Play Suisse: Neue Serien entdecken

Serien geniessen eine immer grössere Beliebtheit. Beim Launch im November ging Play Suisse mit rund 1000 SRG-Produktionen an den Start. Wie kann die SRG sich von internationalen Serien abheben – und welche Serien sind zurzeit in den Pipelines der SRG? LINK fragte bei Sven Wälti, Leiter Film bei der SRG, nach.

Play Suisse setzt vor allem auf Serien. Letztes Jahr lancierte die SRG das Projekt Fiktion2020+, welches mehr Geld vor allem für eigenproduzierte Serien vorsieht. Weshalb dieser Fokus?
Sven Wälti: Dafür gibt es mehrere Gründe. Die Erzählform ist anders als bei einem 90-minütigen Film. Es bleibt mehr Zeit, Geschichten und ihre Figuren zu entwickeln und einen Spannungsbogen über mehrere Folgen zu gestalten. Bislang konnten wir nur drei bis vier Serien pro Jahr produzieren. Ziel ist es, die Anzahl Serien längerfristig zu verdoppeln. Damit stärken wir auch die Schweizer Filmbranche. Alle profitieren davon: Schauspielerinnen, Filmtechniker und die filmtechnischen Labors. Auch die Drehbücher werden besser, wenn mehr geschrieben wird.

Serien-Marathons kennen wir vor allem von Netflix, welches jährlich eine hohe Anzahl an Eigenproduktionen lanciert. Ist der Markt nicht schon mit Serien übersättigt?
Wenn man den internationalen Markt anschaut – es gibt ja nicht nur Netflix –, mag das zutreffen. Man findet aber auf keiner dieser Plattformen Schweizer Serien, oder nur sehr selten. Wir haben den Zenit noch lange nicht erreicht. Mit unseren Serien können wir uns von den internationalen Streaming-Plattformen abgrenzen.

Play Suisse soll die Sprachregionen näher zusammenbringen. Wie können Serien dazu beitragen?
Wir können die Geschichte und die Geschehnisse in diesem Land auch über die Fiktion erzählen. Dazu eignen sich insbesondere serielle Formate. Mit Play Suisse haben wir endlich die Möglichkeit, sämtliche Serien in der jeweiligen Originalfassung mit Untertiteln in den anderen Sprachen anzubieten. Und wer will, kann sich auch die Synchronisationen anschauen, wie wir sie weiterhin am Fernsehen zeigen werden. Damit durchbrechen wir sämtliche Sprachgrenzen.

Webserien werden im SRG-Programm immer wichtiger. Sind auch diese auf Play Suisse zu finden?
Selbstverständlich. Es gibt bereits jetzt einige Webserien im Angebot und wir werden dieses laufend ausbauen. Wir haben uns besonders auf die erste rätoromanische Webserie, «Metta da Fein» gefreut, die am 12. Dezember auf Play Suisse lanciert wurde.

«Stream first» oder «Broadcast first»?
Die erste Folge einer Serie streamen wir jeweils maximal 24 Stunden vor der Broadcast- Premiere. Alle weiteren Folgen, auch für die anderen Sprachregionen, sind dann schon am nächsten Tag im Stream auf Play Suisse verfügbar.

Welche Serien sind für 2021/2022 in der Pipeline?
Das Jahr 2021 startet mit der dritten Staffel von «Wilder». Dann stehen drei weitere Serien in der Pipeline, zwei von RTS (das Drama «Sacha» und die Komödie «La Chance de ta Vie») und «Neumatt » von SRF, die aktuell von Pierre Monnard und Sabine Boss realisiert wird. Es ist die erste achtteilige Serie, welche SRF produziert. Zu erwähnen gibt es noch die ambitionierte RTS-Serie «Cellule de Crise», die eigentlich erst für 2021 geplant war. Wir werden diesen internationalen Thriller aber bereits im Dezember 2020 präsentieren können!

Welche sind Ihre persönlichen Serien-Highlights auf Play Suisse?
Jede unserer Serien ist ein Highlight (lachend)! Ich hoffe, das Publikum schaut sich alles an, insbesondere die Serien, die es noch nicht kennt.

Text: Vera Gächter/Pernille Budtz

Bild: SRG SSR

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