«SayHi» von SRF Kids: «Es konnte ein Zeichen gesetzt werden»
SRF Kids rief im Rahmen des europäischen Projekts gegen Mobbing «#SayHi» die Schweizer Schulen dazu auf, Tanzvideos einzureichen. Die Eingaben waren zahlreich, so zum Beispiel auch die Schuleinheit Masans der Stadtschule Chur. Schulleiter Martin Rösch erklärt, warum man sich zur Teilnahme entschied und was das Projekt den Kindern bedeutet hat.
Zur Person
Martin Rösch ist Schulleiter an der Stadtschule Chur und zuständig für die Schuleinheiten Masans und Maladers.
Martin Rösch, die Churer Schule Masans nahm am SRF-Projekt #SayHi teil, das sich gegen Mobbing einsetzt. Warum haben Sie sich zur Teilnahme entschieden?
Die meisten von uns an der Schule haben #SayHi nicht gekannt – ich eingeschlossen. Eine Lehrperson hat die Idee der Teilnahme an einer Teamsitzung vorgestellt und wir haben sehr schnell beschlossen: Ja, das machen wir! Unsere Schule arbeitet seit gut einem Jahr mit der sogenannten «neuen Autorität», bei der Beziehung ein wichtiger Baustein ist. Wir organisieren deshalb regelmässige «WIR-Anlässe», das sind Events, bei dem das Miteinander gestärkt wird. #SayHi hat da perfekt gepasst.
Inwiefern ist die Aktion auch pädagogisch wirksam? Wie ging man neben dem Tanzen auf das Thema Mobbing ein?
Es war den Lehrpersonen überlassen, wie sie das Thema mit den Kindern bearbeiten. Das musste ja auch stufengerecht passieren. Während bei den jüngeren Kindern eher erklärt wurde, was Mobbing ist, konnte bei älteren Schüler:innen durch die Aktion bereits auch ein Zeichen gesetzt werden.
Gab es weitere Themen, die im Rahmen des Projekts besprochen wurden – Medienkompetenz oder Datenschutz zum Beispiel?
Die Publikation von Fotos und Filmen sowie Datenschutz sind in der Schule schon lange wichtige Themen, mit denen wir regelmässig konfrontiert sind. Unsere Schüler:innen und Eltern werden immer wieder in diesem Bereich sensibilisiert und kennen bereits die Abläufe bei Projekten, zu denen wir ihre Einverständniserklärung benötigen. Diese werden den Eltern zur Unterschrift nach Hause gebracht. Die Lehrpersonen haben mit den Kindern besprochen, wofür das Video gedreht und wo das publiziert wird.
Wie waren die Rückmeldungen der Eltern auf das Projekt der Schule?
Bei mir landeten keine negativen Rückmeldungen – und für mich als Schulleiter heisst das in der Regel, dass die Eltern die Aktion gutheissen.
Und wie kam es bei den Kindern an?
Seitens der Lehrpersonen höre ich, dass es in Bezug auf den betriebenen Aufwand sensationell war. Die Kinder hätten zum Teil stundenlang zuhause geübt, da wurde offenbar eine richtige Begeisterung ausgelöst. Das sieht man auch im Video, gewisse Schüler:innen verlieren sich völlig im Tanz und der Musik. Ein Mädchen hat nach der Aufnahme zu mir gesagt, sie habe das ganze Wochenende nichts anderes gemacht, als die Schritte geprobt – das hat mich sehr gefreut.
Wie lief die Aufnahme ab?
Das ging sehr gut, wir hatten den Tanz in einem Durchgang im Kasten. Einzig beim Finden der richtigen Kameraposition brauchten wir bei der Probe etwas Zeit.
Nur ein Durchgang? Das ist schnell.
Ja, es hatten ja alle geübt. Die grösste Herausforderung war denn auch nicht das Tanzen, sondern die Terminfindung. Wir mussten die Kalender von neun Klassen koordinieren. Das war schwieriger, als wir zunächst dachten. Und am Ende mussten wir noch kurzfristig den Termin vorverschieben, um die Aufnahme vor dem Wintereinbruch machen zu können. Wir waren auf die Linien auf dem Hartplatz angewiesen, wo wir den Tanz gefilmt haben. Das wäre mit schneebedecktem Boden nicht mehr so einfach gewesen.
Werden Sie bei ähnlichen Aktionen wieder mitmachen?
Wir diskutieren das sicher. Damit könnten wir jeweils einen «WIR-Anlass» bereits früh planen.
Hören Sie den Song «BOOM SHAKA LAKA» von Nicky B Fly & Nickless zum Video noch ab und zu auf dem Pausenplatz?
Vor der Aufnahme hat man den öfters gehört auf dem Pausenplatz, inzwischen aber schon wieder weniger. Bei Kindern ist ja vieles schnell verflogen – das Gute wie zum Glück auch das weniger Gute.
Rekordbeteiligung bei #SayHi – Tausende Kinder tanzen für die Freundschaft mit Nicky B Fly und Nickless
«Mir hebet zäme!» – das ist die Botschaft, die das Kinderangebot von SRF 2024 ins Zentrum der europaweiten Aktion #SayHi stellte. Bei #SayHi werden Kinder dazu aufgefordert, mitzutanzen und damit ein starkes Zeichen für Freundschaft und Zusammenhalt zu setzen. Rund 400 Videos haben den Weg zu SRF Kids gefunden, so viele erhielt SRF Kids noch nie bei einer ihrer Aktionen.
ine Auswahl der Tanzvideos ist auf srfkids.ch/say-hi zu sehen, alle eingesendeten Mitmach-Videos auf Play SRF.