SRF zwei rollt am Freitag, 17. Dezember, ab 22.55 Uhr den Teppich für die neunte Ausgabe von «Die lange Nacht der kurzen Filme» aus. 19 vielfältige und frische Kurzfilmperlen entführen in heitere, skurrile und auch nachdenkliche Welten – in Nachbarländer, nach Finnland, Palästina, Kosovo, Nigeria, Neuseeland und in den Iran.

Den heiter-satirischen Auftakt macht Rolf Hellats «Dirt Devil 550 XS». Eine Wohngemeinschaft bespricht voller Inbrunst die Anschaffung eines neuen Staubsaugers. «Phlegm», Jan-David Bolts Bachelor-Film an der Zürcher Hochschule der Künste (ZHdK), kommt ohne Worte aus. Dafür knirscht es verdächtig unter einem Schuh. «Zigipouse» von Alan Sahin, auch sein Bachelor-Film an der gleichen Schule, ist eine kurze Ode an die Raucherpause. Entspannung garantiert. Der Animationsfilm «Warum Schnecken keine Beine haben» von Aline Höchli geht eben jener Frage nach, denn Schnecken waren nicht immer beinlos. Regisseurin Güzin Kar setzt mit «Deine Strasse» einem Mädchen, das für immer vier Jahre alt bleiben wird, ein filmisches Denkmal. Sie gewann 2021 mit ihrer ruhigen und gleichzeitig eindringlichen Doku den Schweizer Filmpreis für den «Besten Kurzfilm».

Die internationalen Kurzfilmperlen

Im temporeichen Dreissigminüter «Masel Tov Cocktail» zeigt Dimi, die Hauptfigur, auf, wie es heutzutage ist, Jude in Deutschland, spezifischer im «Pott» zu sein, und mit welchen Vorurteilen er konfrontiert wird – teils mit Fakten, teils mit einem Augenzwinkern. Im leichtfüssigen «Ramadan im Sommer» wird der zehnjährige Khader begleitet, der in der grössten Hitze versucht, seinen ersten Ramadan zu begehen. Die ehrgeizige Studentin Dolapo («Dolapo Is Fine») muss sich entscheiden: Will sie ihren Afro behalten oder soll sie ihn unter einer Perücke verstecken? In «Das Erwachen der Valerie Venus» hat nicht die Hand Gottes, sondern die Hand Mariä ihre Finger im Spiel – vergnüglich und «empowering». Auch «Der Türsteher» übt sich in Selbstwirksamkeit. Weil er die Angriffe und Pöbeleien auf Besuchende seines Nachtclubs, wo er arbeitet, nicht mehr mitansehen kann, verwandelt er sich zum Hüter der Nacht. Leichter «Cringe» aus Finnland. Das oscarnominierte Drama «The Present» erzählt von den Schikanen, die ein Vater mit seiner Tochter bei einem Checkpoint über sich ergehen lassen muss. Dabei wollen sie doch nur in der West Bank ein Geschenk für seine Frau abholen.

Ausstrahlung: Freitag, 17. Dezember 2021, ab 22.55 Uhr, SRF zwei