SRG-Kolloquium im Rahmen der Weltkonferenz der Fernseharchive
Während vier Tagen steht Locarno im Zeichen der audiovisuellen Archive – vom 17. bis zum 20. Oktober 2023 findet die Weltkonferenz der «International Federation of Television Archives» statt. Als Mitveranstalterin begleitet die SRG die Weltkonferenz mit einem öffentlichen Kolloquium zu den SRG-Archiven.
Die International Federation of Television Archives (FIAT/IFTA) fördert seit über 40 Jahren Fernseh-, Multimedia- und audiovisuelle Archive und unterstützt die Zusammenarbeit zwischen Bibliotheken sowie all jenen, die sich mit der Bewahrung und Nutzung von Bewegtbild- und Tonmaterial beschäftigen. In Zusammenarbeit mit der SRG führt die FIAT/IFTA vom 17. bis 20. Oktober 2023 ihre Weltkonferenz im Palacinema von Locarno durch. An der Veranstaltung nehmen rund 250 Archivleiter:innen der weltweit führenden Medienhäuser und audiovisuellen Kulturinstitute sowie Expert:innen aus Forschung und Industrie teil. Die diesjährige Konferenz widmet sich dem hochaktuellen Thema der künstlichen Intelligenz und hinterfragt deren Möglichkeiten und Herausforderungen für die Archivierung und Nutzung der Archive.
SRG-Kolloquium am 17. Oktober in Locarno
Im Vorfeld der Weltkonferenz findet am 17. Oktober von 15.00 bis 18.00 Uhr in Locarno ein Kolloquium der SRG statt. Die Veranstaltung «Die Archive der SRG – ein Kulturgut im Zeichen der Algorithmen» widmet sich der professionellen Archivierung und Digitalisierung des Schweizer audiovisuellen Kulturguts und diskutiert die Archivierungsstrategie der SRG. Die Teilnahme am Kolloquium ist kostenlos und steht allen interessierten Personen offen. Anmeldungen werden hier bis zum 9. Oktober entgegengenommen. Bei Fragen zum Kolloquium steht Theo Mäusli, Fachspezialist Angebot und Innovation der SRG zur Verfügung.
Programm der Veranstaltung
Programm der Veranstaltung
15.00 –15.10 | Begrüssung | Giada Marsadri |
15.10 –15.25 | «Integral, authentisch und relevant». Die SRG-Archivstrategie im Hinblick auf | Marco Derighetti, GL SRG |
15.25 –15.40 | Entre mémoire publique et mémoire privée. Rôle et services des fondations culturelles de la SSR | Marc Savary, Fonsart |
15.40 –15.55 | Memoriav und Memobase: Kompetenznetzwerk und Aggregator für das audiovisuelle Kulturerbe der Schweiz | Cécile Vilas, Memoriav |
15.55 –16.10 | Archives des medias publiques pour les sciences humaines: anciennes expériences et nouvelles perspectives | François Vallotton, SAGW/UNIL |
16.10 –16.30 | Pause | |
16.30 –16.45 | Gli archivi della SSR e la strategia audiovisiva della Confederazione | Günther Giovannoni, BAK |
16.45 –17.00 | Medienarchive im Gesetzesauftrag | Samuel Mumenthaler, Bakom |
17.00 –17.10 | Archivrelevante rechtliche Aspekte | Kay-Peter Uhlig |
17.15 –18.00 | Roundtable: Situation, Chancen, nächste Schritte (mit Beteiligung der Referierenden und internationaler Expert:innen) | |
19.00 –21.00 | Welcome Cocktail (Castello Visconteo): Austausch mit den Teilnehmer:innen am Kongress FIAT/IFTA |
Audiovisuelle Archive der SRG
Die SRG bewahrt in ihren Archiven etwa zwei Millionen Stunden Radio- und Fernsehsendungen der Unternehmenseinheiten auf. Die Aufnahmen reichen bis in die 1930er-Jahre zurück und sind ein wichtiger Bestandteil der Programmgestaltung. Zudem ermöglichen sie es, Ereignisse und Persönlichkeiten in Erinnerung zu rufen und verhelfen der Forschung zu neuen Erkenntnissen.
Seit 2016 ist die SRG gesetzlich beauftragt, ihre Radio- und Fernseharchive nicht nur zu erhalten, sondern auch möglichst weit zu öffnen. Weil die SRG ihre audiovisuellen Archive in Zusammenarbeit mit der Schweizerischen Nationalphonothek, dem Verein Memoriav und den Kulturerbestiftungen der SRG (Fonsart, Kulturerbe SRF, Patrimonio culturale RSI) seit den letzten 20 Jahren fortlaufend digitalisiert, bestehen gute Voraussetzungen für die Erhaltung und Öffnung dieses Kulturguts. Einerseits sind die Archivinhalte über Archivseiten, Archivsendungen oder mit Archivmaterial angereicherte Themenschwerpunkte in Radio und Fernsehen, Installationen und Events sowie über Social-Media-Angebote verfügbar. Andererseits bieten die Play-Plattformen der Unternehmenseinheiten Zugang zum Radio- und Fernsehangebot. Seit 2017 stellt die SRG insbesondere für Programmierer:innen und Designer:innen auf der Internetplattform developer.srgssr.ch eine Auswahl an digitalen Metadaten und Inhalten zu Forschungs- und Entwicklungszwecken zur Verfügung. Journalist:innen von Schweizer Medienhäusern haben seit Juni 2019 die Möglichkeit, in den Archiven der SRG zu recherchieren. Seit diesem Jahr ermöglicht die SRG nun dank der Zusammenarbeit mit Memoriav und der Schweizerischen Akademie der Geistes- und Sozialwissenschaften die Suche in ihren gesamten audiovisuellen Beständen über die öffentlich und frei zugängliche Plattform Memobase.
Mit der Öffnung der Archive setzt die SRG um, was sie in ihrer Unternehmens- und Angebotsstrategie festhält: Sie trägt zur Bewahrung des akustischen und audiovisuellen Gedächtnisses des Landes bei.
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