüfte» sowie der SRF-Berichterstattung im Ausnahmezustand.

Der Publikumsrat führte seine Arbeit auch während des Lockdowns weiter. Aus aktuellem Anlass wurde die SRF-Berichterstattung während den ersten drei Wochen der bundesrätlich verordneten «ausserordentlichen Lage» beobachtet und den Macher*innen zurückgemeldet. Ein schriftlicher Bericht wurde auch zur DOK-Serie «Schweizer Helden der Lüfte» verfasst. Eine Diskussion konnte zu beiden Beobachtungen nicht stattfinden. Für den Austausch mit den Produzent*innen und Verantwortlichen von «Gredig direkt» und «Nr. 47» wurde eine Videokonferenz durchgeführt.

«Gredig direkt» hat Potenzial

Der Publikumsrat lobt die Gesprächskultur der Sendung. Die Dialoge würden empathisch geführt, es werde aufmerksam zugehört und die Gäste erhielten angemessen viel Raum. Gleichzeitig habe Moderator Urs Gredig die Gespräche jeweils gut im Griff. Nach der Meinung des Rats dürften die Interviews aber mehr Ecken und Kanten aufweisen und müssten nicht konfliktfrei sein.

Die Gästeauswahl sei in dieser Sendung ein enorm wichtiges Element, stellt der Publikumsrat fest. Das Gelingen des Formats ist deshalb auf Persönlichkeiten angewiesen, die bereit sind, sich zu öffnen, zu reflektieren und sich auch selbstkritisch zu betrachten. Der Publikumsrat ist der Ansicht, dass künftig vermehrt auch aktuelle, statt ehemalige Entscheidungsträger*innen in die Sendung eingeladen werden sollten. Positiv sei, dass das Geschlechterverhältnis unter den Gästen bislang ausgeglichen sei. Das Gremium ist der Meinung, dass Urs Gredig gute Voraussetzungen hat, um aus der Talksendung einen Erfolg zu machen.

«Nr. 47»: Relevanz mit «Binge-Faktor»

Das Webformat «Nr. 47» wurde gezielt von jüngeren Mitgliedern des Publikumsrats beobachtet, um Rückmeldungen aus der effektiven Zielgruppe der Sendung geben zu können. Die Serie schnitt insgesamt gut ab. Sie wurde als zugänglich, nahe an der Lebenswelt der Zielgruppe und in der Themenwahl sowie der Umsetzung als relevant empfunden. Die Auswahl der Protagonisten gefiel ebenso wie der Umstand, dass junge Macher*innen eine Chance bekommen haben, sich vor und hinter der Kamera zu beweisen. Auch die natürliche und aus dem Leben gegriffene Sprechweise der Darsteller*innen wurde positiv empfunden. Der Publikumsrat wünscht sich weitere mutige fiktionale Angebote für die junge Zielgruppe aus der SRF-Küche.

Text: SRG.D/ak/lh

Bild: SRG.D/Illustration Cleverclip

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