SRF-Erklärclips: Mit Wissen Fake News bekämpfen

SRF lancierte 2024 die Videoserie «Wissen für alle». Das Projektteam produziert gemeinsam mit der Wissenschaftsredaktion animierte Erklärvideos mit einer sogenannten Creative-Commons-Lizenz. Diese Videos stehen allen zur freien Verwendung offen: Schulen, privaten Medien und seit Neuem Wikipedia. Wir haben von SRF Antworten auf die wichtigsten Fragen zum Projekt erhalten.
Was ist das Projekt «Wissen für alle»?
Unter dem Projekttitel «Wissen für alle» produziert SRF animierte Erklärvideos zu verschiedenen Themen, die vom Projektteam gemeinsam mit der Wissenschaftsredaktion erstellt werden. Die Erklärvideos haben eine Creative-Commons-Lizenz und sind deshalb für alle frei verfügbar.
Was bedeutet Creative Commons?
Creative Commons (englisch für «schöpferisches Gemeingut») ist eine Non-Profit-Organisation. Seit ihrer Gründung 2001 ermöglicht sie, dass Autorinnen und Autoren ihre Inhalte der Öffentlichkeit zur Verfügung stellen. Diese Videos können von allen nach Belieben gespeichert, bearbeitet, in eigene Filme und Websites eingefügt und öffentlich präsentiert werden – ohne dass das etwas kostet.
SRF stellt sämtliche CC-Erklärvideos im Web unter der Kategorie «Wissen» zur Verfügung.
Warum produziert SRF Wissensvideos für alle?
Desinformation nimmt zu. 51 Prozent der Bevölkerung sind heute Fake News ausgesetzt. Das Phänomen bedroht den demokratischen Diskurs. Künstliche Intelligenz (KI) leistet dieser Entwicklung (bisher) Vorschub, da sie einerseits Fake News einfach erstellen kann, zum anderen bei der Beantwortung von Fragen schlecht unterscheiden kann zwischen vertrauenswürdigen und dubiosen Quellen. So erhält man auf Suchanfragen zwar eine Antwort, die einen korrekten Eindruck macht – aber nicht unbedingt stimmt. SRF leistet mit den Creative-Commons-Videoclips einen Beitrag gegen das Voranschreiten der Desinformation. Die Erklärvideos sind nach journalistischen Grundsätzen recherchiert und produziert. So ist sichergestellt, dass keine Fehlinformationen verbreitet werden. Ausserdem passt SRF die Erklärvideos jeweils an, sobald es neue Erkenntnisse zu einem Thema gibt. SRF kommt so dem konzessionellen Auftrag der SRG nach, einen Beitrag zu Bildung und Wissen zu leisten. Im ersten Jahr publizierte SRF 30 Kurzclips. Ziel ist, dass in den kommenden Jahren im gleichen Umfang weitere dazukommen.
Was sind die Bedingungen für die Benutzung der Erklärvideos?
Die SRF-Wissensclips sind frei nutzbar, sofern bestimmte Regeln befolgt werden. Diese sind in der jeweiligen Creative-Commons-Lizenz der Videos festgehalten. SRF beispielsweise publiziert alle Clips unter der Lizenz CC BY-SA 4.0. Diese besagt, dass, solange Herkunft und Urheber der so gekennzeichneten Videos (beziehungsweise auch Fotos) genannt und Änderungen angegeben werden sowie das ursprüngliche Werk durch die Bearbeitung nicht entstellt wird, die Clips frei verwendet, geändert und verbreitet werden dürfen. Verantwortlich dafür, dass diese Bedingungen eingehalten werden, sind die Nutzerinnen und Nutzer der Creative-Common-Videos.
Wo werden die SRF-Clips eingesetzt?
Die Creative-Commons-Videos von SRF können unter gewissen Voraussetzungen (siehe oben) von allen verwendet werden. So können sie etwa zu Lehrzwecken eingesetzt werden, das heisst, Lehrpersonen können sie beispielsweise für Referate oder Unterrichtseinheiten verwenden. Die Clips sind auf der Website von SRF Wissen unter der Rubrik «Erklärvideos» frei einsehbar und können zur freien Verwendung heruntergeladen werden. SRF ist ausserdem für die Verbreitung ihrer Creative-Commons-Videos eine Partnerschaft mit Wikimedia CH eingegangen.
Weshalb kooperiert SRF mit Wikimedia?
Wikimedia ist die Non-Profit-Organisation, welche die Web-Enzyklopädie Wikipedia betreibt. Diese erreicht mit ihren Inhalten die breite Bevölkerung. Die SRF-Videos werden also künftig die Einträge zu spezifischen Themen ergänzen und leisten so einen Beitrag zur faktenbasierten und unabhängigen Wissensvermittlung. Speziell jüngere Menschen informieren sich häufig über das Online-Lexikon. Sind die Videos einmal in den Artikeln eingebaut, bleiben sie langfristig gut auffindbar, während sie beispielsweise auf Social Media nach einmaligem Anschauen wieder verschwinden und nur noch angezeigt werden, wenn Nutzerinnen und Nutzer sie speichern.
Das Magazin für Mitglieder
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Dieser Text erschien zuerst im «LINK», dem Magazin für alle Deutschschweizer Mitglieder der SRG. Sie interessieren sich für die Entwicklungen in der Schweizer Medienlandschaft, in der SRG und deren Unternehmenseinheiten? Mit «LINK» erhalten Sie fünf Mal jährlich spannende Beiträge zu den Entwicklungen im Journalismus, über den medialen Service public und die Menschen dahinter.
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