Inhalt (Programmbeobachtung)
5 Fragen an Olivier Dolder, Leiter Ressort Inhalt
- Trotz Pandemie war 2020 bei der Programmbeobachtung einiges los. Was war das Highlight? Ganz klar die Corona-Beobachtung im Frühjahr. Mitte März kam der Shutdown und im April haben wir das Regionaljournal kritisch begleitet. Rückblickend staune ich schon fast ab uns selbst. Wir haben hier als Milizgremium wirklich schnell reagiert. Natürlich hatten wir auch ein bisschen Glück. Denn eine Ressortsitzung war für den 23. März 2020 angesetzt. Kurzerhand haben wir die Sitzung online durchgeführt – mit einem uns noch damals nicht sehr bekannten Tool namens Zoom. Emil Mahnig regte an, das «Regi» in dieser Zeit zu begleiten, da die Journalist*innen plötzlich unter ganz neuen Bedingungen recherchieren, produzieren und senden mussten und kaum noch Zeit hatten, sich selbst zu reflektieren. Nach einigen Telefonaten und E-Mails hatten wird dann ein Team mit acht Beobachterinnen und Beobachtern zusammen, das dem Regionaljournal einen Monat lang Feedbacks gab.
- Die geplante öffentliche Abendveranstaltung konnte nicht stattfinden. Habt ihr eine andere Form des Dialogs mit freien Programmbeobachtenden gefunden? Ja. Vor jeder Programmbeobachtung laden wird die SRG-Mitglieder ein, mitzumachen. Wir bieten immer zwei Möglichkeiten an. Zum einen haben wir im Beobachtungsteam immer freie Plätze für freie Beobachter*innen. Zum anderen laden wir Interessierte ein, uns Ihre Gedanken oder Kritikpunkte zum gewählten Beobachtungsteam ganz einfach per E-Mail zuzustellen.
- Eines der Ziele war die Zusammenarbeit mit Programmbeoachtenden einer anderen Mitgliedgesellschaft, also eine interregionale Beobachtung. Warum ist diese Zusammenarbeit bisher gescheitert? Zunächst machte uns Corona einen Strich durch die Rechnung. Der Sitzungstermin mit der SRG Aargau Solothurn stand bereits fest. Doch dann kam der Shutdown und wir mussten die Sitzung absagen. Im Herbst versuchten mein Kollege von der SRG Aargau Solothurn und ich dann die anderen Deutschschweizer Programmkommissionen für eine gemeinsame Beobachtung zu gewinnen. Das ist uns zwar geglückt. Allerdings brauchten wir deutlich mehr Zeit und einige Erinnerungsmails mehr als gedacht, so dass wir die gemeinsame Beobachtung erst im Februar 2021 umsetzen konnten.
- Das Ressort Inhalt ist seit 2 Jahren konstituiert. Wie habt ihr euch untereinander organisiert? Wir haben uns ganz einfach organisiert. Drei bis viermal im Jahr treffen wir uns zu einer sogenannten Ressortsitzung. Dort planen wir die kommenden Programmbeobachtungen und schauen auf die durchgeführten zurück. An den Sitzungen legen wir insbesondere fest, wer von uns welche Beobachtungen leiten wird. Dann beginnt die grosse Arbeit: Jede Programmbeobachtung konzipieren wir individuell. Wir wählen eine geeignete Beobachtungsmethode, definieren unser Wunschteam und stimmen uns mit der zuständigen Redaktion ab; in der Regel ist das das Regionaljournal Zentralschweiz. Bis aus dem Wunschteam das tatsächliche Beobachtungsteam wird, bedarf es aber vieler Telefonate und E-Mails. Wir versuchen zum einen externe Fachpersonen einzubinden –z.B. Kulturvertreter*innen für die «Kulturbeobachtung». Das heisst, man muss diese anfragen und die Programmbeobachtung im Allgemeinen sowie im Konkreten erklären. Und im Prinzip auch gleich die ganze SRG. Nicht jede angefragte Person hat dann auch Lust und Zeit, an der Beobachtung teilzunehmen. Zum anderen versuchen wir immer auch, Mitglieder und insbesondere Gremienmitglieder der Zentralschweizer SRG-Sektionen für die Beobachtung zu gewinnen. Auch das heisst wieder: E-Mails schreiben und Telefonate führen. Dass sich der Aufwand lohnt, davon bin ich überzeugt.
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