«Sports Awards» 2021: Top-Teams, Spitzen-Paralympioniken und Erfolgstrainer nominiert

Die Schweizer Sportgrössen stehen traditionell im Mittelpunkt der «Sports Awards». In drei Kategorien sind jetzt die Top 3 der Nominierten bekannt. Wer die Auszeichnung entgegennehmen darf, erfährt das TV-Publikum in der Livesendung am Sonntag, 12. Dezember.

Eine spannungsvolle TV-Gala mit Showprogramm zu Ehren der nationalen Sportgrössen – das sind die «Sports Awards». Die diesjährige Livesendung findet am Sonntag, 12. Dezember 2021, ab 20.05 Uhr auf SRF 1, RTS 2 und RSI LA 2 statt. In insgesamt sechs Kategorien werden Auszeichnungen an die erfolgreichsten Schweizer Athletinnen und Athleten des Jahres vergeben. Zudem wird das grösste Schweizer Nachwuchstalent mit dem Preis «SRF 3 Best Talent Sport» geehrt.

Nun ist klar, wer es in den Kategorien «Team», «Paralympische Sportlerin oder Paralympischer Sportler» und «Trainerin oder Trainer» in die Top 3 geschafft hat. Massgebend für die Nominationen waren die Leistungen im Zeitabschnitt vom 1. November 2020 bis zum 31. Oktober 2021. Basierend auf der Vorselektion des Wahlausschusses durften verschiedene Gremien ihre Stimmen abgeben.

«Team»

Die Spitzensportlerinnen und -sportler von Swiss Olympic sowie die Schweizer Sportmedien und Sportpress.ch konnten aus den erfolgreichsten Teams des Jahres wählen.

Fussball-Nationalteam

Männer; EM-Viertelfinal

Fussball-Nationalmannschaft
Bild: Keystone-SDA/AntonVaganov

Mit dem ersten Viertelfinal-Einzug an einem grossen Turnier seit 1954 blicken die Schweizer Fussballer auf ein aussergewöhnliches Jahr zurück. Der Jahrhundert-Coup im Penaltyschiessen des EM-Achtelfinals gegen Weltmeister Frankreich war zweifelsohne einer der grössten Siege in der Geschichte des Schweizer Fussballverbandes. Auch gegen Spanien lieferte sich das Nationalteam im Viertelfinal einen heroischen Kampf – mit einem unglücklichen Ausgang im Penaltyschiessen. Dank Mut, Leidenschaft und Spielkultur haben Vladimir Petkovic und seine Spieler an der EURO 2020 eine ganze Nation Stolz gemacht. Auch unter Petkovics Nachfolger Murat Yakin knüpfte die SFV-Auswahl in der WM-Qualifikation nahtlos an die starken Leistungen im Sommer an.

Leichtathletik-Staffel

Frauen (4x 100 Meter); Olympia-Vierte und Schweizer Rekord

Leichtathletik-Staffel
Bild: Keystone-SDA/Laurent Gillieron

Dank der 4x100-m-Staffel der Frauen konnte die Schweiz in Tokio erstmals überhaupt mit einer olympischen Medaille in einer Sprint-Disziplin liebäugeln. Nachdem Riccarda Dietsche, Ajla Del Ponte, Mujinga Kambundji und Schlussläuferin Salomé Kora im Vorlauf in 42,05 Sekunden ein Schweizer Rekord gelungen war, blieb im Final der erhoffte Coup jedoch aus. Mit fast der exakt gleichen Zeit musste sich das Quartett von Swiss Athletics einmal mehr mit dem undankbaren 4. Platz begnügen. Bereits an der WM 2019 in Doha und an der EM 2018 in Berlin musste sich die Schweizer Sprint-Staffel mit «Leder» abfinden. Doch das Ziel rückt näher: Diesmal fehlten den Schweizerinnen nur zwei Zehntel zum Podestplatz. Auch wenn der historische Erfolg mit der ersten Leichtathletik-Olympiamedaille von Schweizer Frauen ausblieb, durften die vier Sprinterinnen erhobenen Hauptes die Heimreise aus Japan antreten.

