SRF-Schwerpunkt «Erben – Geschichten von Geld, Macht und Liebe»

Am 3. Dezember 2021 startet der multimediale SRF-Schwerpunkt «Erben – Geschichten von Geld, Macht und Liebe». Im Zentrum stehen eine dreiteilige Audio-Serie über einen erbitterten Erbstreit und eine Video-Reihe mit Porträts. Auch «10vor10», «Kulturplatz» und «Sternstunde Philosophie» greifen das Thema auf.

Die Schweizerinnen und Schweizer sind ein Volk von Erben: Allein im vergangenen Jahr wurden hier 85 bis 100 Milliarden Franken vererbt, wie der Ökonom Marius Brülhart von der Universität Lausanne schätzt. Das ist dreimal mehr als um die Jahrtausendwende und entspricht fast einem Siebtel der Schweizer Wirtschaftsleistung. Rund zwei Drittel der Bevölkerung erbt irgendwann im Leben – von ein paar tausend bis einigen hunderttausend Franken. Ein knappes Drittel geht leer aus, und wenige Prozente erben Millionen bis Milliardenbeträge.

Grund genug, dem Thema vertieft nachzugehen. Zwischen dem 3. und 12. Dezember 2021 greift SRF das Thema Erben breit auf, erzählt Geschichten von Geld, Macht und Liebe, leuchtet aber auch gesellschaftliche Zusammenhänge aus.

Erben und Erbschaften tangieren Menschen in allen Lebensbereichen: politisch, wirtschaftlich und privat. Erbstreitigkeiten lassen in Familien oft langschwelende Konflikte aufbrechen. Und politisch scheiden sich die Geister am Thema Erbschaftssteuer. 2015 lehnte das Schweizer Stimmvolk die Einführung einer nationalen Erbschaftssteuer ab. Zugleich haben die eidgenössischen Räte das über 100-jährige Erbrecht modernisiert und den heutigen Lebensumständen und Familienverhältnisse angepasst. Doch das Erbrecht bleibt gnadenlos. Eine Erbengemeinschaft ist kein Verein, dem man beitritt, sondern eine Zwangsgemeinschaft. Mit fatalen Folgen, wenn sich nicht alle einig sind.

Herzstück des SRF-Themenschwerpunkts ist eine dreiteilige digitale Audioserie, produziert für den Podcast «Hotspot». Die Audio-Serie erzählt die Geschichte einer familiären Zerrüttung. Auf der Basis von Akten und Aussagen zeichnet SRF einen realen Erbstreit nach, der vor Gericht landet und auch nach Jahren nicht zu enden scheint. Der Fall wirft ein Licht auf psychologische, gesellschaftliche und juristische Aspekte des Erbens. Dabei zeigt sich: Erbstreitigkeiten und die Kampfbereitschaft, auch zwischen eng verbundenen Angehörigen, nehmen zu. Der Podcast fragt nach den Gründen. Und zeigt auf, wie eine ganze Branche davon lebt: Anwälte und Nachlassverwalterinnen, Treuhänder, Gutachter und Notarinnen.

Dass Erben eine Herausforderung sein kann, zeigt eine Video-Reihe, produziert für den Themenschwerpunkt: Sie porträtiert Menschen mit einem besonderen Bezug zum Thema Erben. Zu ihnen gehört der Künstler Felix Baudenbacher, der den Kunstnachlass seiner Mutter betreut. Zu ihnen gehört aber auch die Österreicherin Marlene Engelhorn, die eines Tages ein Millionenvermögen erben wird. Sie will das Erbe spenden und fordert, dass Superreiche eine Schenkungs- und Erbschaftssteuer zahlen sollen, die dann für wohltätige Zwecke eingesetzt wird. Marlene Engelhorn ist zudem Gast in der Sendung «Sternstunde Philosophie» zur Frage «Erben – Ungerecht weil unverdient?». Sie trifft dort im Streitgespräch auf den Philosophieprofessor Stefan Gosepath und den Autor und Philosophen Ernst-Wilhelm Händler.

Auch «Kulturplatz» greift das Thema auf, zusammen mit Mike Müller, Autor des Stücks «Heinzer gegen Heinzer und Heinzer», einer «amtlichen Komödie» um einen Erbstreit, die aktuell auf Schweizer Bühnen zu sehen ist. Unter anderem porträtiert «Kulturplatz» Livio Lunin, einen jungen Game-Designer und Aktivisten: Er will auf alles verzichten, was mit Geld zu tun hat – und hat sein Erbe ausgeschlagen.

Die Sendung «10vor10» schliesslich widmet sich dem Erben von Kryptowährungen. Laut Schätzungen besitzen in der Schweiz rund 150’000 Personen Kryptowährungen. Die Sendung zeigt auf, wie kompliziert es werden kann, wenn die Besitzer keine Vorkehrungen treffen.

Ausstrahlung: Ab Freitag, 3. Dezember 2021, srf.ch, SRF 1, Radio SRF 2 Kultur und Radio SRF 1

Text: SRF

Bild: SRF

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