«An Festivals zu arbeiten, ist das grösste Privileg»

Gemeinsam mit ihren Teams berichten die Radio-Moderatorinnen Céline Werdelis und Mira Weingart diesen Sommer direkt von den Schweizer Openair-Bühnen. Im Gespräch räumen sie mit Vorurteilen auf und verraten ihr Lieblingsfestival.

Ob vom Openair St. Gallen, Gurtenfestival oder vom Heitere Openair – Radio SRF 3 und SRF Virus liefern während des ganzen Sommers Festivalstimmung auf allen Kanälen. Doch wie läuft die Arbeit vor Ort ab? Und was ist anders, als man es sich vielleicht ausmalt?

Festivalhighlights von Mira Weingart und Céline Werdelis: Wunsch-Interviewpartner:in: Mira: Kendrick Lamar; Céline: Sophie Hunger; Lieblingsfestival: Mira: Openair Frauenfeld; Celine: Gutrenfestival; Festival-Hack: Mira: Powerbank; Céline: Bauchtasche
Das sind Festivalhighlights von Mira Weingart (links) und Céline Werdelis.

«Viele Leute unterschätzen, wie viel Vorbereitung die Festival-Berichterstattung braucht», sagt Mira Weingart. Sie ist diesen Sommer für Radio SRF Virus am Openair St. Gallen, Heitere Openair, Openair Gampel und am Zürich Openair im Einsatz. Während jeweils drei bis vier Tagen wird das Festivalgelände für die Moderatorin zum Radiostudio.

So auch für Céline Werdelis: Sie ist für Radio SRF 3 am Openair St. Gallen, Gurtenfestival, Stars in ​​Town, Heitere Openair und Sound of Glarus unterwegs. Als «SRF 3 punkt CH»-Moderatorin hostet sie zusammen mit Moderatorin Anna Zöllig an mehreren Festivals eine Bühne für aufstrebende Schweizer Newcomerinnen und Newcomer. «Viele Personen in meinem Umfeld sind überrascht, wenn ich ihnen von meiner Arbeit an Festivals erzähle», sagt sie.

Zeit, mit einigen Vorurteilen aufzuräumen:

Behauptung 1: «Dann kannst du ja nach dem Feierabend das Festival geniessen!»

Mira Weingart: «An Festivals arbeiten zu können, ist das grösste Privileg. Aber die Tage sind lang: Während fünf Stunden am Tag sitze ich im Sendebus und moderiere meine eigene Sendung – da kann ich nicht weg. Und nicht selten kommt es vor, dass du um halb Eins in der Nacht noch Interviews mit Musiker:innen führst. Da freust du dich dann auf dein Bett.»

Céline Werdelis: «Oder du wartest mehrere Stunden auf ein vereinbartes Interview und dann entscheidet sich der Act doch dagegen – auch sehr lustig. Also ich kann sagen: Dieses Jahr habe ich es an fünf Festivaltagen zweimal geschafft, ein Konzert von A bis Z zu schauen. Es passiert also praktisch nie, dass du ungestört das Festival geniesst. Mir ist aber wichtig, vor oder nach Interviews mit Acts einige Songs ihrer Live-Performance zu sehen.»​

Behauptung 2: «Da musst du ja die ganze Zeit im Zelt schlafen.»

Céline Werdelis: «Meine Mama hat genau das gesagt, als ich ihr von meinen Einsätzen erzählt habe (lacht). Nein, wir schlafen nicht im Zelt, sondern in einem Hotel. Und dafür bin ich unendlich dankbar, denn nach einem Tag Dauerbeschallung am Festival tut es gut, sich in ein ruhiges Zimmer zurückziehen zu können.»​

Behauptung 3: «Du bist es dich sicher gewohnt, Interviews mit Stars zu führen.»​​​

Behauptung 4: «Du triffst Backstage alle bekannten Acts. »

Mira Weingart: «Unsere Akkreditierung bringt uns zwar an viele Orte auf dem Festivalgelände, aber die Backstagebereiche sind bei den meisten Veranstaltungen abgegrenzt. Das macht auch Sinn so, denn das Letzte, was die Stars möchten, sind Medienschaffende, die sie dort stören.»

Behauptung 5: «Du suchst dir die besonders coolen Festivals und Künstler:innen aus.»​

Text: SRF/Florian Ott & Marielle Heeb

Bild: SRF

Video: SRF/Florian Ott & Marielle Heeb

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