Sommerserie: «G&G grenzenlos – Mit Shqipe Sylejmani im Kosovo»
Personen aus dem Kosovo bilden in der Schweiz eine der grössten Einwanderungsgruppen. Viele von ihnen leben bereits seit mehreren Jahrzehnten hier. Und doch ist hierzulande nur wenig Wissen über die kosovarische Bevölkerung vorhanden. Höchste Zeit, dies zu ändern.
Die schweizerisch-albanische Buchautorin Shqipe Sylejmani kam einst als kleines Kind mit ihrer Familie in die Schweiz. In der neuen Serie «G&G grenzenlos» zeigt die 35-jährige Baslerin eine Woche lang Traditionen, Speisen und andere Schätze aus ihrer zweiten Heimat Kosovo.
Shqipe nimmt «G&G grenzenlos» mit zu den Buchhändlern, die mitten in Pristina jeden Tag ihre Waren aufstellen. Oft handelt es sich um albanische Werke, die in den offiziellen Läden längst vergriffen sind. Mit jedem verkauften Buch wird durch die Literatur ein Stück albanische Geschichte am Leben erhalten. Es ist eine Geschichte, die gerade mit einem neuen Kapitel fortgesetzt wird. Im Kosovo – dem Staat mit der jüngsten Bevölkerung Europas – herrscht Aufbruchsstimmung. Viele junge Menschen wollen dem Land, das ihre Eltern einst verlassen mussten, etwas zurückgeben. So auch der Filmproduzent Ilir Hasanaj, der vor acht Jahren seinen Wohnsitz von Winterthur nach Pristina verlegte. «Ich spüre, dass eine Veränderung im Gange ist. Man sagt ja auch, Kosovo könnte so etwas wie die neue Schweiz werden», sagt er hoffnungsvoll.
Gewisse Ähnlichkeiten sind durchaus vorhanden: Wie auch in der Schweiz, ist man im Kosovo stolz auf die heimischen Traditionen. Wenn den Schweizerinnen bei einem schönen Jodel das Herz aufgeht, glitzern den Kosovaren die Tränen in den Augen, kaum wird ein schwungvoller «Shota»-Tanz aufs Parkett gelegt. Und während in der Schweiz das Fondue als Nationalgericht zelebriert wird, werden Gäste auch im Kosovo gerne mit traditionellen Speisen wie etwa einer Tavë bekocht.
Neben der Pflege der Traditionen verbindet die beiden Länder auch die Leidenschaft fürs Wandern. Ein Zeitvertreib, der immer mehr Touristinnen und Touristen zu den ausgedehnten Bergketten und in die dunkelgrünen Tannenwälder des Kosovos lockt.
Etwas abseits vom Gebirge ist die Topografie von sanften Hügeln geprägt. Die im Krieg verbrannte Erde hat sich inzwischen erholt, sodass auf den Feldern Rebberge gedeihen und in vielen Regionen der Weinanbau wieder betrieben werden kann. Damit baut sich Kosovo einen bedeutenden Wirtschaftszweig neu auf. Das wichtigste Exportland in Europa ist die Schweiz, schliesslich lebt hier eine ihrer grössten Diaspora – und genau deren Wurzeln möchte die Serie «G&G grenzenlos – Mit Shqipe Sylejmani im Kosovo» besser kennenlernen.
Ausstrahlung: Ab Montag, 3. Juli 2023, 18.35 Uhr, SRF 1
Kommentar