Pandemie, Play Suisse und Public Value: Das war das Jahr 2020
Im Geschäftsbericht 2020 blickt die SRG auf ein Jahr zurück, in dem vieles anders kam als geplant. Kulturelle Veranstaltungen sowie Sportanlässe mussten Corona-bedingt verschoben oder ganz abgesagt werden, und anstelle von öffentlichen Public-Value-Workshops der SRG gab’s eine umfassende digitale Umfrage. Glücklicherweise wurden die Pläne der nationalen Streaming-Plattform nicht durchkreuzt: Die SRG konnte Play Suisse wie geplant Anfang November 2020 lancieren.
Die SRG hat am 30. April 2021 den Geschäftsbericht 2020 publiziert. Darin blickt sie auf Programmschwerpunkte zurück, berichtet über die Qualitätssicherung im Unternehmen und beleuchtet die Arbeit während der Corona-Pandemie. Ausserdem veröffentlicht sie im Kapitel Programmstatistik die Nutzungszahlen ihrer Radio-, TV- und Onlineangebote. Diese waren während des Lockdowns in den Monaten März und April überdurchschnittlich hoch: Am 20. März 2020 – der Tag, an dem der Bundesrat ein Versammlungsverbot für mehr als fünf Personen beschloss – schalteten 4,4 Millionen Menschen oder 60 Prozent der Schweizer Bevölkerung einen Fernsehsender der SRG ein.
Strategische Themen der SRG
Im neuen Kapitel «Strategie, Transformation und Public Value» blickt die SRG in die Zukunft. Das Kapitel behandelt strategische Themen wie etwa die neue Unternehmens- und Angebotsstrategie, die Innovationsförderung, die digitale Transformation des Unternehmens, die Smart-Working-Strategie oder das nationale Projekt Public Value. Public Value zielt darauf ab, den gesellschaftlichen Beitrag der SRG zu verbessern. Um die Erwartungen der Bevölkerung an die SRG zu ermitteln, führten die vier Regionalgesellschaften zwischen Januar und Mai 2020 eine digitale Umfrage in allen vier Sprachregionen durch. Basierend auf den Umfrageergebnissen formulierte die SRG sechs Commitments mit konkreten Massnahmen. So will sie sich beispielsweise im Kampf gegen Fake News engagieren und vermehrt innovative Polit-Formate für Junge entwickeln.
Ein neues Angebot für die Schweiz
Anfang November 2020 lancierte die SRG die nationale Streaming-Plattform Play Suisse. Bis heute haben sich bereits 250 000 Nutzerinnen und Nutzer registriert. Play Suisse ist personalisiert und bietet Dokumentationen, Serien und Filme in Originalsprache mit Untertiteln in drei bis vier Landessprachen an. Das Angebot wird ständig erweitert – wöchentlich kommen im Durchschnitt 20 neue Titel dazu. «Wir werden Play Suisse als neue digitale Idée suisse Schritt für Schritt weiterentwickeln, damit die Nutzerinnen und Nutzer das vielfältige Schweizer Serien- und Filmangebot immer wieder neu entdecken können», sagt SRG-Generaldirektor Gilles Marchand.
Von der Stammhaus- zur Konzernoptik
Neu wird im Finanzteil die Konzern- anstelle der Stammhausoptik angewendet. Das bedeutet, dass auch die Tochtergesellschaft SWISS TXT berücksichtigt wird. Die SRG schliesst das Jahr 2020 mit einem negativen Unternehmensergebnis von 12,9 Millionen Franken ab (siehe auch Artikel vom 22. April 2021). Die Corona-Pandemie brachte den SRG-Programmen in allen Sprachregionen zwar Rekordreichweiten, der Rückgang bei den kommerziellen Einnahmen in der Höhe von 52,1 Millionen Franken gegenüber dem Vorjahr und die Restrukturierungskosten beeinflussten jedoch das Jahresergebnis.
Geschäftsbericht 2020
Geschäftsbericht 2020
Der Geschäftsbericht ist auf der Website der SRG online und als PDF verfügbar: srgssr.ch/gb2020.
Zudem haben die SRG-Unternehmenseinheiten auf ihren Websites die Kosten ihrer Radiosender und Fernsehformate veröffentlicht:
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