Publikumsrat
Im Berichtsjahr standen insgesamt 20 Sendungen und Angebote auf dem Prüfstand des Publikumsrats. Über die Ergebnisse der Beobachtungen diskutierten die Ratsmitglieder an zehn Plenarsitzungen intensiv und konstruktiv-kritisch mit den Programmverantwortlichen von SRF. Der Beurteilung der Sendungen werden zum einen generelle Qualitätskriterien zugrunde gelegt, wie sie in der Konzession oder in den publizistischen Leitlinien vorgegeben sind. Hinzu kommen publikumsethische Kriterien sowie die subjektive Beurteilung der Angebotsattraktivität.
Vielfältiges Beobachtungsprogramm
Bei der Auswahl der zu beobachtenden Sendungen berücksichtigte der Leitende Ausschuss des Publikumsrats sowohl langjährige Struktursendungen wie beispielsweise «10vor10» oder «Fiirabigmusig» als auch neue Formate wie «Seitentriebe» oder «Stutz um Stutz – ein Sozialexperiment». Hinzu kamen digitale Angebote wie «SRF News» auf Facebook und mySchool «Clip und klar!» (Bild) oder Spezialwochen wie die «Fussball WM in Russland» und der Radio «Korrespondententag in Bern».
«Der Morgen» auf SRF zwei Kultur
Interessant für den Publikumsrat ist es jeweils, wenn er seine Beurteilung einbringen kann in einer Phase der Modifikation von Sendungen oder, wie im Fall von «Der Morgen» auf SRF zwei Kultur, einer ganzen Sendestrecke. Differenzierte Rückmeldungen der Ratsmitglieder zur Länge von Wortbeiträgen, zur Wirkung von Wiederholungen und zur Musikauswahl lieferten den Programmverantwortlichen wertvolle Hinweise für eine mögliche Anpassung des Programms an veränderte Ansprüche und Hörgewohnheiten. Expliziter Wunsch des Rats war es, dass vermehrt Beiträge aus anderen Landesteilen gesendet werden.
Trimedialer Schwerpunkt «Swiss Skills 2018»
Als ausgezeichneten Service public empfand der Publikumsrat, dass SRF mit den «Swiss Skills» über eine Woche hinweg in verschiedensten Sendegefässen und auf allen Vektoren umfassend über das Erfolgsmodell der Schweizer Berufsbildung und des dualen Bildungssystems berichtete. In der Diskussion der Beobachtung wurde im Zusammenhang mit der beeindruckenden, rund achtstündigen Live-Sendung vom letzten Wettkampftag aber auch thematisiert, wo die Grenzen des Mach- und Zumutbaren sind.
Kontinuierliche Weiterbildung und Austausch mit dem Unternehmen
Damit der Publikumsrat seinen eigenen Qualitätsanforderungen gerecht wird, lässt er sich regelmässig von SRF-Verantwortlichen über Neuerungen und Hintergründe im Medienbereich auf den aktuellsten Wissensstand bringen. So informierte er sich über die Angebotsstrategie für die jungen Zielgruppen und über den geplanten Newsroom 19. Daneben tauschte er sich mit dem SRG Präsidenten, dem SRF Direktor sowie dem neuen Leiter der Abteilung Unterhaltung aus.
Thema des jährlichen zweitägigen Weiterbildungsseminars war die Unterhaltung. Der Rat beschäftigte sich dabei mit der Funktion und Wirkung von Unterhaltung, der Abgrenzung des SRF Unterhaltungsangebots von demjenigen der privaten Anbieter, der Entwicklung von Unterhaltungsformaten sowie der Zukunft der Unterhaltung bei SRF.
Susanne Hasler, Präsidentin Publikumsrat