Medienpreise für SRG-Produktionen
Im Rahmen der Medienpreise 2021 der Berner Stiftung für Radio und Fernsehen wurden drei Radio und Fernsehjournalisten ausgezeichnet: Alain Croubalian (RTS Radio), Matthias von Wartburg (SRF Radio) und Christof Franzen (SRF Fernsehen).
Die seit 1981 bestehende Berner Stiftung für Radio und Fernsehen verleiht dieses Jahr zum 30. Mal ihre Medienpreise. Gemäss dem Stiftungszweck werden sie vergeben für besonders gute Sendungen oder Beiträge, die sich entweder mit Themen aus den Kantonen Bern, Freiburg und Wallis befassen oder zum besseren Verständnis zwischen Deutschschweiz und Romandie beitragen. Die Stiftung mitsamt der Preisjury will insbesondere die journalistische Qualität auszeichnen und damit auch die Wertschätzung beim Publikum erreichen.
Die Preise sind dieses Jahr mit je 4’000 Franken dotiert. Auf die Preisausschreibung sind 21 Radio- und 20 TV-Beiträge aus den Jahren 2019 und 2020 eingegangen, davon 7 in französischer Sprache. Die Preise werden am Samstag, den 19.Juni 2021, in Bern im Rahmen einer (coronabedingt) privaten Feier übergeben.
«Prix Passerelle» an Alain Croubalian (Radio RTS) für die Eingabe: «Suisse allemand: mon dialecte bien-aimé» in der Sendung «Vacarme».
Der Prix Passerelle zeichnet eine Sendung aus, die zum besseren Verständnis zwischen der Deutschschweiz und der Romandie beiträgt. Die von Alain Croubalian auf Französisch realisierte Sendung erfüllt diesen Zweck auf beispielhafte Weise. Croubalian geht aus der Perspektive eines Frankophonen der Frage nach dem Statut, der Bedeutung und Beliebtheit des Dialekts in der Deutschschweiz nach. Und er will wissen, wo dann der Platz des Hochdeutschen ist und bleibt. In launigen Gesprächen, aufgenommen in Olten, legen die Autoren Alex Capus und Pedro Lenz dar, warum sie in Hochdeutsch (Capus) respektive vorzugsweise in Dialekt (Lenz) schreiben. Laut der Jury zeigt der Beitrag «auf zugängliche und erfrischende Art die Vielschichtigkeit und Aktualität der Thematik und gibt Anstoss über Dialekt und Identität und den Wandel der Sprache nachzudenken».
«Radiopreis» an Matthias von Wartburg (Radio SRF) für den Beitrag: «Fragen, Anschuldigungen, Vorwürfe: Eine Familie im Corona-Strudel» im «Regionaljournal BEFRVS».
Globale Themen wie die Corona-Pandemie finden ihren Niederschlag auch im Lokalen. Hier setzt die preisgekrönte Reportage von Matthias von Wartburg an. Er hat in einer bernischen Landgemeinde eine Familie getroffen, die dort als erste von der Covid-Krankheit betroffen war. Die Familienmitglieder schildern offen, verständlich und eindrücklich von dieser Erfahrung mit all den Konsequenzen für den Alltag, über Isolation, über positive und negative Reaktionen der Umgebung. Journalist Matthias von Wartburg hat ein für die Zeit relevantes Thema mit Spürsinn auf erzählerische und radiofone Weise umgesetzt. Laut der Jury zeigt der Beitrag, «dass man auch im schnelllebigen Tagesjournalismus mit besonderer Aufmerksamkeit und gutem Handwerk eine hervorragende journalistische Leistung bringen kann».
«Fernsehpreis» an Christof Franzen (Fernsehen SRF) für den Film: «Nasa-Direktor Thomas Zurbuchen – Von Heiligenschwendi auf den Mars» in «DOK».
Der Film ist ganz der Person von Thomas Zurbuchen gewidmet, dem heutigen wissenschaftlichen Direktor der amerikanischen Weltraumbehörde NASA. Für das feinfühlige Portrait hat Christof Franzen den Wissenschafter ein Jahr lang in verschiedenen Situationen begleitet. Man erfährt im spannend getakteten Film, welch bemerkenswerten und gelegentlich leidvollen Sprung Zurbuchen machen musste, weg vom weltanschaulich konservativen Milieu einer freikirchlichen Predigerfamilie in Heiligenschwendi (BE) bis hin zur rational-wissenschaftlich geprägten Weltraumbehörde. Christof Franzen fand dank seinem Geschick Zugang zu Protagonisten in beiden Welten. Laut der Jury wirkt der DOK-Film, «weil er das Publikum nachvollziehen lässt, welchen unglaublichen Weg Thomas Zurbuchen dank seiner Willenskraft und Überzeugung zurücklegte, und wie er dank Unbeirrbarkeit viele, auch hohe Hürden nahm».
Kommentar
Kommentarfunktion deaktiviert
Uns ist es wichtig, Kommentare möglichst schnell zu sichten und freizugeben. Deshalb ist das Kommentieren bei älteren Artikeln und Sendungen nicht mehr möglich.