Jahrbuch Qualität der Medien: erneut hohe Qualitäts-Scores für die SRG-Formate

Mit dem «Jahrbuch Qualität der Medien» publiziert das Forschungszentrum Öffentlichkeit und Gesellschaft (Fög) der Universität Zürich auch dieses Jahr wieder eine Einschätzung zur Medienqualität in der Schweiz. Für die Formate der SRG gibt es erneut sehr viel Lob.

Seit der ersten Ausgabe 2010 des «Jahrbuch Qualität der Medien» liefert das Forschungszentrum Öffentlichkeit und Gesellschaft (Fög) der Universität Zürich jährlich aktuelle Kennzahlen zur Medienqualität, Mediennutzung, Medienkonzentration sowie zur Entwicklung des Schweizer Mediensystems. Untersucht werden dabei alle Mediengattungen. Ebenso ordnen die Wissenschaftler:innen Trends und aktuelle Geschehnisse ein.

Spitzenplätze für SRG-Informationssendungen

Die Spitzenplätze bei der Medienqualität belegen gemäss Fög: das öffentliche Radio und Fernsehen vor dem Privatfernsehen, den Online-Abonnementszeitungen und den SRG-Online-Plattformen. Die SRF-Sendungen «Echo der Zeit» und «Rendez-Vous» sind weiterhin diejenigen Sendungen, die sich durch eine besonders hohe Relevanz und damit eine besonders hohe Hardnews-Orientierung und durch überdurchschnittliche Einordnungsleistungen auszeichnen. Die Einordnungsleitungen fallen ebenfalls beim Magazin «10vor10» und auch bei der «Tagesschau» sehr hoch aus.

Bei Online-News liegen srf.ch und rts.ch auf ähnlichem Niveau wie durchschnittliche Abo-Zeitungen (und höher als Pendler- oder Boulevardtitel). Auch SWI swissinfo.ch bietet sehr hohe Qualität in der Berichterstattung.

Weder in der Deutschschweiz noch in der Westschweiz gibt es gemäss Fög-Jahrbuch einen Zusammenhang zwischen Medienqualität und Reichweite.

Unsicherheit bezüglich KI

Beim Publikum herrscht eine gewisse Unklarheit, inwieweit KI-produzierte Inhalte im Journalismus schon verbreitet sind. Die Akzeptanz ist stark themenabhängig: KI bei Wetter, Börsen- und Softnews wird viel stärker akzeptiert als bei Politik. Auf jeden Fall wird Transparenz gewünscht.

Das Fög-Jahrbuch hält zudem fest, dass die Fernseh- und Online-Nachrichten von SRF und RTS keine Positionierung zugunsten von linken oder rechten Abstimmungsvorlagen vermitteln.

Der Trend zu digitaler Nachrichtennutzung setzt sich fort. Hauptnachrichtenquelle (für 37,4 Prozent) sind Online-Newssites oder Apps (wie zum Beispiel srf.ch, rts.ch oder rsi.ch). Bei den 18-24-Jährigen sind Social Media die Hauptquelle für News, bei 55+ ist es Fernsehen (41,3 Prozent).

Mehr News-Deprivierte

Die Zahl der «News-Deprivation» ist gegenüber dem Vorjahr weiter gestiegen – es betreffe mittlerweile 42,7 Prozent der Schweizer Bevölkerung (ein Plus von 4,2 Prozent). 45,9 Prozent sind in der Schweiz stark an Nachrichten interessiert; im Ländervergleich liegt der Schweizer Wert im Mittelfeld (zum Vergleich, Österreich 54,3 und Frankreich 36,3 Prozent). Verstärkt gewünscht wird «konstruktiver» Journalismus, der mögliche Lösungen für Probleme diskutiert.

Nur 11,8 Prozent finden, öffentliche Medien seien für die Gesellschaft eher oder vollkommen unwichtig. Die empfundene Wichtigkeit für die Gesellschaft ist höher als die persönliche Wichtigkeit.

Hervorgehoben wird auch rtr.ch in der Svizra rumantscha, das in den Qualitätsdimensionen Relevanz und Professionalität mit den grösseren Portalen srf.ch, rts.ch und rsi.ch mithalten könne.

Jahrbuch Qualität der Medien

  • Hauptbefunde Jahrbuch Qualität der Medien 2023 (20 Seiten)
  • Vollversion Jahrbuch Qualität der Medien 2023 (186 Seiten)

Text: SRG SSR

Bild: Danielle Liniger

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