Eiertütsche wie damals – mit Stil und Zwänzger

Ostereier, Tradition und ein bisschen Wettkampf: In den 1960er- und 70er-Jahren war das öffentliche Eiertütschen ein beliebter Osterbrauch – und das nicht nur bei Kindern - wie dieser Zusammenschnitt von Archivperlen erzählt.

Mit bunt bemalten Ostereiern in der Hand versammelten sie sich auf Märkten, Dorfplätzen oder Schulhöfen, um gegeneinander anzutreten. Ziel: das Ei des Gegenübers zu zerbrechen, ohne dass das eigene erwischt – «atütscht» wird. Wer gewinnt, darf beide Eier behalten.

In Zürich war und ist das sogenannte «Zwänzgerle» besonders populär. Dabei versuchen Erwachsene, ein Fünfzigrappenstück oder früher einen Zwanzigräppler (daher der Name) so auf ein hartgekochtes Ei zu werfen, dass es stecken bleibt. Gelingt das, gehört das Ei der werfenden Person – andernfalls darf das Kind, das das Ei hält, das Geld behalten. Besonders auf dem Zürcher Lindenhof versammelten sich früher Familien und Schaulustige zu diesem Osterbrauch.

Das Video (SRF Archivperle) lässt eine Zeit aufleben, in der solche Spiele zum festen Bestandteil der Festtage gehörten – gemeinschaftlich, schlicht und mit einem Augenzwinkern. Und es zeigt: Auch kleine Rituale wie das Eiertütschen erzählen viel über die Alltagskultur vergangener Jahrzehnte in der Schweiz.

«Archivperlen»

Das Archiv von SRF ist ein vielseitiger Fundus, ein audiovisuelles Gedächtnis, in Schwarz-weiss oder Farbe, analog oder digital. Rund 140 Jahre würde es benötigen, um sich durchs Archiv von SRF zu hören und zu sehen – und dies 24 Stunden am Tag.

Text: Sulamith Ehrensperger/SRG.D

Bild: SRG/SRF

Video: SRG/SRF

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