Tennis-Doppel

Belinda Bencic/Viktorija Golubic; Olympia-Silber

Tennis-Olympiadoppel
Bild: Keystone-SDA/Mast Irham

Belinda Bencic und Viktorija Golubic schrieben in Tokio ein Tennis-Märchen, dem einzig das gemeinsame Happy End fehlte. Nur einen Tag nach ihrem Olympiasieg im Einzel griff Bencic an der Seite von Golubic auch im Doppel nach Gold. Nach zuvor vier teils hart erkämpften Siegen mussten sich die Ostschweizerin und die Zürcherin erst im Final den tschechischen Topfavoritinnen Barbora Krejcikova/Katerina Siniakova geschlagen geben. Trotzdem überwog bei den Olympia-Debütantinnen der Stolz über das gemeinsam Geleistete. Heikle Situationen meisterten die ungesetzten Schweizerinnen mit einem aussergewöhn-lichen Teamspirit und spielerischer Klasse. Die Silbermedaille glänzte für das Duo deshalb fast wie Gold.

«Paralympische Sportlerin oder Paralympischer Sportler»

In der Kategorie «Paralympische Sportlerin oder Paralympischer Sportler» waren die Schweizer Spitzensportlerinnen und -sportler, die Schweizer Paralympischen Athletinnen und Athleten sowie die Schweizer Sportmedien und Sportpress.ch wahlberechtigt.

Heinz Frei

Rad/Leichtathletik; Paralympics-Silber Strassenrennen, EM-Silber Zeitfahren und Strassenrennen

Heinz Frei
Bild: Keystone-SDA/Ennio Leanza

Heinz Frei verabschiedete sich in diesem Sommer von der grossen Sportbühne, wie es sich für einen Champion seines Formats gehört: Zum Abschluss seiner aussergewöhnlichen Karriere holte der Solothurner im Alter von 63 Jahren seine 35. Medaille an Paralympischen Spielen. Mit dem Handbike bot Frei in Tokio der jüngeren Konkurrenz im Strassenrennen nochmals eindrücklich die Stirn und gewann Silber. Den Schwung für seine 16. Paralympics-Teilnahme holte er sich unter anderem an den Europameisterschaften in Österreich, wo er im Strassenrennen und im Zeitfahren ebenfalls Zweiter wurde. Nach dem Ende seiner sportlichen Karriere möchte der 15-fache Paralympics-Sieger und 14-fache Weltmeister seinen grossen Erfahrungsschatz nun der jüngeren Generation weitergeben.

Marcel Hug

Leichtathletik; 4x Paralympics-Gold (800m, 1500m, 5000m, Marathon), 3 Marathon-Siege (Berlin, London, Boston), Silber in Chicago, 3x EM-Gold (800m, 1500m, 5000m)

Marcel Hug
Bild: Keystone-SDA/Ennio Leanza

Eigentlich hätte Marcel Hug seinen silbernen Helm längst gegen einen goldenen tauschen müssen. Der Rollstuhlsportler, auch bekannt als «Silver Bullet», hat in diesem Sommer seine ohnehin schon beeindruckende Karriere weiter vergoldet. An den Paralympics in Tokio liess sich der 35-jährige Thurgauer bei vier Starts gleich viermal Gold umhängen. Wie bereits 2016 in Rio siegte Hug im Marathon und über 800 Meter; auch über 1500 und 5000 Meter war er nicht zu schlagen. Mit seinen Siegen in den Städte-Marathons von Berlin, London und Boston stellte der Weltbehindertensportler von 2017 gleich mehrfach seine Klasse als Ausdauer-Athlet unter Beweis. An der Para-Leichtathletik-EM gewann Hug ausserdem die Titel über 800, 1500 und 5000 Meter.

Manuela Schär

Leichtathletik; 2x Paralympics-Gold (400m, 800m), 3x Paralympics-Silber (1500m, 5000m, Marathon), 3 Marathon-Siege (Berlin, London, Boston)

Manuela Schär
Bild: Keystone-SDA/Ennio Leanza

Mit zwei goldenen und drei silbernen Auszeichnungen war Manuela Schär an den Paralympischen Spielen in Tokio die fleissigste Schweizer Medaillensammlerin. 2021 wurde ihr Traum vom Paralympics-Sieg in Japans Hauptstadt endlich wahr. Die Luzerner Rollstuhlsportlerin triumphierte über 400 und 800 Meter, über 1500 und 5000 Meter sowie im Marathon wurde sie jeweils Zweite. Fünf Medaillen bei fünf Starts – besser geht es kaum. Damit hat Schär alle Erwartungen übertroffen. Durch harte Arbeit und Disziplin ist die 36-Jährige aus Kriens ganz oben angekommen und zum weiblichen Aushängeschild im Schweizer Parasport aufgestiegen. Mit ihren Marathon-Siegen in Berlin, London und Boston glänzte sie in ihrer Lieblingsdisziplin auch abseits der paralympischen Bühne.

