«Zwingli – Der Reformator»
1519 wurde Huldrych Zwingli Leutpriester am Zürcher Grossmünster. In flammenden Predigten vertrat er fortschrittliche Ideen, die für hitzige Diskussionen sorgten, letztlich aber zu den Grundlagen der Reformation wurden. Er predigte die Liebe Gottes, säte damit aber auch einen Krieg, in dem er umkam.
Zürich im Jahr 1519. Die junge Witwe Anna Reinhart lebt ein karges Leben zwischen Furcht vor der Kirche und Sorgen um die Zukunft ihrer drei Kinder, als die Ankunft eines Mannes in der Stadt für Aufruhr sorgt: Der junge Priester Huldrych Zwingli tritt seine neue Stelle am Zürcher Grossmünster an und entfacht mit seinen flammenden Predigten heftige Diskussionen. Er will die Angstherrschaft der katholischen Kirche beenden und etwas schaffen, an das die Menschen wieder glauben können.
Zwingli ist überzeugt, dass sich die Welt verändert, wenn alle Menschen die Bibel selbst lesen, statt Anweisungen von der Kanzel zu hören. Also macht er sich mit seinen Gefährten daran, das gigantische Werk auf Deutsch zu übersetzen und neu zu interpretieren. Zwinglis revolutionäre Gedanken machen Anna Angst. Als sie aber beobachtet, wie Zwingli Nächstenliebe lebt und nicht nur predigt, gerät sie mehr und mehr in seinen Bann. Als aus gegenseitiger Sympathie Liebe wird, realisiert Zwingli, dass es nicht reicht, nur die Kirche zu erneuern. Die ganze Gesellschaft muss verändert werden, damit er seine Liebe leben kann. Schliesslich wird die Heirat zwischen Anna und Zwingli zur ersten grossen Provokation, und die Abschaffung des Zölibats zu einem wichtigen Pfeiler seines Reformprojekts.
Die Ideen des Reformators haben innert weniger Jahren durchschlagenden Erfolg, entflammen jedoch beinahe einen Bürgerkrieg. Gleichzeitig entbrennt im inneren Zirkel der Bewegung ein Kampf um Macht und Deutungshoheit. Als sich die katholischen Kräfte international zu formieren beginnen, wird die Beziehung von Zwingli und Anna auf eine harte Probe gestellt.
Stefan Haupt verfilmte das Leben und Sterben des Reformators Huldrych Zwingli in seinen Zürcher Jahren (1519-1531). Der Film kam 2019 zum 500-Jahre-Jubiläum der Reformation in die Kinos. Die Hauptdarsteller Maximilian Simonischek und Sarah Sophia Meyer waren im gleichen Jahr für den Schweizer Filmpreis nominiert.
Tamara Mattle, Leiterin Kinokoproduktionen: «‹Zwingli› ist einer der erfolgreichsten Schweizer Filme. Regisseur Stefan Haupt zeichnet ein eindrückliches Porträt des visionären Geistlichen und hat gleichzeitig ein gut recherchiertes historisches Drama über ein Stück Schweizer Geschichte, das die Welt veränderte, geschaffen. Der Film über den Zürcher Priester Huldrych Zwingli lehrt uns auf unterhaltende Art und Weise viel über die Reformation und passt damit bestens in die Vorweihnachtszeit».
Ausstrahlung: Sonntag, 20. Dezember 2020, 20.05 Uhr, SRF 1
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