«Mona mittendrin» im Kloster
Beten und arbeiten: Das ist der Leitsatz der Benediktinerinnen im geschlossenen Kloster St. Andreas in Sarnen OW. Mona Vetsch taucht in eine ihr völlig unbekannte Welt ein und macht eine innere Reise durch, von grosser Skepsis hin zur Einsicht, dass Orte wie diese für viele Menschen wichtig sind.
Als Mona Vetsch frühmorgens auf die Aebtissin des Frauenklosters Sarnen trifft, ist ihre erste Frage: «Gibt es ein Schweigegelübde? Falls ja, komme ich nicht mit». Sogleich folgen das erste Morgengebet und das Frühstück, das schweigend eingenommen wird. Mona gesteht, dass ihr unwohl sei, weil sie ständig das Gefühl habe, sich danebenzubenehmen und weil sie grossen Zweifel an der Existenz Gottes habe. Umso grösser ist ihr Erstaunen, als ihr Aebtissin Rut-Maria Buschor im Gespräch gesteht: «Auch ich habe manchmal Zweifel an der Existenz Gottes, das gehört zum Menschsein.»
In den drei Tagen hinter Klostermauern begegnet Mona vielen unterschiedlichen Lebensgeschichten: Da ist die Tessinerin Francesca, die mit 22 aus Trotz den Schleier nahm. Oder Schwester Gabriela, die eigentlich nur ihre Schwester für einen Schnuppertag ins Kloster begleiten wollte und am Ende selbst eingetreten ist. Mona begegnet viel Offenheit, Lebensfreude und Herzlichkeit. Sie erlebt aber auch eine wundersame Welt, in der Glaube und Aberglaube nahe beieinander liegen. Und sie stellt fest, dass älteren, aber auch jüngeren Menschen dieser Ort der Ruhe und Einkehr viel bedeutet.
Doch das Durchschnittsalter der Schwestern liegt über 80 und Nachwuchs ist nirgends in Sicht. Wenn kein Wunder geschieht, ist das Kloster dem Untergang geweiht. Darum setzt sich die Aebtissin dafür ein, dass das Kloster in einer vielleicht anderen Form erhalten bleibt, denn: «Menschen werden immer einen Ort brauchen, wo sie Stille und Einkehr finden».
Ausstrahlung: Mittwoch, 4. Januar 2023, 21.00 Uhr, SRF 1
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