«Trainerin oder Trainer»

Die Spitzensportlerinnen und -sportler von Swiss Olympic, die im Berufsverband Swiss Coach organisierten Trainerinnen und Trainer, die Leistungssportverantwortlichen der Sportverbände sowie die die Schweizer Sportmedien und Sportpress.ch durften in der Kategorie «Trainerin oder Trainer» wählen.

Laurent Meuwly

Leichtathletik; Trainer von Ajla del Ponte

Laurent Meuwly
Bild: Keystone-SDA/Jean-Christophe Bott

Die jüngsten Erfolge von Alja Del Ponte sind eng mit Laurent Meuwly verbunden. Als der 47-jährige Freiburger Anfang 2019 Swiss Athletics nach zehn Jahren verliess und als Verantwortlicher für den Sprint- und Hürdenbereich sowie die Staffeln zum niederländischen Leichtathletik-Verband wechselte, folgte ihm die Tessiner Sprinterin. Wie schon die Europameisterin Léa Sprunger stiess auch Del Ponte unter seinen Fittichen in neue Dimensionen vor und schaffte den Anschluss an die Weltspitze. Der Leistungsausweis im Jahr 2021 mit EM-Gold über 60 Meter in der Halle und dem 5. Rang (mit Schweizer Rekord) über 100 Meter an den Olympischen Spielen in Tokio ist beeindruckend. Meuwly ist bekannt dafür, dass er als Trainer kompromisslos den Erfolg sucht. Er überzeugt durch sein analytisches Denken und hebt seine Schützlinge damit auf ein noch höheres Niveau.

Edmund Telser

Mountainbike/Rad; Nationaltrainer Frauen Mountainbike und Rad Strasse

Edmund Telser
Bild: Keystone-SDA/Gian Ehrenzeller

Edmund Telser geniesst den Ruf, ein Medaillenschmied zu sein. Kein anderer Trainer der Schweizer Olympia-Delegation in Tokio war an so vielen Erfolgen beteiligt wie der 47-jährige Südtiroler, den alle «Edi» nennen. Sowohl der historische Dreifach-Triumph der Mountainbikerinnen als auch die Silbermedaille im Zeitfahren durch Marlen Reusser fussten auf seiner Arbeit. Seit 2013 ist Telser als Nationaltrainer bei Swiss Cycling tätig. Zunächst war er ausschliesslich für den Bereich Mountainbike zuständig, später auch für den Radsport auf der Strasse. Dabei verfolgt er seine Projekte stets mit letzter Konsequenz. Seine unermüdliche Leidenschaft für den Sport, seine Antizipationskunst und sein Gespür für die richtige Balance im Trainingsalltag zeichnen ihn aus. Für die Schweizer Radsport-Frauen ist Telser ein echter Glücksfall.

Beat Tschuor

Ski alpin; Cheftrainer Frauen-Nationalteam

Beat Tschuor
Bild: Keystone-SDA/Jean-Christophe Bott

Unter Beat Tschuor sind die Schweizer Frauen im alpinen Ski-Weltcup zur klaren Nummer 1 aufgestiegen. Keine andere Nation sammelte im vergangenen Winter mehr Weltcup-Punkte als Lara Gut-Behrami, Michelle Gisin und Co. Für die Schweizerinnen war es der erste Sieg im Nationenranking seit der Saison 1994/95. Dieses aussergewöhnlich starke Teamergebnis ist auch Tschuors Verdienst. Der Bündner, seit 2018 Frauen-Nationaltrainer, gilt als starker Kommunikator, der es ausgezeichnet versteht, dem Team die richtige Mischung zwischen Fokussierung und der nötigen Lockerheit vorzuleben. Damit schafft der 53-Jährige aus Obersaxen bei den Athletinnen Vertrauen und eine positive Arbeitsatmosphäre, was die Höchstleistungen im Schnee ermöglicht.

Online-Voting für MVP des Jahres läuft noch bis am 30. November

In der Kategorie «MVP» sind sechs Persönlichkeiten im Rennen um den Titel. Wem die Trophäe für den «Most Valuable Player» – also die wertvollste Spielerin oder der wertvollste Spieler einer Mannschaftssportart – überreicht wird, entscheidet die Öffentlichkeit mit. Noch bis am 30. November ist das Online-Voting auf www.sports-awards.ch für die Schweizer Sportfans offen. Unter allen, die ihre Stimme abgeben, werden attraktive Preise verlost.

Text: SRF

Bild: SRF/Valeriano Di Domenico (Titelbild)

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