Aus der Maske #1: Raum der Verwandlung
Teil 1 unserer Miniserie «Aus der Maske»: Die SRF-Maske sorgt für die äusserliche Vorbereitung auf den bevorstehenden Fernsehauftritt. Doch passiert hier mehr als das – es ist der Ort, an dem die Aufzeichnung auch innerlich beginnt.
In der Maske werden Moderator:innen, Reporter und Fernsehgäste auf ihren Auftritt vorbereitet. Wer auf Sendung geht, meldet sich hier an, von zehn Minuten bis mehrere Stunden wird hier am Äusseren gearbeitet. Im Schichtbetrieb stellt die Maske bei SRF während 365 Tagen und fast rund um die Uhr einen reibungslosen Betrieb sicher.
Im hell beleuchteten Atelier der Zentralmaske werden Haare geschnitten, Gesichter gepudert, nach Wunsch Make-up aufgetragen. Das Credo lautet stets: Die Maske betont den ganz persönlichen Charakter der Moderatorinnen, Reporter und Fernsehgäste. Nur wer sich selbst auch nach der Maske wiedererkennt, fühlt sich vor der Kamera sicher und wohl. Ist dies nicht der Fall, spürt das auch das Publikum.
Was durch die Zeit in der Maske aber auch stattfindet, ist ein Rollenwechsel: Durch die Anpassung des Äusseren stellen sich Moderatorinnen wie Gäste auf den spezifischen Kontext einer Sendung ein. Es passiert eine mentale Verwandlung hin zum bevorstehenden Auftritt: So soll die «Tagesschau» sachlich und nüchtern wirken, eine Quizsendung soll das Publikum unterhalten, eine Gala- Show hingegen darf Glamour ausstrahlen. Die Maske berücksichtigt diesen Kontext. Das wiederum hilft den Fernsehmenschen dabei, auch im Kopf in das Bevorstehende einzutauchen – selbst wenn die eigentliche Aufzeichnung noch Stunden entfernt ist.
Die Maske ist zudem oft der letzte Moment der Ruhe vor der Aufzeichnung. Gerade Moderatorinnen und Moderatoren nutzen ihn, um sich ein letztes Mal vorzubereiten. Sie brüten über ihren Karten, gehen den Ablauf der Sendung konzentriert noch einmal durch. Wer die Maske verlässt, ist bereit für das Scheinwerferlicht und die Kameras – innerlich wie äusserlich.
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