Wichtige Berichterstattung von SRF in der Corona-Krise

Die Sender des Schweizer Radio und Fernsehens haben in der Corona-Krise eine besonders hohe Relevanz genossen. Zu diesem Schluss kommt eine vom Bundesamt für Kommunikation (Bakom) unterstützte Studie der Universität Zürich.

Die Studie untersuchte das Informations- und Kommunikationsverhalten der Deutschschweizer Bevölkerung kurz nachdem der Bundesrat im März die «ausserordentliche Lage» erklärt hatte. So kam die Onlineumfrage unter rund 1000 Personen zum Schluss, dass für die meisten Altersgruppen die Informationsangebote des Bundes und die Sender des Schweizer Radio und Fernsehens während dieser Zeit besonders wichtig waren, um relevante Informationen abzuholen.

Persönliche Gespräche waren wichtig

Als wenig relevant wurden dagegen die sozialen Medien wie Twitter, Facebook oder Instagram angesehen. Einzig für die jüngeren Teilnehmenden waren diese ein wichtiger Informations- und Kommunikationskanal, ähnlich wie zum Beispiel Zeitungen, regionale Fernsehsender oder private Lokalradios. Eine für alle Altersgruppen wichtige Rolle spielten die persönlichen Gespräche, Kurznachrichten oder Telefon- oder Videogespräche.

Zuviel Corona in der Berichterstattung

Grundsätzlich fühlte sich die Deutschschweizer Bevölkerung während den ersten Tagen der ausserordentlichen Lage gut bis sehr gut informiert. Das Vertrauen in die öffentlichen Institutionen war sehr gross.

Die Studie zeigt jedoch auch, dass das Coronavirus für eine Mehrheit der Deutschschweizer Bevölkerung eine zu grosse Präsenz in der Berichterstattung erhielt. Diese Einschätzung wurde besonders von den jüngeren Teilnehmenden stark zum Ausdruck gebracht. Die älteren Teilnehmenden äusserten sich hingegen besonders kritisch über den verharmlosenden Ton in den sozialen Medien.

Kritischen Diskurs nachholen

Die Studienautorinnen kommen zum Schluss, «dass die Schweiz über eine gut funktionierende kommunikative Infrastruktur verfügt, um die breite Bevölkerung in einer Krisensituation zu erreichen und über die wichtigsten Massnahmen zu informieren».

Nicht Gegenstand der Studie war die Art der Berichterstattung. Im Fazit der Untersuchung heisst es jedoch, es liege auf der Hand, dass die Dominanz der direkten Informationsangebote des Bundes und die besondere Rolle der SRG in Sachen kritische Berichterstattung «gewisse Risiken bergen». Diese seien in dieser Krise jedoch kaum vermeidbar gewesen. Ein kritischer inhaltlicher Diskurs müsse nun nachgeholt werden, «um das Vertrauen der Bevölkerung zu rechtfertigen und den Handlungsspielraum für zukünftige Krisen zu legitimieren».

Vom 19. bis 24. März wurden 1'005 Personen (Rekrutierung durch GfK) mittels einer Online-Befragung nach ihrer Bewertung verschiedener Informations- und Kommunikationsformen (redaktionelle Medien, interpersonale Kommunikation, Soziale Medien) befragt. Die Stichprobe wurde nach Alter (Altersgruppen: Jüngere (16-29 Jahre), Mittlere (30-59 Jahre) und Ältere (60-88 Jahre)) und Geschlecht quotiert und kann für die Deutschschweizer Bevölkerung ab 15 Jahren mit Internetzugang als repräsentativ betrachtet werden.

Text: sda/SRG.D

Bild: SRF/Oscar Alessio

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