SRG-Jahresbericht: So sahen die Finanzen 2023 aus
Die SRG schliesst das Jahr 2023 mit einem operativen Jahresergebnis von 2,2 Millionen Franken ab. Dieses ausgeglichene Ergebnis konnte trotz weiterhin sinkender kommerzieller Einnahmen erreicht werden. Die SRG-Sender weisen weiterhin stabile Einschaltquoten aus, geniessen das Vertrauen des Publikums und die Sendungen der SRG-Unternehmenseinheiten führen die nationalen Qualitäts-Ratings deutlich an.
Die SRG blickt erneut auf ein ereignisreiches und herausforderndes Jahr zurück. 2023 war geprägt von den Eidgenössischen Wahlen, der Übernahme der CS durch die UBS, nationalen Naturkatastrophen, die vielerorts in der Schweiz für Verwüstungen gesorgt haben, dem Andauern des Ukraine-Kriegs und der Eskalation des Nahost-Konflikts. Die Redaktionen aller Unternehmenseinheiten der SRG boten auch 2023 einordnende Berichterstattungen von hoher Qualität. Sie geniessen mit ihren Sendeformaten weiterhin das Vertrauen des Publikums und führen die Qualitäts-Ratings an.
Stabile Nutzung
Trotz fehlender Sportgrossanlässe im Jahr 2023 und dem allgemeinen Rückgang der linearen Nutzung von Radio- und Fernsehprogrammen sowie der massiven internationalen Konkurrenz blieben die Marktanteile der SRG-Sender 2023 insgesamt stabil. 83 Prozent der webaktiven Bevölkerung ab 15 Jahren in der Schweiz nutzen mindestens einmal pro Woche ein Angebot der SRG, im Fernsehen, im Radio, auf Webseiten, über Apps oder über Social-Media-Plattformen.
Auch die Reichweiten der Online-Angebote blieben stabil. Die Streaming-Plattform Play Suisse konnte die Zahl der Abonnent:innen auf über eine Million ausbauen.
Ausgeglichenes Jahresergebnis
Trotz weiterhin sinkender kommerzieller Einnahmen konnte die SRG das Jahr 2023 ausgeglichen mit einem operativen Ergebnis von 2,2 Millionen Franken abschliessen. Dies dank einer umsichtig-vorausschauenden Finanzplanung und einem sorgsamen Umgang mit den zur Verfügung stehenden Finanzmitteln.
2022 hatte die SRG eine Arbeitgeberbeitragsreserve von 35 Millionen Franken an die Pensionskasse einbezahlt, um deren Deckungsgrad zu stützen. Die Finanzmärkte haben sich mittlerweile positiv entwickelt, sodass der Deckungsgrad der Pensionskasse wieder auf über 100 Prozent erhöht werden und die Kasse mit den zusätzlichen Mitteln Finanzerträge erwirtschaften konnte. Die Wertberichtigung von 35 Millionen Franken wurde deshalb wieder aufgelöst. Inklusive dieses nicht-operativen Effekts beträgt das Unternehmensergebnis 37,2 Millionen Franken.
Rückgang Werbe- und Sponsoringerträge
Die SRG musste 2023 auf den Werbe- und Sponsoringerträgen einen Umsatzrückgang von 28,6 Millionen Franken verkraften. Die Ertragsrückgänge beim Dienstleistungsertrag von 4,4 Millionen Franken und im sonstigen Betriebsertrag von 2,9 Millionen Franken sind auf Vorjahresereignisse zurückzuführen wie die Produktion der alpinen Skirennen an den olympischen Winterspielen in Beijing und einen einmaligen Grundstücksgewinn.
Mehr Aufwendungen für Cyber Security und Datenschutz
Der Personalaufwand ist mit knapp 53 Prozent des Betriebsaufwandes auch weiterhin die mit Abstand grösste Aufwandposition in der Erfolgsrechnung. Die Entwicklung des Personalaufwandes ist auf gestiegene Lohnkosten zurückzuführen, bedingt durch die Teuerung und einen Ausbau des Personals insbesondere für Cyber Security und Datenschutz sowie durch Internalisierungen.
Der um 8,9 Millionen Franken tiefere Programm- und Produktionsaufwand kommt primär daher, dass keine Sportgrossanlässe wie olympische Spiele oder Fussball-WM oder -EM stattgefunden haben und somit weniger Sportrechtekosten angefallen sind. Im Gegenzug zu den Sportrechten sind die Ausgaben für fiktionale Produktionen gestiegen.
Investitionen, Abschreibungen, Fremdkapital
Die Investitionen in Sachanlagen betragen 95,6 Millionen Franken und sind damit 2,7 Millionen Franken tiefer als im Vorjahr. Die Abschreibungen bewegen sich mit 67,2 Millionen Franken knapp über dem Vorjahresniveau.
Im abgelaufenen Geschäftsjahr konnte das verzinsliche Fremdkapital durch Rückzahlung um 50 Millionen Franken reduziert werden und beträgt jetzt noch 300 Millionen Franken bei einer Bilanzsumme von 1128,1 Millionen Franken.
Immobilienprojekte
Die Radio Hall auf dem SRF-Campus in Zürich Leutschenbach hat sich seit der Eröffnung vor eineinhalb Jahren als Hauptstandort von Radio SRF bestens etabliert. Der Baurechtsvertrag für die Liegenschaft an der Brunnenhofstrasse in Zürich wurde aufgelöst und das von der Stadt geplante Sekundarschulhaus mit Zusatznutzungen wird derzeit realisiert.
Das Projekt für den neuen Standort von RTS auf dem Campus der EPFL in Lausanne-Ecublens (Inbetriebnahme 2025) als Ersatz für die Studios in La Sallaz und die Konzentration der RSI-Standorte in Comano nördlich von Lugano (Inbetriebnahme voraussichtlich 2027), einschliesslich des Verkaufs des Gebäudes in Besso an die Gemeinde Lugano, kommen wie geplant voran.
Der detaillierte Geschäftsbericht der SRG SSR wird nach der Verabschiedung durch die Delegiertenversammlung Ende April publiziert.
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