Franz Fischlin gibt Moderation der «Tagesschau» ab

Seit 18 Jahren gehört Franz Fischlin zum Moderations- und Reporterteam der «Tagesschau»-Hauptausgabe – nun geht diese Ära zu Ende. Der 59-Jährige hat sich entschieden, die Moderation abzugeben und sich ausserhalb von SRF weiter für den Qualitätsjournalismus zu engagieren.

Seit 2002 moderiert Franz Fischlin beim Schweizer Fernsehen die «Tagesschau». War es zunächst die «Tagesschau am Mittag», begrüsste der Vollblutjournalist am 13. Februar 2004 erstmals das Publikum zur Hauptausgabe um 19.30 Uhr. Seit über 18 Jahren prägt Franz Fischlin als Anchor das News-Flaggschiff mit seinem grossen journalistischen Engagement. Nun hat er sich entschieden, im Sommer 2022 die Moderation bei der «Tagesschau» abzugeben und ausserhalb von SRF ein neues Kapitel aufzuschlagen.

Franz Fischlin: «Ich bin sehr dankbar für die vielen tollen Jahre bei SRF und werde mich auch in der nächsten Etappe weiterhin im Journalismus engagieren, auch in der Debatte um die Medienqualität. Gleichzeitig freue ich mich jedoch auf eine grössere zeitliche Flexibilität ohne fixen Dienstplan, um neue, spannende Projekte anzupacken. Zudem möchte ich meine Familie, meine Kinder und meine Frau, die bei SRF Verantwortung trägt, noch stärker unterstützen.»

Tristan Brenn, Chefredaktor Video bei SRF: «Franz Fischlin war in den letzten fast 20 Jahren entscheidend mitverantwortlich für das grosse Vertrauen des Publikums in die ‹Tagesschau›. Er ist zu einer Institution in den Schweizer Wohnstuben geworden, nun geht eine Ära zu Ende. Seine glaubwürdige Informationsvermittlung und sein Stil werden uns fehlen. Wir sind Franz zu grossem Dank verpflichtet.»

Wer die Nachfolge von Franz Fischlin im Moderationsteam der «Tagesschau» übernimmt, ist noch offen. Es ist daher auch noch nicht klar, wann genau im Sommer Franz Fischlin die Hauptausgabe zum letzten Mal moderiert. Die Stelle wird intern und extern ausgeschrieben.

Franz Fischlin: Qualitätsjournalismus im Blut

Franz Fischlin schrieb früh als freier Journalist für verschiedene Zeitungen. Den theoretischen Rucksack holte er sich mit dem Studium der Journalistik und Kommunikationswissenschaften an der Universität Fribourg. Zudem bildete er sich auch zum Fotografen aus, unter anderem an der Kunstgewerbeschule Bern. Bevor Franz Fischlin den Weg zum Fernsehen fand, arbeitete er längere Zeit als Radiojournalist. Bei Radio extraBern war er Moderator und Chefredaktor, danach insgesamt neun Jahre für Radio DRS als Moderator, Redaktor, Produzent und Ausbildner tätig, unter anderem für die Sendung «Espresso» und die «Nachrichten».

Nach Print und Radio folgte das Medium Fernsehen. Franz Fischlin wurde 1999 beim neuen Privatsender TV 3 News-Anchor. Danach folgte der Wechsel zum Schweizer Fernsehen, wo er zum Redaktions- und Moderationsteam gehörte, welches das neue «MittagsMagazin» im Januar 2001 und später den «MittagsTalk» lancierte. Dort wurde er auch stellvertretender Redaktionsleiter. Schliesslich begann Franz Fischlin 2002 bei der «Tagesschau» als Moderator der Ausgabe am Mittag. Am 13. Februar 2004 moderierte er seine erste Hauptausgabe der «Tagesschau» und ist nun seit über 18 Jahren Anchor des News-Flaggschiffes beim Schweizer Fernsehen.

Franz Fischlin stand auch als Reporter und auch immer wieder für andere TV-Projekte im Einsatz. Dazu gehörten spezielle Sendungsreihen vor Eidgenössischen Wahlen oder die Moderation von Sondersendungen. So etwa im Rahmen der US-Präsidentschaftswahlen oder der Brexit-Abstimmung. Als Sonderkorrespondent berichtete er für SRF auch verschiedene Male aus dem Ausland. Zudem moderierte er von 2015 bis 2020 den «Medienclub».

Neben seiner Tätigkeit bei SRF engagiert sich Franz Fischlin in verschiedenen Gremien für Qualität im Journalismus: Er ist Co-Präsident der Jury beim Medienpreis für Qualitätsjournalismus und Vorstandsmitglied des Vereins Qualität im Journalismus. Zudem hat er die Jugendmedienwoche «YouNews» mitbegründet. Als Jury-Präsident des CNN-Awards lancierte er eine internationale Initiative zur Unterstützung von Recherchen junger Journalistinnen und Journalisten. Er gab sein Wissen als Dozent am Medienausbildungszentrum MAZ in Luzern weiter und referierte an verschiedenen Schulen und Universitäten zum Thema Medienkonsum und Glaubwürdigkeit der Medien. Als erster Medienschaffender in der Sparte Information wurde Franz Fischlin 2011 beim Schweizer Fernsehpreis als «Schweizer Fernsehstar des Jahres» ausgezeichnet.

Text: SRF

Bild: SRF

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