Schweizer «Tatort» gewinnt am deutschen Fernsehkrimi-Festival in Wiesbaden
Lorenz Langenegger und Stefan Brunner, Drehbuchautoren des neuen Schweizer «Tatort» mit dem Titel «Von Affen und Menschen», gewinnen im Rahmen des deutschen Fernsehkrimi-Festivals in Wiesbaden den «Sonderpreis Drehbuch». In der prämierten Folge beschäftigen mysteriöse Mordfälle die Kommissarinnen Isabelle Grandjean und Tessa Ott. Darunter ein toter Schimpanse. SRF 1 zeigt den «Tatort – Von Affen von Menschen» am 14. April 2024.
Der neue Schweizer «Tatort – Von Affen und Menschen» wurde am diesjährigen deutschen Fernsehfilmfestival in Wiesbaden mit dem «Sonderpreis Drehbuch» ausgezeichnet. Damit wird erstmals überhaupt eine Schweizer Produktion in Wiesbaden ausgezeichnet.
«Vertraute Sehgewohnheiten werden mit Freude durchbrochen. Skurril und grotesk aber zu keinem Zeitpunkt abgehoben.»
Aus der Jury-Begründung
Begründung Jury: «Auf so eine Filmvorlage muss man erstmal kommen. Denn was dabei mit eingefangen wird, ist aussergewöhnlich! Verantwortung in Freundschaft, Manipulation unter Amtsträgern, die immer entscheidende Frage nach: Worum geht es? Was ist das Motiv? Und dann noch eine der niederen Beweggründe der Rechtsbarkeit – GIER – ins Zentrum der menschlichen Abtrünnigkeit ganz still und leise als Grundton aller Beteiligten einzuflechten, ist von einer Multidimensionalität, die die begrenzte Dreidimensionalität unseres Seins auf den Kopf stellt. Vertraute Sehgewohnheiten werden mit Freude durchbrochen. Skurril und grotesk aber zu keinem Zeitpunkt abgehoben. Und so trägt sich die Spannung des perfekt durchdachten Kriminalfalls bis zum Ende.»
Stefan Brunner («Freud», ORF/Netflix-Serie) und Lorenz Langenegger («Was man jetzt noch tun kann», Roman, 2022) bilden seit Jahren ein Autorenteam. Sie schrieben schon die Drehbücher für einzelne «Tatort»-Folgen aus Luzern, bevor sie gemeinsam das Konzept und die Figuren des neuen Zürcher «Tatort» entwickelten. Die ersten beiden Folgen aus Zürich – «Züri brännt» und «Schoggiläbe» – stammen ebenfalls von den beiden talentierten Erfolgs-Autoren.
Lorenz Langenegger ist Autor von zahlreichen Romanen und Theaterstücken, die mit diversen Preisen ausgezeichnet wurden, etwa dem Franz-Tumler-Preis oder beim Stückewettbewerb der Schaubühne Berlin.
Stefan Brunner ist Creator und Autor der sechsteiligen Serie «Vienna Game», die aktuell für Disney+ in Produktion geht.
Stefan Brunner: «Wenn Figuren und Dialoge – Buchstaben auf Papier – zum Leben erweckt werden und es schaffen zu berühren, ist das aus Sicht des Autors magisch. Wenn man dafür auch noch einen Preis erhält, verdrückt man schon mal eine Träne».
Lorenz Langenegger: «Film ist ein Gesamtkunstwerk. Wenn der fertige Film über die Leinwand oder den Fernsehbildschirm flimmert, tritt das Drehbuch normalerweise etwas in den Hintergrund. Es ist deshalb eine ganz besondere Ehre und Freude, dafür ausgezeichnet zu werden».
Brunner/Langenegger: «Unser Dank gilt allen Beteiligten des ‘Tatort: Von Affen und Menschen’, Redaktion, Produktion, Cast und Crew, besonders den zwei Hauptdarstellerinnen Carol Schuler und Anna Pieri Zuercher sowie dem Regisseur Mike Schaerer, durch die unsere Geschichte erst lebendig wurde».
Baptiste Planche, Leiter Fiktion SRF: «Unsere Freude über den Drehbuch-Sonderpreis für ’Von Affen und Menschen’ ist riesig! Wir sind stolz darauf, dass mit Stefan Brunner und Lorenz Langenegger zwei Autoren-Talente ausgezeichnet werden, die massgeblich zum Erfolg der Zürcher ‘Tatort’-Reihe beigetragen haben und mit denen SRF seit Jahren zusammenarbeitet. Für SRF ist es von entscheidender Bedeutung, Talente im Autorenschaffen zu fördern, und so einen Beitrag an die Weiterentwicklung des Schweizer Film- und TV-Schaffens zu leisten. Der Preis zeigt uns, dass dessen Qualität auch in Deutschland anerkannt wird.»
Eine beispiellose Mordserie
Im prämierten «Tatort», der am 14. April 2024, 20.05 Uhr, auf SRF 1 ausgestrahlt wird, beschäftigt der mysteriöse Tod eines Schimpansen im Zoo Zürich die Ermittlerinnen Isabelle Grandjean (Anna Pieri Zuercher) und Tessa Ott (Carol Schuler). Alles deutet auf Mord hin. Doch tote Affen gehören nicht in den Kompetenzbereich der Mordkommission. Neben dem toten Tier beschäftigt die Kommissarinnen eine mysteriöse Mordserie, die jeder Logik zu entbehren scheint. Der kriminalistische Instinkt der beiden Kommissarinnen ist dabei aufs Äusserste gefordert und sie tauchen ein in einen Fall um falsche Identitäten, Philanthropie, und Kidnapping. Isabelle Grandjean und Tessa Ott können sich lange keinen Reim auf die Mordserie machen, bis sie schliesslich realisieren: Die Lösung führt zurück in den Zoo.
Zahlreiche Drehorte in der Stadt Zürich
Neben dem Zoo Zürich wurde im siebten Schweizer «Tatort» mit den Kommissarinnen Grandjean und Ott zwischen November 2022 und Anfang Februar 2023 an verschiedenen Orten in der Stadt Zürich gedreht, unter anderem beim Universitätsspital und beim Zürcher Hauptbahnhof.
Michael Schaerer führte Regie
Regie von Tatort Nummer sieben führte Michael Schaerer, der bereits die «Tatort»-Produktion «Zwischen zwei Welten» inszenierte. Zodiac Pictures standen am Anfang der Krimireihe in der Limmatstadt, jetzt kehren sie zum «Tatort» zurück.
Ausstrahlung: Sonntag, 14. April um 20:05 Uhr, SRF 1
Alle bisherigen Folgen stehen online auf Play Suisse zur Verfügung.
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