«Mona mittendrin» bei Alkoholikern

Mona Vetsch ist wieder mittendrin. Neu sind die Reportagen monatlich am Mittwochabend zu sehen. In der ersten Sendung sitzt Mona unvermittelt in einer Runde von Alkoholiker*innen. Die Menschen am Tisch sind anders, als Mona es erwartet hätte. Denn Alkoholabhängige sind keine Randständigen, sondern mitten unter uns.

Mona lernt Felix kennen, der jeweils mitten in der Nacht einen Schluck Vodka trinken musste, um weiterschlafen zu können. Zwei Flaschen Schnaps konsumierte der Pegeltrinker jeden Tag. Dazu noch «etwas mit Geschmack» – damit meint Felix Wein und Bier. Irgendwann flog das jahrelange Versteckspiel am Arbeitsplatz auf.

Die Alkoholiker-Karriere von Liz begann mit einem Kafi Lutz in einem himmeltraurigen Spunten. Sie war damals 29 Jahren alt und Mutter von drei kleinen Kindern. Im Sog von Alkohol und einem gewalttätigen Mann fiel Liz immer tiefer. Als sie ihren Partner endlich verliess, wurde es jedoch erst richtig schlimm mit der Sucht.

Sibylle ging mit ihren Freundinnen gerne in den Ausgang, stets begleitet von viel Alkohol. Doch während ihre Freundinnen nach und nach aus dem Partyleben ausstiegen, machte Sibylle weiter. Irgendwann ging dann auch sie nicht mehr in den Ausgang: Es war bequemer, gleich Zuhause zu trinken. Jahrelang kaschierte Sibylle ihre Sucht so gut, dass nicht einmal ihr Ehemann mitbekam, dass sie alkoholabhängig war.

Felix, Liz und Sibylle sind heute trocken. Mithilfe der Selbsthilfegruppe «Anonyme Alkoholiker» haben sie den Ausstieg geschafft. Doch geschätzte 250 000 Menschen in der Schweiz sind nach wie vor alkoholkrank. Eigentlich war Mona überzeugt, dass sie persönlich keine Alkoholabhängigen kennt. Doch nach den drei Tagen mit Felix, Liz und Sibylle ist sie sich nicht mehr so sicher. Denn Mona weiss nun: Alkoholismus spielt sich meistens im Versteckten ab.

Ausstrahlung: Mittwoch, 9. September 2020, 21.00 Uhr, SRF 1

Text: SRF

Bild: SRF

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