Neuorganisation der Führungsstruktur im Bereich Kanäle Radio
Der Bereich Kanäle Radio erhält per 1. April 2022 eine neue Führungsstruktur: Die Programmleitung von Radio SRF 1 ist künftig auch für die Musikwelle zuständig, diejenige von Radio SRF 3 auch für Virus. Neu entsteht eine zentrale Planungsfunktion für alle Kanäle. Durch die Verschlankung der Führungsorganisation kann die Anzahl Kaderpositionen im Bereich Kanäle Radio deutlich reduziert werden.
Im Sommer 2022 beziehen die Redaktionen von Radio SRF 1, SRF 3, Virus und Musikwelle den neuen Produktionsstandort auf dem Campus Leutschenbach. Die Arbeitsflächen in der sogenannten Radio Hall sind so konzipiert, dass die Teams effizienter und noch stärker auch programmübergreifend zusammenarbeiten können. Dadurch können die linearen Radioprogramme mit weniger Führungsaufwand produziert und Ressourcen in die digitale Produktion umgelagert werden. Diese neuen Abläufe erfordern eine Anpassung der Führungsstruktur, in der heute gleiche oder ähnliche Funktionen zusammengeführt werden.
Künftig ist die Programmleitung von Radio SRF 1 auch für die Musikwelle verantwortlich, diejenige von Radio SRF 3 auch für Virus. Jeweils zusammen mit einer Teamleitung bei der Musikwelle und bei Virus stellen sie sicher, dass die beiden Kanäle auch weiterhin über ein eigenständiges Profil verfügen. Ebenfalls zur Führungsstufe unterhalb von Bereichsleiter Robert Ruckstuhl gehören künftig neben den Programmleitungen Radio SRF 1 / Musikwelle sowie Radio SRF 3 / Virus folgende Positionen:
- Leitung SRF 2 Kultur in Basel
- Leitung Musikprogrammierung Kanäle Radio
- Leitung Planung Radio und Online (neue Funktion)
- Leitung Digitales Audio, inklusive Team Radio Online (neue Funktion)
In einem nächsten Schritt Anfang 2022 werden die künftigen Leitungspersonen ihre Teamleitungen bestellen. Nicht mehr vorgesehen ist dabei die heutige Kaderstufe der Tagesverantwortlichen (TAV) bei den einzelnen Radioprogrammen. Diese Aufgaben werden in Zukunft im Wechsel von den Programmleitungen Radio SRF 1 / Musikwelle sowie Radio SRF 3 / Virus übernommen.
Drei Fragen an Robert Ruckstuhl, Bereichsleiter Kanäle Radio
Drei Fragen an Robert Ruckstuhl, Bereichsleiter Kanäle Radio
Warum braucht der Bereich Kanäle Radio im Hinblick auf den Umzug in die Radio Hall eine neue Führungsstruktur?
Die heutige Führungsstruktur, wie übrigens auch die Räumlichkeiten im Studio Brunnenhof, sind noch stark auf die klassische Radioproduktion ausgerichtet – mit eigenen Teams und kleinen Arbeitsflächen für die jeweiligen Radioprogramme. Das entspricht nicht mehr den heutigen Bedürfnissen ans multimediale Produzieren. In der Radio Hall mit grossen, zusammenhängenden Arbeitsflächen werden die Teams viel stärker programmübergreifend arbeiten. Dort, wo parallele Führungsprozesse wie zum Beispiel in der Planung und Steuerung gut zusammengeführt werden können, sparen wir an Führungsaufwand. Dort, wo die spezifischen Profilierungen passieren, bleiben wir bei den spezifischen Führungsstrukturen für jeden Sender.
Mit der Verschlankung der Führungsstruktur verschwindet eine ganze Kaderebene, die sogenannten Tagesverantwortlichen. Gab es bislang bei den Radios zu viele Chefinnen und Chefs?
Nein. Die heutige Organisation orientiert sich noch an der klassischen Radioproduktion, mit je einem eigenen Leitungsteam für jedes Radioprogramm. In der Realität arbeiten wir schon heute viel enger und über Programmgrenzen hinweg zusammen. Wenn aber jedes Team auf einem eigenen Stockwerk ist, sind der Zusammenarbeit Grenzen gesetzt. Da eröffnen sich uns in der Radio Hall ganz neue Möglichkeiten, unkomplizierter und damit auch effizienter Radio- und Onlineinhalte für alle Kanäle zu planen und zu realisieren. Die Tagesverantwortlichen haben operativ viele koordinative Aufgaben. Deshalb verschmilzt künftig ihre Funktion mit jener der publizistischen Leitung. Der Umzug in die Radio Hall ist der richtige Moment für diese Veränderung.
Die Programmleitung von Radio SRF 1 ist künftig auch für die Musikwelle zuständig, diejenige von Radio SRF 3 für Virus. Verlieren die einzelnen Sender damit an Bedeutung?
Dass jeder Sender sein eigenes Profil behält, gehörte zu den Vorgaben im Projekt. Deshalb hat auch weiterhin jedes Programm eine eigene Leitung, bei der Musikwelle und Virus in Form einer Teamleitung. Zu ihren Aufgaben gehört es, die einzelnen Senderprofile zu pflegen. Hinzu kommt: Radio SRF 1 und die Musikwelle sowie Radio SRF 3 und Virus richten sich je an ähnliche Zielgruppen. In der Realität berichten die Sender häufig über ähnliche oder gar die gleichen Themen. Deshalb erfolgt die Planung der Inhalte schon heute längst über Programmgrenzen hinweg. So wie wir heute aufgestellt sind, braucht es viele Absprachen, zwangsläufig gibt es manchmal auch Doppelspurigkeiten. Mit kürzeren Wegen und unter einer gemeinsamen Programmleitung fallen diese weg. Gleichzeitig sorgen die Teamleitungen und vor allem die Kernteams der Sender mit den Moderatoren und Produzentinnen weiterhin dafür, dass die einzelnen Sender ihre spezifischen Profile beibehalten.
Mit der Reorganisation ist ein Stellenabbau im Führungsbereich verbunden. Damit können die linearen Radioprogramme in der künftigen Organisation mit weniger Führungsaufwand produziert und somit Stellen in die Produktion von Audioangeboten für junge Zielgruppen verlagert werden. Ziel ist es, den Abbau im Führungsbereich und die Umlagerungen in junge Angebote möglichst mit den bestehenden Mitarbeitenden umzusetzen.
Die neue Organisation im Bereich Kanäle Radio tritt am 1. April 2022 in Kraft. Der Umzug der Teams aus dem Radiostudio Brunnenhof in die Radio Hall erfolgt gestaffelt im August 2022.
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