Start der «SRF DOK»-Serie «Verbrechen»

Die neue «SRF DOK»-Serie «Verbrechen» zeigt ab dem 12. Januar 2023 vier Filme, die sich je mit einem Thema aus dem Bereich Verbrechen befassen. In der ersten Folge «Verbrechen im Netz» wird die Internetkriminalität näher beleuchtet. In allen vier Filmen tritt die Gerichtsberichterstatterin und erfolgreiche Krimiautorin Christine Brand als Expertin auf.

Die Kriminalität im Internet wächst rasant und bringt die Strafverfolgungsbehörden an ihre Grenzen: Pro Jahr steigen die Cyber-Delikte um 20 bis 30 Prozent. Im Netz tummeln sich «Love Scammer», die gutgläubigen Frauen die grosse Liebe vorspielen und sie um ihr Geld bringen. Pädophile tauschen Bild- und Videomaterial aus. Täglich kommt es zu Online-Anlagebetrug, zu Ransomware-Attacken und Sextortion.

Die Schweizer Polizeikorps haben sich Anfang 2021 unter dem Namen «Nedik» (Netzwerk digitale Ermittlungsunterstützung Internetkriminalität) zusammengeschlossen und nehmen den Kampf auf. Aber können sie das auch? Die Politik ist skeptisch: FDP-Vizepräsident und Nationalrat Andri Silberschmidt hat ein Postulat mit dem Titel «Wie fit sind die Kantone in der Cyber-Strafverfolgung?» eingereicht – es wurde problemlos vom Nationalrat überwiesen.

Die andere Frage ist: Wie viele Kompetenzen soll die Polizei bekommen bei der Verfolgung von Verbrechen im Netz? Stichwort Kinderpornographie: Die USA werfen sehr breite Netze aus beim systematischen Monitoring von sozialen Medien: Wenn Tech-Firmen Kenntnis haben von pädosexuellen Inhalten, müssen diese zwingend gemeldet werden. Neu sollen sie dazu verpflichtet werden, aktiv nach solchen zu suchen. Amerikanische Algorithmen erheben bereits jetzt 30 Millionen «Verdachtsfälle» pro Jahr auf der ganzen Welt – davon kommen über 20 Millionen von Facebook. Diese gehen weiter an das «National Center for Missing & Exploited Children» (NCMEC) nahe Washington, das dieses potenzielle «alltägliche Grauen» an all die Länder verteilt, die es betrifft – auch an die Schweiz. Laut NCMEC über 7000 Fälle im letzten Jahr.

Die EU zieht nun wohl nach in Sachen systematisches Monitoring, die Schweiz wäre davon auch betroffen. Kritikerinnen und Kritiker warnen bereits vor «Massen-Überwachung».

Weitere Formate widmen sich als Begleitprogramm dem Thema Verbrechen:

  • «10vor10» – Mittwoch, 11. Januar 2023, 21.50 Uhr, SRF 1

Cybercrime – keine andere Form der Kriminalität erlebt einen derartigen Zuwachs. Es geht um Liebesbetrug, Erpressung, Drogen- oder Waffenhandel und Kindsmissbrauch. 2022 wurden weltweit geschätzte 1,5 Billionen Dollar umgesetzt. Die Polizeikorps der Schweiz kämpfen in einem nahezu aussichtslosen Kampf.

  • «Kulturplatz» – Mittwoch, 11. Januar 2023, 22.25 Uhr, SRF 1

Ob Serien, Podcasts oder die neue «True Crime»-Dokumentarfilmreihe von SRF: Wahre Verbrechen fesseln viele Menschen. «Kulturplatz» besucht mit einer renommierten Schweizer Kriminologin den Leichenfundort eines ungeklärten Tötungsdelikts: Wie ermittelt sie? Und was hält sie von «True Crime»?

  • «Club» – Dienstag, 24. Januar 2023, 22.25 Uhr, SRF 1

Warum verfolgen viele Menschen grausame Verbrechen mit Faszination? Wie gehen Hinterbliebene von Opfern mit der Lust an «True Crime» um? Wie arbeiten Ermittlerinnen und Gerichtsreporter? Und steckt das Böse in jedem Menschen? Der «Club» über die Anziehungskraft des Grauens.

  • «Einstein» – Donnerstag, 2. Februar 2023, 21.00 Uhr, SRF 1

Das Wissensmagazin «Einstein» berichtet wöchentlich über aktuelle und hintergründige Themen aus allen Wissensbereichen. In seiner Ausgabe am 2. Februar widmet es sich dem Thema Forensik.

Ausstrahlung: Donnerstag, 12. Januar 2023, 20.05 Uhr, SRF 1

Text: SRF

Bild: SRF

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