«SRF DOK»: Frauen und Geld – Ein Tabu mit weitreichenden Folgen

Finanzangelegenheiten sind für viele Frauen immer noch eine grosse Herausforderung. Aber nicht nur das: Kümmern sie sich nicht darum, beschert ihnen das grosse Nachteile. Über die ganze Altersvorsorge gesehen, bekommen Frauen in der Schweiz 37 Prozent weniger Rente als Männer. Ein Film von Michèle Sauvain.

Viele Frauen merken das erst, wenn sie sich trennen und staunen, dass ihr Geld und ihre Altersvorsorge nicht ausreichen. Die Gründe sind immer die gleichen: Mütter haben Teilzeit gearbeitet oder sind wegen der Kinder ganz ausgestiegen. Deshalb haben sie kein oder wenig Pensionskassenguthaben angehäuft. Oft haben sie am Erwerbseinkommen des Mannes partizipiert, für sich selbst aber nichts angespart und sich nicht um ihre Altersvorsorge gekümmert.

Scheidung als Falle

Bei einer Scheidung gilt zwar das Splitting für die gemeinsamen Ehejahre, aber die Gerichte berücksichtigen nicht, dass Mütter auch nach einer Scheidung die Kinderbetreuung grossmehrheitlich weiter übernehmen und deshalb weniger arbeiten können. Dies vergrössert ihre Lücke in der Altersvorsorge noch mehr. Nicht selten arbeiten sie in Tieflohnbranchen und haben schlechte Chancen auf dem Arbeitsmarkt, ihr Pensum wieder zu erhöhen. Sind die Kinder draussen, fällt die Unterstützung via Kinderalimente weg und sie haben keine Möglichkeiten mehr, ihre Altersvorsorgelücken zu stopfen oder Geld zu sparen, geschweige denn, Geld anzulegen.

Altersarmut ist weiblich

Die anstehenden Gesetzesrevisionen werden daran nicht viel ändern. Dieser Film dokumentiert die Situation verschiedener Frauen, beleuchtet die Gründe für das mangelnde Interesse an Finanzen und zeigt auf, dass sich selbst jüngere Frauen für Geldfragen und Altersvorsorge wenig interessieren. Aber auch, dass sich vieles verbessern könnte, wenn Frauen ihre Selbstverantwortung in dieser Frage ernsthaft wahrnehmen würden.

Ausstrahlung: Donnerstag, 3. März 2022, 20.05 Uhr, SRF 1

Text: SRF

Bild: SRF

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